Apartmentkomplexe als Trinkwasser-Hygienefalle

Mittwoch, 09.02.2022

Im vorliegenden Beispiel wurden tägliche Spülzeiten von fünf Minuten bei einer Dosierung von 1 ml/l Brauchwasser als Maßnahme definiert. Die Inbetriebnahme der Dosieranlage erfolgte über den werkseigenen Kundenservice, die begleitenden Kontrollmessungen durch die Hausverwaltung.

Die mikrobiologische Sanierung der Gesamtanlage mit dem Desinfektionsmittel erfolgte im Zwei-Schritte-Prinzip:

Schritt 1 Desinfektion der Trinkwasserinstallation

Schritt 2 Reinigung der Trinkwasserinstallation durch Entfernung des Biofilms

Quelle: conti.plus

Bereits nach ca. sechs Wochen waren an den meisten Zapfstellen die Anzahl der Kolonien bildenden Einheiten (= KBE) deutlich gesunken und in einem unkritischen Bereich. Im Wellness-Bereich, in einigen Wohneinheiten und an Zapfstellen, die sich direkt nach dem Warmwassererzeuger befanden, war der Abfall an KBE zwar merklich, aber selbst nach einer zwischenzeitlichen Erhöhung der Dosierung nicht zufriedenstellend.

Bei einem Vorort-Termin mit dem Hersteller der Desinfektionslösung wurden Messungen zur Bestimmung der Redox-Potential-Differenzwerte durchgeführt. Weist eine Redox-Messung zwischen zwei Zapfstellen annähernd gleiche Ergebnisse aus, so ist die Rohrleitungsstrecke zwischen den Zapfstellen mikrobiologisch saniert; liegt das Redox-Potential an der zweiten Zapfstelle bei weitem niedriger, muss sich im Zwischenbereich ein mikrobiologischer Belastungsherd befinden. Aufgrund der Redox-Potential-Differenzwerte-Messungen konnte im Untergeschoß eine ca. 20 Meter lange Totleitung identifiziert werden. Diese Totstrecke befand sich am Abgang eines Steigstranges, so dass die erhöhten KBE-Werte an den mit diesem Steigstrang verbundenen Wohneinheiten in Zusammenhang gebracht werden konnten.

Nach den Redox-Potential-Differenzmessungen wurden im Wellness-Bereich die Leitungsführung oberhalb der abgehängten Decke begutachtet; hier wurde eine nicht mehr benötigte Installation von Magnetventilen zur Steuerung einer ehemaligen Öffnungs- und Schließfunktion einer Leitungseinheit identifiziert. Außerdem wurden die belasteten Wohneinheiten begutachtet und zwei Feststellungen getätigt: Die bis dato angesetzte regelmäßige Spüldauer war nicht ausreichend. Da die KBE-Werte vor dem Warmwassererzeuger niedrig, danach aber hoch waren, musste sich die mikrobiologische Belastung im Warmwassererzeuger befinden.

Nach dem Vorort-Termin wurden folgende Maßnahmen beschlossen und umgesetzt:

  • Rückbau der Totstrecke im Bereich Steigstrang.

  • Rückbau der Installation ,,Öffnen und Schließen“ im Wellness-Bereich.

  • Erhöhung der Spüldauer bzw. Anpassung an die tatsächlichen Leitungslängen und -volumen.

  • Erhöhung der Warmwassertemperaturen in den Erzeugern und Durchführung einer thermischen Desinfektion.

Bereits kurz nach Umsetzung des Maßnahmenplans besserten sich die Werte an allen problematischen Zapfstellen deutlich. Nach drei Wochen konnte die Desinfektion und Reinigung der Gesamtanlage positiv beendet werden.

Durch die Beseitigung bzw. Zerstörung der mikrobiologischen Belastungen sowie die Entfernung des Biofilms als Nahrungsgrundlage und Schutzbereich für Bakterien, Keime etc. mit dem Verfahren der mikrobiologischen Sanierung mit «CONTI+ oXan zero» und durch die aufgesattelte Vor-Ort-Analyse der Gesamtsituation, konnte der Apartmentkomplex einer unbedenklichen Nutzung wieder zugeführt werden. Abschließend wurde die Hausverwaltung darauf hingewiesen, dass nutzungsabhängige Spülmaßnahmen und ggf. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen unabdinglich sind, um auch künftig die Trinkwasserqualität nach TrinkwV 2018 beizubehalten und damit den bestimmungsgemäßen Betrieb sicher­zustellen.

conti.plus/de

Inhaltsstoffe und Herstellung des Desinfektionsmittels

«CONTI+ oXan zero» basiert auf Natriumhypochlorid, das aus den natürlichen Rohstoffen Wasser und Salz besteht. Die Herstellung erfolgt im Membranzellenverfahren durch elektrochemische Aktivierung mittels des exklusivem «CONTI+ FDAS»-Verfahrens (= Fraunhofer Diaphragma Activation Solution). Durch die Anwendung einer modernen Membrantechnologie entsteht ein umweltverträgliches und schadstofffreies Aktivchlor (FAC-Lösung).

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