SHK-Systemtechnik

Ein großer Schritt in Richtung Energiewende

Wilo und Schneider Electric eröffnen "H2Powerplant" auf dem Wilopark in Dortmund

Montag, 10.10.2022

Wilo hat seine Wasserstoffanlage am Firmensitz in Dortmund offiziell in Betrieb genommen.

Das Bild zeigt die feierliche Eröffnung der
Quelle: Wilo SE
Die feierliche Eröffnung der "H2Powerplant". Im Bild v.l.n.r: Jean-Pascal Tricoire (Vorstandsvorsitzender und CEO von Schneider Electric), Oliver Hermes (Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe), Georg Weber (Chief Technology Officer der Wilo Gruppe) und Christophe De Maistre (DACH Zone President von Schneider Electric).

Die feierliche Eröffnung der "H2Powerplant" fand während der internationalen Industriekonferenz auf dem Wilopark in Dortmund die statt. In Kooperation mit dem französischen Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric entstand in den letzten Monaten die H2Powerplant. Wilo sieht darin eine der Schlüsseltechnologien, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. In einem weiteren Schritt planen die beiden Kooperationspartner nun die serienmäßige Produktion von grünen Wasserstoffsystemen für die dezentrale Energieversorgung industrieller und privater Anwendungen.

„Egal, ob in der Industrie, im Verkehr oder im Wärmesektor: Unsere Gesellschaft braucht grüne Energie in allen Lebensbereichen“, sagte Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe, während der Eröffnungsfeier. Im Anschluss unterzeichneten Oliver Hermes und Jean-Pascal Tricoire, Vorstandsvorsitzender und CEO von Schneider Electric, ein Memorandum of Understanding (MoU), in dem beide Unternehmen die Vertiefung ihrer strategischen Zusammenarbeit definieren. „Mit dieser Anlage schaffen wir die Grundlage für ein autarkes, dezentrales und regeneratives Energieversorgungsnetz und zeigen, wie Industrieunternehmen mit zukunftsweisenden und technologieoffenen Lösungen einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit leisten können,“ so Oliver Hermes weiter.

Wasserstoff, der aus grüner Energie wie Photovoltaik oder Windkraft erzeugt wird, ist CO2-neutral, lässt sich lagern und transportieren. Zudem bietet das Molekül wichtige Speicherkapazitäten für Solarstrom. Bereits eine Tonne kann bis zu 33.330 kWh Energie speichern. Das entspricht dem Jahresverbrauch von elf Drei-Personen-Haushalten in einem Mehrfamilienhaus, heißt es. Die Anlage auf dem Wilopark kann in dem 29,8 Meter langen Tank bis zu 520 Kilogramm Wasserstoff speichern und besteht aus vier Kernkomponenten: der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Smart Factory, einem Elektrolyseur (geliefert von Enapter), einem Wasserstoffspeicher und einer Brennstoffzelle (geliefert von Proton Motor). Der Elektrolyseur trennt die Molekülverbindungen des Wassers (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O) auf. Auf diese Weise soll das modulare System bis zu 10 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren – vollständig aus regenerativen Energien. „Auch die Abwärme, die der Elektrolyse-Prozess freisetzt, können wir direkt vor Ort im Verbundsystem nutzen oder in Kälte umwandeln“, erklärt Oliver Hermes. „So optimieren wir den gesamten Systemwirkungsgrad und leisten einen weiteren großen Beitrag zur effizienten, krisenfesten und klimaneutralen Produktion auf dem Wilopark.“ Zunächst dient die Anlage als Notstrom- oder Netzersatzversorgung. Die aktuellen Planungen erlauben aber sogar eine Erweiterung für eine autarke Energieversorgung von bis zu zwei Tagen.

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