Trinkwasserhygiene

Zukunftssicherheit von Trinkwasserwerkstoffen

Rahmenbedingungen für bleihaltige Legierungen

Montag, 09.10.2023

Branchenverbände fordern Klarheit über die Regelungen zu Anforderungen an Materialien und Produkten im Kontakt mit Trinkwasser.

Das Bild zeigt die Ankündigung der Infoveranstaltung.
Quelle: figawa/Kupferverband/VDMA Armaturen
Die Branchenverbände figawa e.V., Kupferverband e.V. und VDMA e.V. Armaturen fordern schnellstmögliche Klarheit über die nationalen und europäischen Regelungen zu Anforderungen an Materialien und Produkten im Kontakt mit Trinkwasser. Speziell zum Thema Blei in Kupferlegierungen ist eine kostenfreie Online-Infoveranstaltung für die Branche am 8. November 2023 geplant.

Werkstoffe und Materialien für Produkte und Bauteile, die in Kontakt mit Trinkwasser stehen, spielen eine entscheidende Rolle für die Qualität des Trinkwassers. Aktuell werden hygienische Anforderungen an Werkstoffe innerhalb der EU auf nationaler Ebene geregelt, in Deutschland beispielsweise durch die Trinkwasserverordnung. Die genauen Prüfkriterien sind in den Bewertungsgrundlagen des Umweltbundesamtes festgelegt.

Mit dem Inkrafttreten der EU-Trinkwasserrichtlinie (Richtlinie (EU) 2020/2184) im Januar 2021 werden diese nationalen Vorgaben in den kommenden Jahren durch EU-weite Regelungen ersetzt. Diese Änderungen werden erhebliche Auswirkungen auf die Verwendbarkeit von zahlreichen Kupferlegierungen haben, die für die Herstellung von Produkten im Kontakt mit Trinkwasser verwendet werden. Grund hierfür ist, dass der Bleigehalt, der aus metallenen Werkstoffen in das Trinkwasser übergehen darf, halbiert wird.

Daher fordern die Verbände figawa e.V., Kupferverband e.V. und VDMA e.V. Armaturen schnelle Klarheit über die zukünftigen Anforderungen und setzen sich für Planungs- und Investitionssicherheit ihrer Mitglieder ein.

Bleihaltige Werkstoffe unterliegen bereits strengen stoffrechtlichen Vorschriften in der EU, um Umweltauswirkungen und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Mit den neuen Regelungen der EU-Trinkwasserrichtlinie sind zahlreiche bewährte Werkstoffe nicht mehr verwendbar, was erhebliche Auswirkungen auf die Herstellungsprozesse der Produkte und die Verfügbarkeit von Alternativen mit sich bringt.

Großer Informationsbedarf in der Branche

Der Bedarf an Informationen in der Branche ist hoch, da der rechtliche Rahmen komplex und sich ständig ändernd ist. Aus diesem Grund bieten figawa, der Kupferverband und der VDMA Armaturen gemeinsam ein kostenfreies Webinar am 8. November 2023 an. Das Webinar soll insbesondere Produktherstellern dabei helfen, Fragen zu zukünftigen Kriterien für Werkstoffe, Übergangsfristen, Grenzwerte und Auswirkungen entlang der Lieferkette aus juristischer Perspektive zu klären.

Weitere Informationen und die Anmeldung zum Webinar finden Sie auf den Websites der Verbände unter https://figawa.org, https://kupfer.de, https://vdma.org/armaturen.

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