SHK-Systemtechnik

Enthärtungsanlagen nach Maß

Freitag, 28.07.2023

Das Kalkproblem ist in vielen Regionen Deutschlands allgegenwärtig. Hausbewohner ärgern sich nicht nur über den hohen Reinigungsaufwand, der durch Kalkrückstände an Haushaltsgeräten und in Sanitäreinrichtungen entsteht. Denn gerade in einer Zeit, in der stetig steigende Energiekosten den Geldbeutel immer weiter belasten, werden auch mögliche Schäden und der Verlust von Energieeffizienz durch Kalksteinbildung akuter denn je.

Quelle: Magnetic GmbH
Betreuung und Wartung der Magnetic-Enthärtungsanlagen kann der Handwerksbetrieb selbst übernehmen.

Doch nicht nur in der technischen Gebäudeausstattung spielt die Kalksteinbildung eine große Rolle, auch in der produzierenden Industrie kann eine zu hohe Wasserhärte einen großen Einfluss auf Fertigungsprozesse und sogar auf die Beschaffenheit der Produkte nehmen. Dass eine dünne Kalkschicht von nur 2 mm einen Energieverlust von bis zu 20 Prozent bedeuten kann, führt bei der Einhaltung von Produktqualitäts- und Fertigungszeitvorgaben unter Umständen nicht nur zu einer höheren Belastung der Energiekosten.

Kalksteinbildung kann verantwortlich für erhöhte Ausschussmengen und einen Maschinenstillstand sein. So individuell wie die Probleme, so einzigartig sind auch die Anforderungen, mit denen der Sanitärfachhandwerker bei der Auslegung und dem Einbau einer Enthärtungsanlage konfrontiert wird.

Der Griff zu einem Standardprodukt aus dem Regal kann hier eine schnelle Lösung versprechen, doch können vorher nicht bedachte Faktoren diese Wahl zu einem unliebsamen Kostentreiber werden.

Quelle: Magnetic GmbH
Parallelanlage in einer Villa mit Wellness-Bereich.

Ein Beispiel für eine auf den Anwendungsfall bezogene ungeeignete Standard-Enthärtungsanlage sind zu häufige Regenerationszyklen des Ionenaustauscherharzes. Hierdurch verschleißen nicht nur die Komponenten der Enthärtungsanlage schneller, auch die regelmäßigen Kosten für das Regeneriersalz werden unnötig gesteigert, von der erhöhten Abwassermenge ganz zu schweigen.

In vielen Fällen hat sich sogar gezeigt, dass häufige oder falsch getaktete Regenerationszyklen zu einem unsauberen Auswaschen der Harze nach der Regeneration führen können. Das Korrosionsrisiko in der nachfolgenden Leitungsinstallation durch eine erhöhte Chloridkonzentration wird in einem solchen Fall stark zunehmen.

Korrosionserscheinungen, wie Entzinkungskorrosion an Messingbauteilen oder auch Lochfraß und Schäden an Wärmetauschern von Übergabestationen, sind dann keine Seltenheit.

Am häufigsten sind jedoch bauliche Probleme vorzufinden. So sind Standardanlagen vielfach nicht für die Anschlussdimensionen geeignet oder lassen sich bei den vorhandenen örtlichen Gegebenheiten nicht fachgerecht installieren.

Quelle: Magnetic GmbH
Individuelle Auslegung der Enthärtungsanlage mit dem Handwerker.

Betriebsproblemen einfach besser vorbeugen

Die Kosten für den Betrieb einer Enthärtungsanlage sind im Durschnitt achtmal höher, als die Investition selbst. Wer Zeit und Geld in die richtige Auslegung der Enthärtungsanlage investiert, vermeidet eine Explosion der Kosten im Betrieb. Genau dies ist der Ansatz, den die Firma Magnetic mit individuell angepassten Enthärtungsanlagen für den Objekteinsatz verfolgt.

