Keine Illusion von Klimaschutz erzeugen

Wie Verbraucher am meisten CO2 vermeiden können

Montag, 14.10.2019

Globale Erderwärmung, Energiewende, Dieselfeinstaub-Debatten, oder die Friday for Future-Bewegung – dies sind nur wenige Schlagworte, die derzeit deutschland-, europa- ja sogar weltweit in aller Munde sind. Und das aus großem Grund, denn es geht um das Weltklima.

Jeder einzelne kann die Erde nicht retten, aber jeder einzelne, kann dazu beitragen, durch sein Verhalten die Welt etwas besser zu machen und seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren – und zwar ohne großen Aufwand. Das meint zumindest die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online. Sie ist sich sicher: Viele Schritte zu mehr Klimaschutz kosten weder besonders viel Zeit noch Geld, wie aktuelle Beispiele zeigen.

„Für Verbraucher ist es wichtig, jetzt keine Illusion von Klimaschutz zu erzeugen“, sagt Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Wir brauchen nicht nur ambitionierte Ziele für den Klimaschutz in Deutschland. Wir müssen klar benennen, was wirksam ist und was nicht. Nur dann können wir alle gemeinsam für viel weniger CO2 sorgen.“

Photovoltaik aufs Dach und die Fassade dämmen – das sind nur zwei Maßnahmen, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu senken.
Quelle: co2online
Photovoltaik aufs Dach und die Fassade dämmen – das sind nur zwei Maßnahmen, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu senken.

Auch vom Sofa aus CO2 einsparen

Wer hätte das gedacht? Allein mit dem Wechsel zu Ökostrom und klimaneutralem Biogas lassen sich im Schnitt mehr als 2.000 Kilogramm (kg) CO2 vermeiden, heißt es. Das ist rund ein Fünftel der durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Kopf in Deutschland. Beides dauert meist nur wenige Minuten. Für Strom kann jeder Haushalt seinen Anbieter frei wählen. Wer eine Gasetagenheizung oder eine eigene Zentralheizung mit Erdgas nutzt, kann auch den Anbieter für Gas wechseln, sagt co2online.

Wertvolle Tipps für einen wirksamen Klimaschutz

Beispiele für einen durchschnittlichen Verbraucher im Einfamilienhaus zeigen, wie viel weniger CO2 pro Kopf und Jahr möglich ist, wenn bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, so co2online:

  1. Fliegen vermeiden (Übersee): 3.560 kg
  2. mit Biogas heizen: 1.500 kg
  3. Photovoltaik aufs Dach: 1.200 kg
  4. vegan ernähren: 1.010 kg
  5. Ökostrom nutzen: 590 kg
  6. per Fahrrad statt Auto zur Arbeit: 470 kg
  7. die Rohre der Heizungen dämmen: 350 kg
  8. Elektroauto statt Benziner fahren: 320 kg
  9. Fassade dämmen: 290 kg
  10. Heizung erneuern: 240 kg

Auch Mieter können sparen

Den mit Abstand größten Effekt habe es, Flugreisen zu vermeiden. Das zeigt das Beispiel für einen Flug von Frankfurt/Main nach New York und zurück (im Vergleich zu einer Bahnreise nach Rom). Selbst ein Flug innerhalb Europas verursacht meist mehrere hundert Kilo CO2. Häufig unterschätzt wird der Einfluss der Ernährung auf das Klima. Das macht das Potenzial der verschiedenen Varianten mit den vermeidbaren CO2 pro Kopf und Jahr deutlich:

  • weniger Tierprodukte essen: 470 kg
  • vegetarisch ernähren: 790 kg
  • vegan ernähren: 1.010 kg

Für Mieter sind nicht alle Tipps geeignet, die für Eigentümer infrage kommen, denn sie können nicht „mal eben“ von sich aus die Heizung optimieren. Dafür können sie an anderer Stelle eigenverantwortlich CO2 einsparen, etwa indem sie einen Sparduschkopf für ihre Dusche nutzen (210 kg), richtig lüften (170 kg) oder beispielsweise programmierbare Thermostate verwenden (130 kg).

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