Trinkwasserhygiene

Mögliches PFAS-Verbot gefährdet Energie- und Wasserversorgung!

Mittwoch, 03.01.2024

  • Die große Anzahl der betroffenen Netze mit dieser Technologie würde außerdem immense Investitionen erfordern. Insgesamt könnte dies die öffentliche und industrielle Wasserversorgung gefährden, und der Nutzen für die Umwelt ist marginal, da für Materialien, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, bereits hohe Standards gelten.

  • Die sichere und leckagefreie Versorgung mit Wasser ist von immenser Bedeutung. Die bekannten Technologien haben sich als energieeffizient und betriebssicher erwiesen, sind jedoch direkt auf die Verwendung von Fluorpolymeren angewiesen. Diese werden von professionellem Personal verwendet, demontiert und entsorgt.

  • 2. Wasseraufbereitung

    • Beim Einsatz von hochreaktiven Desinfektions- und Oxidationsmitteln wie Chlor, Chlordioxid oder Ozon werden Fluorpolymere in Dichtungen, Schlauchleitungen, Auskleidungen oder als Werkstoff für weitere Komponenten mit hohen Anforderungen an die chemische Beständigkeit eingesetzt. Andere Werkstoffe werden durch die chemische Korrosion schnell angegriffen, und ein sicherer Betrieb von Desinfektions- und Oxidationsanlagen wäre derzeit ohne die Fluorpolymere kaum möglich. Aber auch bei physikalischen Verfahren wie der UV-Desinfektion oder Membranfiltration werden diese Hochleistungskunststoffe eingesetzt, da sie beständig gegen hochdosierte UV-Strahlung und im Falle der Membranen beispielsweise gegenüber aggressiven Abwässern sind.

    • Während im Jahr 2015 insgesamt circa 52.000 t PFAS in der EU verbraucht wurden, so beläuft sich der geschätzte Jahresbedarf des gesamten Wasserdesinfektions- und Oxidationsbehandlungssektors inklusive Ersatzteile auf weniger als 5 t pro Jahr.

    • Die Wasseraufbereitung schützt Mensch und Umwelt jeden Tag. Die bekannten Verfahren haben sich als energieeffizient und betriebssicher erwiesen, sind jedoch direkt auf die Verwendung von Fluorpolymeren angewiesen. Diese werden von professionellem Personal verwendet, demontiert und entsorgt.

    3. Wassermessung & -sensoring

    • Auch Mess- und Regelsysteme sind auf Fluorpolymere angewiesen. Die europaweit verwendeten Mengen für Komponenten wie ionenspezifische Membranen oder Membranen in Sensoren machen zwar nur einige Dutzend Kilogramm pro Jahr aus, sind aber für die Spezifität dieser Technologie unerlässlich. Die Überwachung von öffentlichen, privaten und industriellen Wasserversorgungssystemen durch Sensoren ist für effiziente, sichere und zuverlässige Prozesse unerlässlich.

    • Im Bereich der Sensoren werden sehr kleine Membranen verbaut, die für die Spezifität dieser Technologie unerlässlich sind.

    • Insgesamt werden zwar nur einige Dutzend Kilogramm für die Mess-, Regel- und Sensoringtechnologien in Europa pro Jahr verbraucht. Die Überwachung von Desinfektion und Oxidation sowie der Verteilung ist für effiziente, sichere und zuverlässige Prozesse unerlässlich.

    • Die Lieferung von Ersatz- und Wartungsteilen für bestehende, in Betrieb befindliche Anlagen der öffentlichen, privaten und industriellen Verteilung von Trink- und Brauchwasser, der Wasseraufbereitung sowie der Wassermessung und -sensoringtechnologien ist nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich nicht möglich und kann deshalb einen vollständigen Austausch von eigentlich makellosen Anlagen nötig machen. Die große Zahl der betroffenen Anlagen würde immense Kosten bei Industrie und öffentlicher Hand verursachen.

    Gefährden würde dies insgesamt:

    • die öffentliche, private und industrielle Wasserverteilung,
    • die öffentliche Wasserversorgung,
    • die Kläranlagen,
    • die Wasseraufbereitung im industriellen Bereich,
    • den Betrieb von Schwimmbädern.

    Auch darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass ein Ausfall dieser Technologien mit dem Verlust von mehreren tausend Arbeitsplätzen in einem mehrheitlich mittelständig geprägten Bereich verbunden wäre. Durch das Einstellen von Produktlinien, die auf eine Verwendung von Fluorpolymeren angewiesen sind, käme es zu einem beispiellosen Verlust von Knowhow im Bereich der vielfach gerühmten Umwelttechnologien in Deutschland.

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