Schulen oder nicht schulen – ist das die Frage?

Der Flüssiggas-Anbieter Primagas „streitet“ mit dem Verband Flüssiggas, ob Schulungen zu den neuen Technischen Regeln Flüssiggas schon vor deren Neufassung angebracht sind…

Plant und installiert der Heizungsbauer eine Flüssiggas-Anlage, richtet er sich nach den „Technischen Regeln Flüssiggas“, kurz: TRF. Derzeit werden die TRF aus 2012 vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e.V. (DVGW) in Kooperation mit dem Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG) überarbeitet und aktualisiert. Mit der Neufassung der TRF wird Ende des Jahres gerechnet, ihr Entwurf, der Gelbdruck, soll in Kürze vorliegen. Soweit, so „normgerecht“…

„Weg vom Heizöl – hin zum (Flüssig-) Gas“

Jetzt aber wird die Frage lebhaft diskutiert, wann denn die SHK-Fachleute zu den neuen Regeln geschult werden sollen. Doch der Reihe nach: Am dritten Februar äußert sich dazu Thomas Landmann, Vertriebsdirektor von Primagas: „Es ist für alle Heizungsbauer in Deutschland wichtig, sich rechtzeitig gut zu informieren und die aktualisierten TRF im Detail zu kennen. Denn wo kein Erdgas verfügbar ist, wird Flüssiggas in Zukunft eine noch wichtigere Alternative zu Heizöl sein. Die aktuellen Regierungsbeschlüsse zur CO²-Besteuerung und veränderte Auflagen bezüglich staatlicher Förderung von Heizanlagen erfordern ein Umdenken: weg vom Öl, hin zu Flüssiggas.“

Daher bietet Primagas schon jetzt, ab März, zusammen mit dem DVGW bundesweit über 60 Fachschulungen an. Die sollen SHK-Handwerker praxisnah zu allen Neuerungen des Regelwerks informieren. Landmann sieht das als Service seines Unternehmens: „Wir machen es unseren Fachhandwerkspartnern einfach, auf dem Laufenden zu bleiben. Deshalb vermitteln wir die neuen Anforderungen der TRF 2020 kurz, knapp und anschaulich innerhalb eines Tages.“

„Viel zu früh für Schulungen“

Dieses Angebot wiederum ruft den DVFG auf den Plan: Es sei noch viel zu früh für Schulungsangebote zu den neuen TRF. Vor dem Hintergrund der noch andauernden Aktualisierung der Regeln sei es „überraschend, das bereits jetzt für den Monat März Schulungen zu den TRF 2020 angeboten würden.“ Denn: „Wer schon jetzt an einer TRF-Fortbildung teilnehme und auf den neuesten fachlichen Stand hoffe, laufe Gefahr, die Schulung einige Monate später bereits wiederholen zu müssen.“

Weiter appelliert der DVFG als zuständiger Fachverband an alle interessierten Kreise, sich noch in Geduld zu üben und die finale Version der TRF abzuwarten. Die sei frühestens zum Ende des Jahres zu erwarten…

Das bringt natürlich Primagas in Rage: „TRF-Schulungen können nicht frühzeitig genug erfolgen!“, teilt das Unternehmen drei Tage nach dem Statement des DVFG mit. Es sei ein Muss in der aktuellen Klimadebatte, Heizungsbauer sehr frühzeitig zu den neuen TRF zu schulen: „Wir sehen es daher als unsere Aufgabe und Pflicht, den SHK-Partnern frühzeitig das dafür erforderliche Wissen an die Hand zu geben, sich den TRF und damit der Öl-Alternative Flüssiggas rechtzeitig professionell zu nähern und etwaige Unsicherheiten möglichst schnell auszuräumen.“ Zumal es bei den Änderungen der TRF nicht um grundlegende Veränderungen, sondern eher um Details gehe, so Primagas.

Zurückrudern – mit Updates…

Jetzt übt sich der DVFG im Zurück-Rudern und begrüßt neue TRF-Schulungen – mit Updates! Denn: „Aktuelle Schulungsangebote hatten jüngst die Frage aufgeworfen, wie mit Änderungen zwischen Entwurfs- und Endfassung der neuen TRF umzugehen sei. Derzeit ist nicht absehbar, ob es zu schulungsrelevanten Änderungen im weiteren Verfahrensablauf kommt. Sollte dies der Fall sein, können Schulungsteilnehmer mit einem ergänzenden Update nach der Schulung auf den aktuellen Stand gebracht werden. Heizungsbauer können somit sehr bald an Schulungen auf der inhaltlichen Basis des TRF-Gelbdrucks teilnehmen. Damit erhalten sie schon frühzeitig die Gelegenheit, sich fachlich auf den neuen Stand zu bringen“, heisst es hier...

Infos zu den Schulungen gibt es unter trf.2020.de.