In einer zunehmend hektischen Zeit sehnen sich immer mehr Verbraucher nach einem Rückzugsort, in dem sie sich entspannen können.
Das Bad als Wellnessoase
Montag, 10.10.2022
Das Badezimmer ist der optimale Ort für eine Auszeit im eigenen Zuhause und bietet großes Potenzial für erholsame Momente. Freistehende Badewannen, Regenduschen, Designarmaturen und das richtige Lichtkonzept lassen das Flair luxuriöser Wellnesshotels einziehen. Drei Profis berichten, wie sich moderne Badkonzepte mit Wohlfühlfaktor realisieren lassen, die hohe Ansprüche an Design und Komfort miteinander verbinden.
Eine gute Badplanung ist der Grundstein für jedes erfolgreiche Projekt und besteht üblicherweise aus drei Schritten: Mit dem Kunden vor Ort dessen Wünsche besprechen, die Umsetzbarkeit prüfen und einen Grundriss erstellen. „Hier werden die technischen Voraussetzungen und räumlichen Gegebenheiten aufgenommen. Ebenso die Wünsche und Vorstellungen sowie Nutzungsgewohnheiten der Kunden für ihr neues Badezimmer. Im nächsten Schritt vereinbaren wir mit den Kunden einen 3D Badplanungstermin in unserem Büro und Showroom”, sagt Alisa Kalbfuß, Geschäftsführerin der Kalbfuß GmbH für Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik. „Danach steht die Abstimmung mit den anderen beteiligten Gewerken an”, erklärt Siegmar Gersten, Geschäftsführer Gersten Haustechnik, „vom Elektriker über den Trockenbauer, Fliesenleger bis hin zum Schreiner, wenn gewünscht.”
Hohe Anforderungen an die Wellnessoase
Die Kundenwünsche sind in den letzten Jahren enorm gestiegen und erfordern teilweise hohes handwerkliches Know-how, wie Siegmar Gersten beschreibt: „Herausforderungen sind zum Beispiel ebenerdige Duschen im Obergeschoß, da man hier meist die Estrich-Aufbauhöhen nicht hat.” Neben der reinen Funktionalität werden Bäder heute auch nach anderen Kriterien gestaltet. „Die hygienischen Ansprüche haben sich im Vergleich zu früher enorm verändert. Ein Bad war ehemals meist nur ein Raum, in dem man sich wusch und der seinen Sinn und Zweck erfüllen sollte. Heute sind Bäder echte Wohlfühlräume, die hohe Anforderungen im Hinblick auf Hygiene, Funktionalität und Optik erfüllen müssen”, berichtet Siegmar Gersten. „Wenn mehr Hygiene gewünscht wird, empfehle ich gerne die elektronischen Armaturen. Hier muss man nur die Hand unter den Hahn halten und das Wasser läuft”, erklärt Carmen Beuther. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Badplanung ist das Thema Sicherheit. „Bei Armaturen, besonders in der Dusche, achte ich darauf, dass diese einen Verbrühschutz haben oder im gesamten isoliert sind”, so Siegmar Gersten.
Nachhaltigkeit liegt weiterhin im Trend
Steigende Energie- und Wasserkosten, aber auch ein Umdenken in Sachen Umweltbewusstsein machen Nachhaltigkeit auch bei der Badplanung zu einem wichtigen Thema. „Die wasser- und energiesparende Technologie „EcoJoy“ kommt beispielsweise besonders gut bei unseren Kunden an. Hier wird dank eines Durchflussbegrenzers der Wasserverbrauch bei Armaturen und Kopfbrausen gedrosselt, ohne den Komfort zu verringern”, erklärt Alisa Kalbfuß. „Generell achten wir auf die Qualität der Produkte, damit unsere Kunden auch lange Freude an ihrem Bad haben.” Ebenso spiele der Einsatz von recyclebaren Materialien eine immer größere Rolle, so Siegmar Gersten. Darüber hinaus sind sich die Profis einig, dass alle eingesetzten Materialien und Produkte pflegeleicht und langlebig sein müssen – von der Armatur bis zur Keramik.
Perfekte Symbiose: Design wie aus einem Guss
Gerade bei Wellnessbädern spielt die Optik mit Farben und Formen eine wichtige Rolle. „Am besten ist es, wenn die Armaturen aus einer Designserie stammen”, erklärt Carmen Beuther. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ganzheitliche Raumkonzepte entstehen, die in Form und Funktion perfekt harmonieren. Dem schließt sich auch Siegmar Gersten an und ergänzt: „Man kann runde oder eckige Formen wählen, je nach Geschmack des Kunden.”
Bei den Farben liegt der Trend aktuell bei natürlichen und warmen Tönen, so Alisa Kalbfuß. „Die Oberflächen werden aktuell sehr oft in matter Ausführung gewählt. Im Armaturenbereich werden neben Armaturen in Chrom gerne Oberflächen in SuperSteel, Schwarz matt oder auch Messing gebürstet nachgefragt. Die Kombination von matten Armaturen mit Keramiken in natürlichen Tönen wie Taupe oder Nerz ist aktuell unser Kombinations-Favorit.” Auch bei Carmen Beuther und Siegmar Gersten werden aktuell schwarze Armaturen besonders stark nachgefragt. „Je nach Geschmack lässt sich hier ideal mit den verschiedenen Materialien und Farben spielen”, so Siegmar Gersten.
