Elektronik, E-Fahrzeuge, Energiewende – ohne Kupfer geht nichts…
Nachfrage nach Kupfer gedeckt
Recycling spielt wichtige Rolle
Freitag, 06.09.2019
Das Metall der Energiewende ist Kupfer – sagt das Deutsche Kupferinstitut (DKI). Denn: Die Erzeugung erneuerbarer Energie verbrauche bis zu zwölfmal mehr Kupfer als herkömmliche Energiesysteme. Von daher könne sich die globale Nachfrage nach Kupfer bis 2050 um das zehnfache steigern. Auch die rege Bautätigkeit und Entwicklung der Infrastruktur in aufstrebenden Ländern wie China und Indien verstärke die Produktion von Kupfer.
Sichere Versorgung mit Kupfer
Derzeit liegt der jährliche Bedarf an Kupfer bei 28 Millionen Tonnen. Laut der amerikanischen wissenschaftlichen Institution US Geological Survey (USGS) decken seit 1950 alljährlich Kupfer-Reserven für 40 Jahre den laufenden Bedarf. Zudem stehen nachgewiesene Ressourcen für über 200 Jahre zur Verfügung. Dabei verstehen Geologen unter Reserven die Menge an Metallen, die aktuell wirtschaftlich gewonnen werden kann. Ressourcen hingegen sind bekannte und vermutete Vorkommen, deren Erschließung zur Zeit noch nicht rentabel erscheint. Ein Engpass in der Versorgung mit Kupfer oder gar ein Mangel sei also keinesfalls zu befürchten, betont das DKI.
Zudem spiele das Recycling eine immer bedeutendere Rolle bei der Kupfer-(Rück-)gewinnung. So werde die europäische Nachfrage inzwischen schon zu fast 50 Prozent mit Recyclingmaterial gedeckt!
Das DKI rechnet vor: Ein Computer enthalte etwa 1,5 kg Kupfer, ein typisches Haus ungefähr 100 kg, eine Windturbine sogar fünf Tonnen des Metalls. Ein wichtiger wirtschaftlicher Vorteil ist dabei: Kupfer lässt sich ohne Qualitätsverluste wieder verwenden. Verglichen mit der Primärproduktion verbrauche das Verfahren bis zu 85 Prozent weniger Energie. Das nutze auch dem Klima, es werden so rund 40 Millionen Tonnen Kohlendioxyd europaweit eingespart.
Klimafreundliche Fernwärme von Kupferhütte
Darüber hinaus wird bei der Kupfer-Produktion auch klimaneutrale Wärmeenergie gewonnen, wie ein Pilotprojekt in Hamburg zeigt. Die in der Stadt ansässigeAurubis AG ist der weltweit größte Kupfer-Recycler. Seit Herbst 2018 versorgt die Kupferhütte die östliche Hafen-City mit Fernwärme: „Die Energie für die Wärmeversorgung stammt aus einem chemischen Nebenprozess der Kupfererzeugung. Dabei wird Wasser CO 2-frei auf 90 °C erhitzt und über eine 2,7 km lange Wärmetransportleitung in das Versorgungsnetz der Hafen-City eingespeist“, so das Unternehmen. Das vermeidet 20.000 Tonnen CO 2 im Jahr, was den Emissionen von rund 10.000 PKW entspricht.