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IFH/Intherm – gut, dass es Dich gab!

Freitag, 15.07.2022

Das Bild zeigt einen Stand.
Quelle: Eckhard Martin
Der SHK-Markt verändert sich dramatisch, der Großhandel beansprucht eine neue (Führungs-)Rolle. Deutlich wurde das beispielsweise am Messe-Auftritt von Holter. Die Österreicher waren erstmals dabei und wollen den deutschen Markt von Bayern aus aufrollen. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft – den Handwerker vor Ort dürfte es freuen, denn so gibt es jetzt beispielsweise neue Badausstellungen selbst in Oberfranken...

Ein Pfund ist dabei zweifellos „Mein Holter Bad“ – das Komplettbad aus einer Hand mit einer (Möbel-)Qualität, die wirklich bemerkenswert ist. Auf diesen sich abzeichnenden Wettstreit der Giganten darf man gespannt sein.

Was es in den luftigen Nürnberger Messe-Hallen so alles zu sehen gab, davon werden wir im SanitärJournal in dieser und der nächsten Ausgabe in verschiedenen Formaten berichten. Und leiten so elegant auf die SHK Essen im September über. Das nächste Branchen-Event dieser Art, dem nach der mutigen Vorreiterrolle der Nürnberger hoffentlich ein stärkeres Engagement durch die Hersteller beschieden sein mag. Wenn nicht – siehe oben – die Besucher, insbesondere die Fachhandwerker, merken es.

Das Bild zeigt die Ausstellungsfläche der Messe.
Quelle: Eckhard Martin
Es soll, wurde kolportiert, am Hygienekonzept der Messe-Gesellschaft gelegen haben: „Indoor“ machte Heiztechnik-Hersteller Vaillant nur durch einen Cubus auf freier Fläche auf sich aufmerksam, um die Besucher dann draußen im „Beach-Feeling“ bei strahlendem Sonnenschein so richtig zu verwöhnen. Eine nette Idee und in Corona-Zeiten zweifellos besonders gesund.

Messe-Fazit

Nach Angaben der Messe-Gesellschaft „sind an den vier Messetagen rund 39.000 SHK-Branchenakteure (Gesamteintritte von Besuchern, Ausstellern, Medienvertretern) persönlich zusammengekommen. Handwerk und Großhandel konnten sich direkt bei ihren Ansprechpartnern der Industrie über neue Produkte und Trends informieren und austauschen. 341 Aussteller haben die IFH/Intherm als Gelegenheit wahrgenommen, um ihre neuen Lösungen vorzustellen, Reaktionen einzufangen und Feedback zu bekommen. Zur Einordnung der Zahlen: In 218 gab es 40.352 Fachbesucher bei 611 Ausstellern.

Was allerdings nur bedingt aussagefähig ist, denn die IFH/Intherm hat in diesem Jahr nicht nur mit dem Corona-Blues gebrochen, sondern gleichzeitig ein neues Kapitel in der Vernetzung von realen und digitalen Welten aufgeschlagen. Stichwort: Verlängerung der Messe-Präsenz vor Ort, mit Anfassen der Produkte, also Haptik, und persönlichen Gesprächen, also Begegnung, mit den virtuellen Welten im Internet.

Das Bild zeigt zwei Personen und ein Produkt.
Quelle: Eckhard Martin
Wasseraufbereitung war – naheliegend im dominierenden Kontext „Erhalt der Trinkwassergüte“ – ein zentrales Thema auf der IFH/Intherm. Wie es (richtig) geht, dazu gab es unterschiedlichste Ansätze. Magnetic machte es dem Fachhandwerk einfach und hatte dazu gleich ein Paket, inklusive Preis, geschnürt. Und auf einen Schlag werden Techniklösungen für die Männer (und Frauen) mit dem Eckring auf der Brust noch konkreter – was SO eigentlich nur im Messe-Umfeld funktioniert...