Echte Meisterwerke machen es vor
Wie sich Wohlfühlbäder mit dem gewissen Etwas realisieren lassen und welche Herausforderungen bei der Planung auftreten können, zeigen die folgenden Projekte. Sie wurden bei der Grohe-Aktion „Zeig uns dein Meisterwerk” eingereicht und geben Inspiration, wie Wellnessbäder in ganz unterschiedlichen Stilen umgesetzt werden können:
Beispiel 1
Herausforderung und Umsetzung für die Kalbfuß GmbH Heizung, Sanitär, Lüftung, Bad Dürkheim
Badgröße: 11,7 m² Alisa Kalbfuß, Geschäftsführerin:
„Eine Vorgabe unserer Kunden waren rundliche Formen und Naturtöne. Unsere Kunden sind sehr achtsame Menschen, die Yoga praktizieren und diese Lebensweise auch in ihr Bad integrieren wollten. Das Highlight ist daher die Kombination aus natürlichen Farben und organischen Formen, welche die Lebensart ‚homing’ verkörpert. Hierbei wird das eigene Zuhause der soziale Lebensmittelpunkt, es steht für Achtsamkeit und Geborgenheit. Das Bad spiegelt genau dies, einen Ort zum Entspannen und Verweilen wider. Die Zusammensetzung wirkt natürlich und zeitlos. Außerdem lässt das Gesamtbild den Kunden jegliche Dekorationsfreiheit. Ob im ‚hygge style’, ganz klassisch oder wie im Bild dargestellt im ‚boho style’ – der Kunde kann durch die Dekoration den Stil im Nu ändern. Eine individuelle Note bekommt das Badezimmer durch das Hinzufügen von persönlichen Gegenständen und Bildern.”
Das Besondere
„Wir sind in dem Wettbewerb mit einem Referenzbad angetreten, welches unseren aktuellen Farbkombinations-Favorit widerspiegelt. Natürliche Keramikfarben wie Nerz oder Taupe und dazu Armaturen in matten Oberflächen wie SuperSteel von Grohe kommen auch bei unseren Kunden, für die wir aktuell Bäder planen, sehr gut an.“
Beispiel 2
Herausforderung und Umsetzung für Beuther’s Sanitär-Heizungs-Gasanlagen GmbH, Berlin
Badgröße: 15 m² Carmen Beuther, zuständig für Badeinrichtung und Gestaltung:
„Bei unserem Meisterwerk handelt es sich um ein Masterbad – hier wurde großer Wert auf hohe Qualität gelegt. Durch die freistehende Badewanne wirkt das Badezimmer sehr leicht, aber zugleich auch modern. Gewünscht wurden eine Waschtisch-Wandarmatur und eine freistehende Badewanne. Die Herausforderung bestand darin, eine Duschabtrennung und einen Bodenablauf zu schaffen. Dazu haben wir eine Duschabtrennung in Sonderanfertigung eingesetzt.”
Das Besondere
„Das Badezimmer wurde in Naturtönen gestaltet, im Zusammenspiel mit der Serie ‚Grohe Essence‘ in Hard Graphite gebürstet. Unser Kunde hat sich in diese Farbe und Oberfläche verliebt, sodass wir jedes Detail darin gestaltet haben – bis zum Zahnputzbecherhalter. Wir haben bei diesem Projekt mit tollen Kunden zusammengearbeitet und ein Ergebnis erzielt, mit dem alle rundum glücklich waren – so macht die Arbeit Spaß!”
Beispiel 3
Herausforderung und Umsetzung für Gersten Haustechnik GbR, Baesweiler Badgröße: 9,3m² Siegmar Gersten, Geschäftsführer:
„Es wurde ein Endstück eines Flurs, der zum Schlafzimmer führte, verschlossen. Die Wand zwischen Flur und Badezimmer wurde geöffnet und eine 2 x 1,6 m große bodengleiche Duschfläche mit zwei Ablaufrinnen hergestellt. Dabei war es am schwierigsten, die darunter befindliche Fußbodenheizung nicht zu beschädigen. Danach ging es an die Deckenkonstruktion. Eine vorhandene Trockenbaudecke wurde geöffnet und die ‚AquaSymphony‘ wurde an einer Konstruktion aus Holz und Gewindestäben einschließlich Rohbauset eingebaut. Dabei war eine weitere Herausforderung, diese genau auf Höhe der neuen Decke zu bringen und zu befestigen. Die Vielfalt der vielen Strahlarten ist einfach ein Duscherlebnis, das seinesgleichen sucht.”
Das Besondere
„Der Umbau (Teilsanierung) meines eigenen Bades hat mich dazu veranlasst, am Wettbewerb teilzunehmen. Das Highlight des Umbaus ist die ‚AquaSymphony‘-Wellnessdusche mit Sitzfläche und Ablagefläche für Accessoires. Ebenso das Dusch-WC. Etwas Besonderes ist es auch, wenn man im eigenen Bad arbeitet: Ein langjähriger Monteur kam zu mir und meinte: ‚Jetzt sehe ich den Chef das erste Mal arbeiten und auch noch schmutzig’. Ein anderer meinte, als er hörte, wie schwer der Duschkopf ist: ‚Chef, zieh beim Duschen lieber einen Helm an’.”
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