Bei plötzlichem Starkregen droht Kellerräumen und UG-Wohnungen die äußerst schadensträchtige Überflutung aus dem Abwasserkanal! Mit einer (auch nachträglich einbaubaren) Rückstausicherung lässt sich das Schlimmste vermeiden.
Rückstausicherung – gerade im Sommer besonders wichtig!
Großer Schaden droht durch plötzlichen Starkregen
Mittwoch, 04.07.2018
Sommerzeit ist auch Starkregenzeit! Denn: Je wärmer die Luft – desto mehr (gasförmiges) Wasser kann sie speichern. Erwärmt sich die Luftmasse um ein Grad, nimmt sie sieben Prozent mehr Wasser auf. Im Sommer ist daher generell mit ungleich höheren Niederschlagsmengen zu rechnen als zu anderen Jahreszeiten. Entgegen des allgemeinen Eindrucks steigt die Anzahl sommerlicher Tage mit extrem hohen Niederschlagsmengen nicht an, stellt der Deutsche Wetterdienst (DWD) fest. Im Winter hingegen zeichnet sich ein deutlicher Trend zu mehr Niederschlag ab: Seit den fünfziger Jahren hat sich die Zahl der Starkregen-Tage um ein Viertel erhöht.
Maximal 400 Liter Regen pro m2 und Tag…
Lokal begrenzte Niederschlagsereignisse wie plötzliche und heftige gewittrige Schauer ließen sich bis 2001 trotz der hohen Dichte an entsprechenden Messgeräten nicht komplett erfassen. Seitdem messen spezielle Radarsysteme des DWD flächendeckend die Höhe auch dieser Niederschläge. Das ermöglicht den Meteorologen die recht präzise Prognose der „Maximierten Gebietsniederschlagshöhe“ (MGN) für ein konkretes Gebiet. „In Deutschland gilt für die Dauerstufe D = 24 Stunden in den meisten Gebieten in der Größenordnung von 25 km2 ein MGN-Wert von 400 Liter pro Quadratmeter (400 mm/m2)“, hat der DWD als Maximum berechnet.
Je nach Dauer definiert der DWD Starkregen so: Kurzfristig pro Stunde mehr als 25 Liter Regenwasser pro Quadratmeter oder mehr als 35 Liter innerhalb von sechs Stunden.
Rückstau bei Starkregen unbedingt vermeiden!
Unabhängig davon, wo und wieviel, wie häufig und intensiv Starkregen künftig auftritt, er spült - im wörtlichen Sinne - ein „anrüchiges“ Thema nach oben: die Auslegung und Ausführung von Rückstauverschlüssen. Fehlt es an einer solchen Rückstausicherung, kann bei Starkregenereignissen belastetes Abwasser aus der Kanalisation in den Keller/das Untergeschoss eines Hauses gedrückt werden - erheblicher Schaden ist vorprogrammiert.
Da hilft dann die Versicherung – oder auch nicht … Die kann nämlich dann eine Regulierung verweigern, wenn eine Rückstausicherung falsch installiert ist oder sogar gänzlich fehlt.
Breites Angebot an nachrüstbaren Sicherungen
Die Sanitär-Industrie offeriert ein breites Sortiment an - auch nachträglich einbaubaren - Rückstausicherungen. Wichtig ist das exakte Messen der Rückstauebene und die richtige Wahl des Einbauortes.
Die Rückstauebene ist definiert als „die höchste Ebene, bis zu der das Wasser in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann“. Maßgebend ist die Oberkante der Straße an der Anschlussstelle des Entwässerungskanals (falls die zuständigen Abwasserbetriebe nichts anderes festlegen).
Grundsätzlich werden nur die Ablaufstellen über einen Rückstauverschluss entwässert, die tatsächlich rückstaugefährdet sind. So sind alle Ablaufstellen eines Hauses unterhalb der Rückstauebene mit einem entsprechenden Verschluss zu sichern (siehe Grafik).
Hingegen dürfen Ablaufstellen oberhalb der Ebene keinesfalls durch einen Rückstauverschluss geleitet werden – man würde sich quasi selbst überfluten …