Bad

Kunden halten dem Fachhandel die Treue

Vorsprung kein Ruhekissen für Profis

Mittwoch, 27.09.2017

Die Sanitärbranche darf weiter aufatmen. Entgegen vieler Meinungen halten die Deutschen dem Fachhandel die Treue und kaufen Badprodukte nach wie vor überwiegend im Geschäft und vor allem beim Sanitärfachhandwerk und -handel. Dies fand jetzt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in ihrer aktuellen Badstudie heraus, in der sie inzwischen zum siebten Mal umfangreiche Basisinformationen zur Badsituation der Bundesbürger ermitteln ließ.

Aber Obacht: Nach wie vor wird der Baumarkt noch als häufigste Informationsquelle genutzt und auch die Tendenz sich online zu informieren, ist steigend. Dennoch spielt das Internet jedenfalls zur Zeit noch eine recht geringe Rolle, es dürfe jedoch als Wettbewerber keineswegs bagatellisiert werden. Gleiches gilt im Übrigen ausdrücklich für Baumärkte. Allerdings lässt die Qualität zur Freude der SHK-Branche in diesen Bereichen noch deutlich zu wünschen übrig. Was letztlich den Kaufentschluss pro Fachhandel begünstigt.

Den Beleg dafür liefert das Meinungsforschungsinstitut forsa. Es untersuchte, wo die Bundesbürger seit 2015 ihre Badprodukte gekauft haben und wo sie sich zuvor informierten. Das Ergebnis ist zunächst ernüchternd: im Baumarkt! Es kristallisierte sich jedoch heraus, dass Baumärkte zwar die am häufigsten genutzten Informationsquellen waren, jedoch nur ein kleiner Teil die Qualität der dort erhaltenen Informationen positiv bewertete. Im Gegensatz dazu stiegen die Zufriedenheitsgrade der Käufer bei Sanitär-Fachbetrieben und bei einer Beratung in Bad-Fachausstellungen spürbar auf 75 Prozent beziehungsweise auf 51 Prozent an. Baumärkte (32 Prozent) und Onlineshops (27 Prozent) erreichten wesentlich geringere Werte.

Parallel dazu stellt sich natürlich die Frage, wie relevant die genutzten Informationsquellen in letzter Konsequenz tatsächlich für eine Kaufentscheidung waren. Auch hier haben die Experten die Nase vorn: Installateure (60 Prozent) und Bad-Fachausstellungen (47 Prozent) übten laut Studie den entscheidenden Einfluss auf die spätere Investition aus. Baumärkte (31 Prozent) und Onlineshops (25 Prozent) folgten in dieser Kategorie mit deutlichem Abstand.

Möbelhäuser erzielen überproportionale Quoten

Der Kauf per Mausklick im Internet spielte seit 2015 in den meisten Produktgruppen hingegen nur eine relativ geringe Rolle. Demgegenüber erwarben vier von fünf Deutschen zum Beispiel bodengleiche Duschen, Toiletten, Armaturen, Handtuchheizkörper und Badewannen im stationären Geschäft. Dabei entfielen die Kaufanteile mit Spitzenwerten von fast 90 Prozent überwiegend auf Sanitärfachhandwerker und -händler. Eine Ausnahme gibt es allerdings: die Badmöbel. In diesem Bereich erzielten unter anderem Möbel- und Einrichtungshäuser überproportionale Quoten. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund warnt die VDS die Branche insgesamt „eindringlich“ vor einer Unterschätzung der vielfältigen Wettbewerber.

Und wie sieht es wohl in der Zukunft aus? Auch hier liefert die Studie Antworten zum Durchatmen: Denn zukünftig wollen sich Badkäufer vorrangig bei den Sanitär-Spezialisten informieren. Fachausstellungen und Fachbetriebe erreichen hier einen Anteil von insgesamt 85 Prozent. Zu den relevanten Erkundungsquellen gehören nicht desto trotz aber auch die Baumärkte (54 Prozent), Onlineshops (30 Prozent) und die Internetseiten von Herstellern mit insgesamt 26 Prozent.

Künftige Badkäufer wollen sich vorrangig bei den Sanitär-Spezialisten informieren, da es die Fachausstellung und der Fachbetrieb insgesamt auf einen Anteil von 85 Prozent bringen. Relevante „Erkundungsquellen“ sind der Untersuchung zufolge unter anderem außerdem Baumärkte, Onlineshops und die Internetseiten von Herstellern.
Quelle: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)
Künftige Badkäufer wollen sich vorrangig bei den Sanitär-Spezialisten informieren, da es die Fachausstellung und der Fachbetrieb insgesamt auf einen Anteil von 85 Prozent bringen. Relevante „Erkundungsquellen“ sind der Untersuchung zufolge unter anderem außerdem Baumärkte, Onlineshops und die Internetseiten von Herstellern.

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