Bestes Beispiel dafür war zweifellos GF Piping Systems. Das Team um Marketingleiter René Habers hatte bereits zu Beginn der Pandemie durch einen virtuellen Campus von bemerkenswerter inhaltlicher, formaler und technischer Qualität auf sich aufmerksam gemacht – und setzte das nun vor Ort, in Nürnberg mit einem komplett neuen Netzwerkgedanken fort: „Messe ist für uns heute Event und Community. Mit unserem Standkonzept haben wir unsere analoge Präsenz auf der IFH/Intherm mit der digitalen Welt verbunden und so ein neues Messeerlebnis geschaffen, von dem wir nachhaltig die nächsten Monate noch profitieren“, so René Habers. Dafür wurde live auf der Messe im Podcast und TV-Studio produziert, teils in hybriden Veranstaltungen mit zugeschalteten Experten. Zu hören und zu sehen sind die Beiträge also noch über die IFH/Intherm hinaus, individuell und rund um die Uhr abrufbar.

Das Bild zeigt ein Spiel.
Quelle: Eckhard Martin
Das Runde muss manchmal nicht ins, sondern durchs Eckige – zumindest bei Watercryst auf der IFH/Intherm. Daselbst hatte man nämlich aus zweckentfremdeten Leckagewarnern (!) das abgebildete Geschicklichkeitsspiel entwickelt. Was insofern topp funktionierte, weil sich ebendiese Sensoren ohnehin problemlos in digital gesteuerte „smart home“-Prozesse integrieren lassen, so dass die Geschicklichkeit am Spielbrett jetzt „nur noch“ auf die Anzeigetafel umprogrammiert werden musste. Tagessieger wurden Alexander Endler, Niklas Ander, Ben Weber und Pascal Kluss. Glückwunsch!

Wobei – Einschränkung! – so ganz allein virtuell ging es dann doch nicht. Eine (Vor-)Wand mit Rohrleitungssystemen und Ventilen, eine Handwerker-like-Theke mit zumindest ein paar Produkten zum Anfassen, das musste dann doch sein. Aber die Schweizer haben gezeigt, dass das seit Jahren auf den Messen von allen großen Ausstellern praktizierte „Größer/Schneller/Weiter“ vielleicht durch die und dank der Pandemie zu Ende ist. Und Besucherzahlen damit auch nur eine bedingte Aussagekraft haben – sofern die Fachhandwerksbetriebe ihren Leuten denn die Möglichkeit geben, sich daheim in der Firma den Web-Auftritt der Aussteller auch anzuschauen...

Das Bild zeigt eine Dusche.
Quelle: Eckhard Martin
Für so etwas sind Regionalmessen einfach die optimale Plattform: für die Präsentation hoch innovativer Neuentwicklungen, die man im Wortsinne gesehen und gefühlt haben muss. Wie die im Wortsinne „maßlose“ Duschabtrennung von Reichel, die ohne Aufmaß auskommt, weil die pendelnden Flügel einen Verstellbereich von bis zu 100 mm haben. Das passt also fast immer und ist vor allem ab Lager lieferbar. Eine Freude für jeden Bauherrn.

