Enthärtungsanlagen schützen nicht nur die Trinkwasserinstallation durch harte Wässer, sondern steigern als Weichwasser auch spürbar den Nutzerkomfort.
Wasserenthärtung wirtschaftlich und ressourcenschonend zugleich
Mittwoch, 19.06.2024
Außerdem schützen sie die Umwelt durch den geringeren Bedarf an Wasch- und Reinigungsmitteln. Das führt zu einer Reduzierung der Belastung von Abwässern mit Tensiden. Mit der neuen Weichwasseranlage „NeoSoft 2500 Connect“ und dem Sandwich-Anschlussflansch macht SYR die Installation solcher Systeme zugleich besonders wirtschaftlich und platzsparend.
Seit es die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) gibt, also seit gut einem halben Jahrhundert, haben die Anforderungen an die Trinkwasserqualität stetig zugenommen. Mit der novellierten TrinkwV 2023 müssen zum Beispiel Bleirohre bis Januar 2026 ausgetauscht oder stillgelegt werden. Darüber hinaus wurden außerdem die zulässigen Grenzwerte für die Schwermetalle Chrom, Arsen und Blei nochmal gesenkt. Losgelöst von ohnehin bestehenden Beprobungspflichten ist die Sorge insbesondere der Betreiber von „öffentlichen“ Trinkwasserinstallationen zu groß, dass es aufgrund von hygienischen Belastungen zu Legionellenerkrankungen oder ähnlichen Hygienerisiken kommt.
Trinkwasser-Beprobungen auf die Untersuchungsziele mikrobielle oder werkstoffbedingte Belastungen zu reduzieren, greift allerdings zumindest für Fachhandwerker zu kurz: Sie schulden dem Auftraggeber generell ein mängelfreies Gewerk. In diesem Fall also eine Trinkwasserinstallation, die über mehrere Jahrzehnte hinweg möglichst störungsfrei nutzbar ist – was sich in weiten Teilen Deutschlands ohne Wasseranalyse bzw. Kenntnis über den vorliegenden Härtegrad nicht sicherstellen lässt. Insbesondere südlich der Main-Linie sowie in Sachsen und Sachsen-Anhalt, aber auch Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern sowie – kleinteiliger – im linksrheinischen Köln am Rhein haben die Wässer über 15 °dH.
Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Installation, denn in diesen Regionen wirkt sich die Wasserhärte negativ auf den Betrieb der Trinkwasserinstallation aus. Vor allem in Warmwasser führenden Rohrleitungen kommt es bekanntermaßen schnell zu Ausfällungen von Kalk und damit zu Inkrustationen. Die im Übrigen wiederum die Bildung von Biofilmen und damit Legionellenwachstum begünstigen; ein Kreis schließt sich ... Nicht zu unterschätzen sind außer dem Komforteinbußen durch zu hartes Wasser für die Nutzer sowie der ökologische Aspekt, dass deutlich mehr Spül- und Reinigungsmittel als bei weiche(re)m Wasser eingesetzt werden müssen.
Um diese Beeinträchtigungen schon im Vorfeld auszuschließen, ist eine Beprobung hinsichtlich des vorliegenden Härtegrades damit unumgänglich. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund des Klimawandels und zunehmender Starkregenereignisse: Die Wasserqualitäten werden sich künftig häufiger ändern, als dies bislang der Fall ist. Die Versorger haben sich darauf bereits eingestellt, um ein möglichst gleichbleibendes Qualitätsniveau abzusichern. Die gewohnte Konstanz der Wasserqualitäten wird es aber perspektivisch nicht mehr geben. Das hat vor allem Auswirkungen auf die Trinkwasserinstallationen in Regionen mit einer Wasserhärte zwischen 8 und 14 °dH, in denen die Installation entsprechender Weichwasseranlagen bislang nicht die Regel war, da hier am ehesten Verschiebungen hin zu härterem Wasser und damit eine stärkere Belastung der Trinkwasserinstallationen zu erwarten sind.
Enthärtungsanlage muss flexibel einsetzbar sein
Mit der neuen Einzelenthärtungsanlage „NeoSoft 2500 Connect“ hat SYR deswegen einen Problemlöser entwickelt, der deutlich über die originäre Funktion einer typischen Wasserenthärtungsanlage hinausgeht: Das bodenstehende Kompaktgerät „NeoSoft 2500 Connect“ ist vergleichsweise flexibel einsetzbar, da es nicht zuletzt dank einer „intelligenten Elektronik“ sowohl im kleinen Einfamilienhaus als auch in Objekten mit bis zu drei Parteien installiert werden kann. Über den automatischen Betriebsmodus passt sich die nach dem bewährten Ionentauschverfahren arbeitende Enthärtungsanlage automatisch den unterschiedlichen Durchflussmengen an und sorgt so in jedem Fall für einen am Minimalbedarf orientierten, ökologisch wie ökonomisch optimalen Einsatz des Regeneriersalzes. Unterstützt wird dieser Nachhaltigkeitseffekt in der Folge zusätzlich durch den geringeren Einsatz von Wasch- und Spülmitteln aufgrund des Weichwassers in der Betriebsphase – ein Argument, das insbesondere für umweltbewusste Bauherrenfamilien eine wichtige Rolle spielt.
