Wie viel Gesundheit steckt im Bad?

Auf die Heilkraft des Wassers gesetzt

Montag, 30.10.2017

Die Gesundheit ein Megatrend? Tatsächlich: Statt Digitalisierung, Globalisierung oder etwa Urbanisierung steht bei den Deutschen – wer hätte das gedacht - vor allem das Wohlbefinden ganz oben auf der Prioritätenliste. Laut einer Emnid-Studie belegt das Thema Gesundheit in punkto Lebensqualität mit 84 Prozent sogar den ersten Platz, und liegt damit deutlich vor Themen wie eine intakte Familie/Partnerschaft (68 Prozent), ein friedliches Zusammenleben (58 Prozent), dem Schutz der Umwelt (51 Prozent) oder dem Ziel, sein Geld und Besitz zu mehren (11 Prozent).

Hauptsache gesund! Und um das auch zu bleiben, besinnt sich der zunehmend gestresste Mensch ganz bewusst auf Orte, die sich positiv auf seine Gesundheit auswirken: ein Spaziergang im Wald, ein gutes Buch auf dem Sofa – ein Besuch im Badezimmer! Denn auch hier steckt viel Gesundheit drin, und zwar durch die Rückbesinnung auf die Heilkraft des Wassers.

Schon in der Antike wussten die Menschen um die heilende Kraft des Wassers und des Bades. Die Experten von einst und heute sind sich einig: Der natürliche Auftrieb des Wassers sorgt für eine Entlastung der Gelenke und eine Entspannung der Muskulatur. Seine Gewichtskraft beeinflusst darüber hinaus den Blutkreislauf, den Stoffwechsel und die Atmung, denn das Blut verteile sich unter dem Druck des Wassers anders und gelange dadurch verstärkt in Herz und Lunge.

Und die Liste der positiven Eigenschaften ist damit noch nicht ausgeschöpft: Ein entspanntes Wannenbad erweitert außerdem die Blutgefäße, fördert die Entspannung von Muskeln und Sehnen und mindert zudem die Empfindsamkeit der Nerven. Die heilende Wirkung ist aber nicht allein auf warmes Wasser beschränkt. Denn auch kalte Anwendungen eignen sich beispielsweise zur unmittelbaren Behandlung von Entzündungen und Verletzungen. Wannenbäder sind also insgesamt eine Art „gesundheitsförderndes Multitalent“.

Die bereits seit der Antike bekannte und belegte Heilkraft des Wassers tut dem ganzen Körper gut. So entlastet die Hydrotherapie nicht nur Muskeln und Gelenke. Sie stabilisiert zugleich Herz und Lunge, fördert die Durchblutung, aktiviert die Nierenfunktion, festigt das Bindegewebe und wirkt über das vegetative Nervensystem beruhigend auf den gesamten Organismus.
Quelle: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft/shutterstock/wavebreakmedia/PlusONE
Die bereits seit der Antike bekannte und belegte Heilkraft des Wassers tut dem ganzen Körper gut. So entlastet die Hydrotherapie nicht nur Muskeln und Gelenke. Sie stabilisiert zugleich Herz und Lunge, fördert die Durchblutung, aktiviert die Nierenfunktion, festigt das Bindegewebe und wirkt über das vegetative Nervensystem beruhigend auf den gesamten Organismus.

Bestätigte Wirkung

Eine von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft und von den Mitgliedern des IndustrieForum Sanitär (IFS) unterstützte Studie über die Effekte eines Wannenbades auf ausgewählte Stressparameter bestätigt den positiven Effekt. Die von Prof. Dr. med. Klaus-Michael Braumann vom Sportmedizinischen Institut der Uni Hamburg durchgeführte Untersuchung liefere „weiteren argumentativen Rückenwind“. Wie es heißt, wurden in der Machbarkeitsstudie 20 Probanden einer experimentellen Stressbelastung ausgesetzt und danach paritätisch aufgeteilt. Während sich eine Gruppe in einem 15-minütigen, 35 °C warmen Wannenbad regenerierte, verbrachte die zweite die Zeit nach dem Test sitzend in einem ruhigen Raum.

Das Ergebnis: Die Wissenschaftler ermittelten, dass ein Wannenbad im Anschluss an eine stressende Beschäftigung tendenziell ein größeres Ruhegefühl und eine bessere Stimmung bewirkt als „normales“ Ausruhen. Hervorzuheben sei dabei, dass die bewusst spartanische Ausstattung des verwendeten Wannenraumes beweise, dass der „Entstressungseffekt“ allein auf dem warmen Wasser basiere. Umgebungseinflüsse wie Ambiente oder Düfte habe man mit voller Absicht ausgeschaltet.

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