Weiterführende Informationen: https://www.ifh-intherm.de/?type=rss%27a%3D0

Galerie

  • Wie real ist eigentlich noch eine Regionalmesse, wie die IFH/Intherm – oder wie viel „virtuell“ braucht und verträgt sie schon heute angesichts eines deutlich internet-affineren Klientels als früher? Georg Fischer Piping Systems hat zu der Frage zweifellos eine Vorreiterrolle in der Branche – und füllte sie hoch professionell aus: „Creative-Cube“, LED-Wall oder eigenes TV- und Podcast-Studio für Interviews und Talks mit zugeschalteten Experten – vom live produzierten Content rund ums GF-Motto „The Age of Water“ konnten auch die Kunden, Fachplaner, Gebäudebetreiber und Energieberater profitieren, die selbst nicht vor Ort sein konnten. „Es war interessant zu sehen, wie Georg Fischer die digitale mit der ‚echten Welt‘ vernetzt hat. Eine clevere Idee, mit den Besucherinnen und Besuchern in Präsenz am Stand, Content für weitere Formate zu produzieren und gleichzeitig verschiedene Zielgruppen für Haustechnik-Themen zu begeistern“, blickt beispielsweise Julia von Klitzing, Prokuristin des Hotelkompetenzzentrums (Mitte), auf ihren GF-Besuch zurück.
  • Es gibt Dinge, die sagt man am besten persönlich und direkt. Und dafür ist eine regionale Fachmesse wie die IFH/Intherm einfach optimal. Beispielsweise, dass Franke Water Systems (vorne im Bild: Geschäftsführer Oliver Gessert) jetzt zu KWC gehört, aber sich außer dem Namen sonst nichts ändert.
  • Warum es eigentlich noch Regionalmessen braucht? Eine gute Frage, die „während Corona“ häufiger gestellt wurde. Eine gute Antwort gab, aus Herstellersicht, Roth: Weil man nur in einem solchen Umfeld perfekt austesten kann, wie gut Neuentwicklungen ankommen. Wie diese Kombi aus Duschwanne, Rückwand und innovativer Duschabtrennung. Denn sowas muss man im Zusammenspiel einfach sehen und anfassen und testen – dann ist die meiste Überzeugungsarbeit schon geleistet...
  • Ob der Großhandel der größte Aussteller auf der IFH war? Eine Mutmaßung, die nahe liegt. Selbstbewusst ist Conel auf jeden Fall, wie die Positionierung als „bester Freund des Installateurs“ überdeutlich demonstriert.
  • Der SHK-Markt verändert sich dramatisch, der Großhandel beansprucht eine neue (Führungs-)Rolle. Deutlich wurde das beispielsweise am Messe-Auftritt von Holter. Die Österreicher waren erstmals dabei und wollen den deutschen Markt von Bayern aus aufrollen. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft – den Handwerker vor Ort dürfte es freuen, denn so gibt es jetzt beispielsweise neue Badausstellungen selbst in Oberfranken...
  • Es soll, wurde kolportiert, am Hygienekonzept der Messe-Gesellschaft gelegen haben: „Indoor“ machte Heiztechnik-Hersteller Vaillant nur durch einen Cubus auf freier Fläche auf sich aufmerksam, um die Besucher dann draußen im „Beach-Feeling“ bei strahlendem Sonnenschein so richtig zu verwöhnen. Eine nette Idee und in Corona-Zeiten zweifellos besonders gesund.
  • Wasseraufbereitung war – naheliegend im dominierenden Kontext „Erhalt der Trinkwassergüte“ – ein zentrales Thema auf der IFH/Intherm. Wie es (richtig) geht, dazu gab es unterschiedlichste Ansätze. Magnetic machte es dem Fachhandwerk einfach und hatte dazu gleich ein Paket, inklusive Preis, geschnürt. Und auf einen Schlag werden Techniklösungen für die Männer (und Frauen) mit dem Eckring auf der Brust noch konkreter – was SO eigentlich nur im Messe-Umfeld funktioniert...
  • Das Runde muss manchmal nicht ins, sondern durchs Eckige – zumindest bei Watercryst auf der IFH/Intherm. Daselbst hatte man nämlich aus zweckentfremdeten Leckagewarnern (!) das abgebildete Geschicklichkeitsspiel entwickelt. Was insofern topp funktionierte, weil sich ebendiese Sensoren ohnehin problemlos in digital gesteuerte „smart home“-Prozesse integrieren lassen, so dass die Geschicklichkeit am Spielbrett jetzt „nur noch“ auf die Anzeigetafel umprogrammiert werden musste. Tagessieger wurden Alexander Endler, Niklas Ander, Ben Weber und Pascal Kluss. Glückwunsch!
  • Für so etwas sind Regionalmessen einfach die optimale Plattform: für die Präsentation hoch innovativer Neuentwicklungen, die man im Wortsinne gesehen und gefühlt haben muss. Wie die im Wortsinne „maßlose“ Duschabtrennung von Reichel, die ohne Aufmaß auskommt, weil die pendelnden Flügel einen Verstellbereich von bis zu 100 mm haben. Das passt also fast immer und ist vor allem ab Lager lieferbar. Eine Freude für jeden Bauherrn.
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