Mehr Garten, mehr Balkon und mehr Wohneigentum – Corona verändert sogar Wohnwünsche.
Wie wohnen in der Corona-Krise?
Umfrage unter Mietern und Wohn-Eigentümern
Freitag, 27.11.2020
Die Corona-Krise ändert vieles im alltäglichen (Zusammen-)Leben – ändert sie auch die Wohn-Vorlieben der Bundesbürger? Tatsächlich wirkte sich das – nicht nur wegen der Arbeit im Home-Office – häufigere zu Hause sein auf die Wünsche und Ansprüche an das eigene wohnliche Umfeld aus. Das offenbart eine von LBS-Research im August beauftragte Umfrage unter 20- bis 45-Jährigen.
So haben während des ersten Lockdowns nahezu 60 Prozent der Befragten ihr Zuhause umgestaltet: die Inneneinrichtung verändert, ein Home-Office eingerichtet, den Garten oder Balkon aufgewertet. Wahrscheinliche Ursache dieser Aktivitäten: Über 80 Prozent der Befragten waren Corona-bedingt häufiger zu Hause, so die LBS.
Keine Landflucht wegen Corona
Auch mittelfristig scheint sich durch Corona was zu verändern, wenn es um künftige Wohnpräferenzen geht. Bei einem anstehenden Umzug werde verstärkt auf Balkon und/oder Garten geachtet, inklusive der Möglichkeit zur Selbstversorgung. Zudem stehe mehr Platz in der Wohnung und außerhalb der Städte wohnen zu wollen auf der Wunschliste. „Viele Wünsche laufen also darauf hinaus, dass es die Bundesbürger tatsächlich verstärkt ins Umland verschlagen könnte, denn dort lassen sich die meisten Ansprüche – einschließlich der geringeren Wohnkosten – eher erfüllen als mitten in der Stadt. Eine bevorstehende Renaissance des abgeschiedenen Dorflebens lässt sich aus den Befragungsergebnissen allerdings nicht herauslesen“, so die Experten von LBS Research.
Gravierende Unterschiede in der Wahrnehmung der Corona-Krise gibt es laut Befragung zwischen Wohn-Eigentümern und Mietern: Während „nur“ ein knappes Viertel der Bewohner eines eigenen Heimes ihre wohnliche Situation nicht mehr als optimal ansehen, sind es bei den Mietern 40 Prozent (siehe Grafik „Zuhause ist wichtiger“). Jeder zehnte Mieter will aufgrund der Corona-Erfahrung sogar umziehen. Und – was der LBS gefallen dürfte - 30 Prozent haben den verstärkten Wunsch, eine Immobilie zu erwerben…
Ohne Moos nix los…
Ein Drittel der Befragten 20- bis 45-Jährigen muss wegen Corona mit weniger Einkommen auskommen. Trotzdem haben Mieter (77 Prozent) und Eigentümer (83 Prozent) die Verschönerung ihres Wohnumfeldes überwiegend aus eigenen, ersparten Mittel bestritten.
Laut LBS-Research „passt dazu auch, dass 30 Prozent der eigentlich renovierungsfreudigen Mieter auf die Frischzellenkur für das Zuhause verzichten, weil es ihnen an Geld fehlt. Bei den Eigentümern ist Geldmangel mit 20 Prozent erst das drittwichtigste Hindernis, gewünschte Veränderungen anzugehen.“
Übrigens, bei der Modernisierung des Bades steht der Wunsch nach Wohlbehagen an erster Stelle, wie das SanitärJournal hier berichtet.