Wie sieht es eigentlich aus, mit der Klimabilanz beim Gebäudebestand in Deutschland?
Klima-Fußabdruck im Gebäudesektor
Aktuelle Zahlen zu Energieeffizienz, Förderlandschaft und Grauer Energie
Freitag, 26.11.2021
Wie ist der Energieverbrauch und welche Energieträger werden eingesetzt? Antworten darauf gibt der aktuelle dena-Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur.
Zunächst lässt ein Blick auf den Abruf der Förderprogramme für klimafreundliches Bauen und Sanieren die Klimabilanz des Gebäudesektors gut aussehen. Denn im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Anfragen stark zu. Dennoch hat der Sektor im Jahr 2020 die Einsparziele aus dem Klimaschutzgesetz knapp verfehlt. Woran liegt es also?
Die Entwicklungen nehmen zwar den richtigen Kurs. Etwa indem Förderprogramme abgerufen und klimafreundliche Energieträger sowie effiziente Technologien ausgebaut werden. Allerdings ist für die Energie-Experten aber auch klar: Für den klimaneutralen Gebäudebestand braucht es bessere Erfolge, etwa bei der Sanierung des Bestands.
Laut dena sind in 75 Prozent der Bestandsgebäude weiterhin fossile Energieträger für die Produktion von Warmwasser und Wärme im Einsatz. Das ist schlecht für die Klimabilanz. Doch es gibt Hoffnung, denn allein bei den alten Heizungen stehen 40 Prozent altersbedingt vor dem Austausch. Eine Chance, die es zu nutzen gilt. Um hier in die richtige Richtung zu steuern, braucht es Impulse wie verlässliche Förderprogramme, Steuerungsinstrumente wie eine effektive und fair gestaltete CO2-Bepreisung sowie die Entlastung des Stroms von Steuern, Abgaben und Entgelten und nicht zuletzt ein innovationsfreundliches Umfeld, fordert die Energieagentur.
Der Abruf der Förderprogramme des Bundes in Zahlen: Für den Neubau von Effizienzhäusern wurden 2020 mehr als doppelt so viele Anträge wie im Vorjahr gestellt (2020: rund 93.000 Anträge, 2019: rund 44.000 Anträge). Und der Anstieg hält an. Denn bereits im ersten Halbjahr 2021 gingen 62.000 Anträge ein. Für die Sanierung zum Effizienzhaus verdoppelten sich die Förderanträge ebenso – von rund 11.000 Anträgen in 2019 auf knapp 20.000 Anträge in 2020.
Auch die so genannten „Grauen Emissionen im Bauwesen“, die zum Beispiel die in Gebäuden gebündelten Emissionen, die für Bau, Herstellung und Transport aufgewendet werden, wurden von der dena unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der Hochbau in Deutschland verursacht mit rund sechs Prozent einen signifikanten Anteil der gesamten Treibhausgasemissionen. Über ein Drittel dieser Emissionen entfallen allein auf den Verbrauch von Beton und Zement.