Die Magnetic-Wasserfachleute unterstützen den Fachhandwerker, sodass keine wichtigen Eckdaten für die Auslegung eines für das Objekt geeigneten Systems außer Acht gelassen werden. Denn nichts sollte für den Betrieb einer Enthärtungsanlage im Großobjekt oder im industriellen Sondereinsatz dem Zufall überlassen werden.

Sei es eine Begutachtung der baulichen Gegebenheiten zur Sicherstellung, dass alle Bauteile in die vorgesehenen Räumlichkeiten transportiert und dort aufgestellt werden können, oder die Bewertung der vorhandenen Installation. Sämtliche Faktoren, wie die Rohwasserhärte, der Spitzendurchsatz, vorhandene Anschlussgrößen von Zu- und Abwasser sowie der jährliche Wasserverbrauch werden berücksichtigt.

Quelle: Magnetic GmbH
Ein-Säulen-Anlage für ein 8-Familienhaus.

Über diese technisch grundlegenden Faktoren hinaus liegt für Magnetic jedoch die Beurteilung des jeweiligen spezifischen Anwendungsfalles und das Herausarbeiten der individuellen Anforderungen oder ein mögliches außergewöhnliches Nutzerverhalten im Fokus.

So spielen bei der Konfiguration einer Trinkwasserenthärtungsanlage in Mehrfamilienhäusern wesentlich andere Faktoren hinsichtlich der Qualität des enthärteten Wassers eine Rolle, als im industriellen Bereich, wo das Wasser als Bestandteil von Produkten oder zum Reinigen, Kühlen sowie Temperieren genutzt und hierbei sogar versprüht, über 100 °C erhitzt bzw. verdampft wird.

Je mehr Informationen die Magnetic-Wasserfachleute gemeinsam mit dem Handwerker zu den besonderen Objektanforderungen zusammentragen, umso besser können die einzelnen Komponenten der Enthärtungsanlage ausgewählt und aufeinander abgestimmt werden.

Hierbei kann sich Magnetic aus einem Baukastensystem bedienen und Standardkomponenten zu einer individuell angepassten Enthärtungsanlage kombinieren. So bleibt, neben der für den Anwendungszweck funktionalen technischen Auslegung, die Magnetic-Enthärtungsanlage vor allem eines – in einem interessanten Investitionsrahmen. Der Praxisfall der Firma Alexander Schad Heizung- Sanitär aus Ebersbach-Musbach macht deutlich, wie wichtig das Erarbeiten der einzelnen Parameter im Vorfeld sein kann. Bei diesem Objekt handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten, einem Dorfladen mit Partyservice und Büroräumlichkeiten.

Quelle: Magnetic GmbH
Magnetic-Enthärtungsanlage XXL – eingebaut von Alexander Schad im Mehrfamilienhaus mit Dorfladen und Büro.

Hier wurde bereits 2016 eine Pendelanlage zur Wasserenthärtung eingebaut. Mit der Übernahme der Haustechnik in diesem Gebäude durch die Firma Alexander Schad wurde die Enthärtungsanlage schnell zum Thema.

Der Betreiber bemängelte die Häufigkeit von Störungen (ca. alle drei Monate) und den hohen Salzverbrauch. Bei näherem Betrachten der Auslegung wurde schnell klar, dass die vorhandene Enthärtungsanlage viel zu klein ausgelegt wurde und somit zum Teil mehrmals täglich regenerierte. Dies führte zu einem schnellen Verschleiß, was wiederum zu den häufigen Störungen führte.

Im Dezember 2021 wurde eine von Magnetic individuell ausgelegte Enthärtungsanlage verbaut. Diese läuft seit dem Einbau komplett störungsfrei und der Regenerationszyklus liegt bei 1 bis 4 Tagen. Somit kann hier ein effizienter und objektspezifischer Betrieb der Anlage gewährleistet werden, was die Langlebigkeit begünstig.

[Autor: Jessica Bader, Vertriebsleiterin Innendienst, Magnetic GmbH & Co. KG]

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