Schnelle und einfache Installation gefordert
Aus Sicht des Handwerks gleichermaßen entscheidend ist aber der generelle Aufwand, der mit der Installation einer Enthärtungsanlage verbunden ist. Gerade angesichts des grassierenden Fachkräftemangels. SYR bietet mit der „NeoSoft 2500 Connect“ dafür einen umfassenden Plug-and-play-Ansatz: Die Weichwasseranlage wird anschlussfertig ausgeliefert. Sie kann dadurch schon vor dem Anschluss an die Trinkwasserinstallation an das Stromnetz angeschlossen werden – und der Fachhandwerker wird anschließend displaygesteuert durch die komplette Installation und Inbetriebnahme geführt, wodurch von Anfang an eventuelle Fehleinstellungen verhindert werden. Das Schlauch-in-Schlauch-Stecksystem unterstützt zudem den schnellen und unproblematischen Anschluss der Anlage an den bekannten SYR-Universalflansch. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme startet das Gerät in der automatischen Betriebsmodus-Auswahl, sodass die Leistung der Anlage bedarfsgerecht gesteuert wird. Alternativ steht die Steuerung und Kontrolle per SYR-App und SYR-Cloud zur Verfügung. Bei Installation und Inbetriebnahme der „NeoSoft 2500 Connect“ sind also weder aufwändige Schlauchinstallationen noch zeitraubende Einstellarbeiten bzw. Messarbeiten notwendig.
Soll (oder muss) die Weichwasseranlage um einen Trinkwasserfilter mit oder ohne Druckminderer und/oder einen Leckageschutz erweitert werden, ist das dank des Sandwichflanschs ebenso einfach möglich. Die Erweiterung der physikalisch notwendigen Wasserenthärtung um den Leckageschutz „Safe Tech+ Connect“ sowie den Trinkwasserfilter „Drufi+“ oder die ebenfalls weitestgehend vorkonfektionierte Unit „SYR TRIO DFR/LS Connect“ – als Kombination aus einem halbautomatischen, rückspülbaren Filter nach DIN EN 13443-1, einem Druckminderer nach DIN EN 1567 und einem Leckageschutz nach DIN 3553 – kann dabei auch nachträglich erfolgen. Zusammenfassend lassen sich also die relevanten Bausteine einer Trinkwasserinstallation mit Filtration, Enthärtung, Druckminderung und Leckageschutz dank des Sandwichflanschs auf einen Anschlussflansch platz- und zeitsparend montieren.
Enthärtung über TrinkwV, DIN 806-2 und DIN 1988-200 abgesichert
Gerade vor dem Hintergrund der novellierten TrinkwV hat es in der Vergangenheit unter interessierten Laien, durchaus aber auch in Fachkreisen trotzdem immer wieder Diskussionen gegeben, inwieweit Enthärtungsanlagen in welche Trinkwasserinstallationen eingebaut werden sollten. Ein Auslöser sind oft falsche Interpretationen von Verbraucher-Ratgebern und Normungstexten, wie das sehr weitgehend interpretierte Minimierungsgebot des Umweltbundesamtes (UBA).
In der Technischen Mitteilung NR 01-2020 „Enthärtungsanlagen in der Trinkwasserbehandlung“ der figawa (Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V.) stellte diese aber bereits vor Jahren fest, dass „eine Enthärtung des Trinkwassers ab einer Wasserhärte > 8,4 °dH zulässig ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Trinkwasserinstallationen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern oder industriellen oder öffentlichen Gebäuden handelt“, und zwar unabhängig von der Wassertemperatur. Die Installation einer Weichwasseranlage des Typs „NeoSoft 2500 Connect“ ist normativ also auch in den Ein- und Zweifamilienhäusern abgesichert, die außerhalb von Versorgungsgebieten mit harten Wässern (> 14 °dH) liegen. Eingebaut werden dürfen die Enthärtungsanlagen gemäß DIN-Normungsausschuss dabei unmittelbar nach dem Wasserfilter zentral in der Kaltwasserleitung, so dass das gesamte Trinkwasser behandelt werden kann.
Bestätigt wird die figawa-Position durch die aktuelle TrinkwV in Abschnitt 5 „Aufbereitung“, § 18, Aufbereitungszwecke. Dort heißt es unter anderem, dass eine Aufbereitung von Trinkwasser „zur Entfernung von Feststoffpartikeln in der Trinkwasserinstallation, zur Veränderung der physikochemischen Zusammensetzung des Trinkwassers bei der Aufbereitung und Verteilung, ... [und] ... um korrosionschemische Eigenschaften des Trinkwassers einzustellen ... oder um den Calcium- und Magnesiumgehalt einzustellen“ zulässig ist. Dieser Passus ist gerade mit Blick auf „alternative Wasserbehandlungsverfahren“ von besonderer Bedeutung: Durch die integrierte Elektronik und Protokollierung sämtlicher Prozesse, inklusive kontinuierlicher Messung des Salzes und Wasserverbrauchs, wird die Wirksamkeit der DVGW-zertifizierten Enthärtungsanlage „NeoSoft 2500 Connect“ unterbrechungsfrei nachgewiesen.
Unabhängig davon bietet SYR aber für Anwendungen, bei denen das Trinkwasser nicht behandelt werden muss, sowohl einen separaten Gartenanschluss als auch die manuelle Schaltung eines Bypasses an. Das reduziert den Salz-Einsatz und senkt damit die Betriebskosten.
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