Für den Auftraggeber des Planers, der letztlich für die Trinkwassergüte im Gebäude verantwortlich ist, gilt grundsätzlich: Der Betreiber muss Risiken aus dem Betrieb der Trinkwasserinstallation im Rahmen seiner Verkehrssicherungspflicht ausschließen, was nicht nur im Interesse des Verbraucherschutzes, sondern auch in seinem eigenen Interesse liegt, um Haftungsrisiken zu vermeiden. Weil für nachhaltige Trinkwasserhygiene bereits in der Planung die Weichen gestellt werden, müssen Planer bereits beim Aufstellen des Raumbuchs selten genutzte Entnahmestellen, risikobehaftete Installationsbereiche wie z.B. Schachtinstallationen oder übliche Stagnationsphasen durch Berücksichtigung von technischen Maßnahmen absichern. Zum Beispiel durch automatisierte Spüleinrichtungen, mit denen die Stockwerksinstallation und deren Zuleitungen unabhängig von ihrer Nutzung oder der Dauer und Anzahl von Betriebsunterbrechungen automatisch abgesichert werden können. Eine Art Assistenzsystem zum Schutz der Trinkwassergüte, anstatt Mut zur Lücke im Betrieb von Trinkwasserinstallationen.
Betriebsunterbrechungen vermeiden, automatisiertes Spülen
Spülstationen wie Uponor Motion vermeiden dabei längere Betriebsunterbrechungen und erkennen selbsttätig Stagnation in ungünstigen Temperaturbereichen. Spülintervalle und Spülmengen können an den Wasserinhalt und die Nutzung der abzusichernden Installation angepasst werden. Gespült wird mit bis zu 15 Litern/min, um eine turbulente Durchströmung und eine effektive Hygienespülung zu ermöglichen. Neben festen Spülintervallen können Betreiber sich auch für bedarfsgerechte Hygienespülungen entscheiden. Dabei erkennt die Spülstation, wann zuletzt gezapft wurde, und löst erst dann eine Kalt- und Warmwasserspülung aus, wenn die vom Betreiber zugelassene Stagnationszeit (z. B. 72 h) abgelaufen ist. Wird zwischendurch Wasser gezapft und dabei die Konstanztemperatur erreicht, so beginnt ein neuer Stagnationszyklus. Hygienespülung, die gleichzeitig den Wasserbedarf auf ein Minimum reduziert. Die Spülstation Motion kann sowohl am Ende einer Durchschleif-Reiheninstallationen als auch innerhalb einer Durchschleif-Ringinstallation installiert werden. Bild 1 zeigt die werkseitig komplett in ein Waschtisch-Vorwand-Modul integrierte Spülstation, eingebaut in eine Ringinstallation für Kalt- und Warmwasser. Mit der Spülstation können so alle Leitungsteile der Stockwerksinstallation regelwerkskonform gegen Stagnation, längere Betriebsunterbrechungen sowie den Aufwand von technischen Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme geschützt werden.
[Autor: Matthias Hemmersbach, Manager Commercial Marketing, Uponor GmbH]