Software & Organisation

150 Jahre Afriso

Montag, 06.05.2019

Die Geschichte von Afriso beginnt 1869 in Schmiedefeld mit Adalbert Fritz, der mit 23 Jahren ein "Unternehmen zum Bau von Thermometern" gründet...

Das Bild zeigt eine Firmenszene aus den 50er Jahren.
Quelle: Afriso-Euro-Index GmbH
In der deutschlandweiten Aufbruchsstimmung der 1950er Jahre beginnt mit Franz und Georg Fritz der Neuaufbau der Firma in Kleingartach und Güglingen/Württemberg.

Mit anfangs zwei Glasbläsern und einem Schreiber fertigt er Glasthermometer, Aräometer, Laborglas- und später auch medizinische Glasinstrumente für verschiedenste Industriezweige in Europa und Amerika.

Als Adalbert Fritz 1918 verstirbt, tritt sein Sohn Franz in die Firma ein und übernimmt die Geschäfte. Das Unternehmen firmiert zu „Adalbert Fritz und Sohn“ - aus der Telegrammabkürzung AFRISO resultiert der Firmenname und das erste Firmenlogo entsteht.

Veränderung bringt im Jahre 1912 auch eine kleine, dünnwandige, kreisförmige, konzentrisch gewellte Blechscheibe: Zwei Membranhalbschalen bilden eine Kapselfeder, die sich druckabhängig entweder ausdehnt oder zusammenzieht. Diese seinerzeit bahnbrechende Erfindung war die Geburtsstunde des Kapselfedermanometers und Wegbereiter für eine Vielzahl neuer und innovativer Produkte.

1935 investiert Franz Fritz in ein neues Werk zum Frontmotorenbau für Fahrräder. Die benzinbetriebenen Motoren konnten innerhalb weniger Minuten auf ein Fahrrad montiert werden und Geschwindigkeiten von Mopeds erreichen. 1940 wurde der Betrieb enteignet.

Nach dem 2. Weltkrieg flüchtet Franz Fritz mit seiner Familie auf abenteuerliche Weise aus der thüringischen Heimat nach Baden-Württemberg, weil von der sowjetischen Besatzungsmacht erhebliche Repressalien zu erwarten waren. Sein Sohn Georg, der den 2. Weltkrieg als Nachtjäger bei einem Nachtjagd-Flugzeuggeschwader erlebt, verfrachtet in verwegenen Aktionen wertvolles Betriebsinventar über die Grenze. Unter Georg Fritz bricht eine völlig neue Ära an: Aus Druckmessgeräten werden pneumatische Füllstandmessgeräte, überwiegend für Heizöl-Lagertanks, entwickelt.

Es folgen Überfüllsicherungen, Leckwarngeräte und Lecküberwachungssysteme zur sicheren Lagerung von Mineralölprodukten. AFRISO wird Marktführer auf diesem Sektor. Anfang der 1960er Jahre werden auch die ersten Vertriebs- und Produktionsgesellschaften im westlichen Europa gegründet. Durch die Europäisierung wird der Firmenname AFRISO zu AFRISO-EURO-INDEX umgewandelt.

Die Ölkrise 1973/74 verursachte einen tiefgreifenden Umbruch der Weltwirtschaft. Für AFRISO wurde die Krise zum Startschuss für die Entwicklung einer breit angelegten Produktpalette für den wirtschaftlicheren und umweltfreundlicheren Betrieb von Heizungsanlagen. Außerdem gelingt es AFRISO 1981 als erstem Hersteller, einen kompakten und leichten Kunststoff-Verteiler „aus einem Stück“ zu fertigen und dabei den hohen Anforderungen von Fußbodenheizungssystemen in Punkto Temperaturverträglichkeit, Lebensdauer und Robustheit zu entsprechen. Diese Pionierleistung und das „Umdenken“ am Markt sowie bei den Verarbeitern ist vor allem dem langjährigen Geschäftsführer Günther Blasinger zuzuschreiben, der in den Folgejahren das OEM-Geschäft zu einer eigenen Sparte ausbaut.

Ab 1986 zieht sich Georg Fritz im Alter von 64 Jahren zunehmend aus dem operativen Geschäft zurück und übergibt die Firmenleitung an seinen Sohn Elmar. 1992 erfolgt dann der Firmeneintritt von dessen Bruder Jürgen Fritz. Seither führten beide das Unternehmen nunmehr in vierter Generation fort. Georg Fritz verstirbt 2004 im Alter von 82 Jahren.

1992 wird eine neue Produktions- und Entwicklungsstätte in Amorbach (Bayern) eröffnet. Das neue Werk wird optimal auf die Produktionsanforderungen von Manometern und Thermometern ausgerichtet. Diese Standort-Neuinvestition war die Grundlage für den Aufbau eines hochqualitativen Druckmessgeräteprogramms für industrielle Anwendungen.

Die folgenden beiden Jahrzehnte stehen im Zeichen eines stetigen Expansionskurses, zum Beispiel wurden Niederlassungen in Südafrika, China und Indien gegründet. Produktionsfirmen wie Systronik und Gampper werden übernommen und in die AFRISO Gruppe integriert. Die Gruppe umfasst heute 19 Mitglieder mit über 1.100 Mitarbeitern und ist in über 65 Ländern vertreten. In Deutschland bietet AFRISO derzeit über 550 Mitarbeitern sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze.

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