Die Tabelle beinhaltet die wichtigsten Regelwerke und liefert akustische Kenngrößen, unterteilt nach:
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den akustischen Abstufungen,
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der Unterscheidung nach Fremd- und Eigenbereich,
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der Nutzungsart.
Hoher Komfort mit VDI 4100 und DEGA
In einem Atemzug mit Schallschutzanforderungen und Komfort werden DIN 4109, VDI 4100 und DEGA-Empfehlung 103 genannt. Auf welchem technischen und aktuellen Stand sich diese befinden und welche Schutzziele damit zu erreichen sind, ist nachfolgend dargestellt.
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DIN 4109 wurde in Grundsatzurteilen als nicht ausreichend und somit als zivilrechtlich bedeutungslos deklassiert. Daher kann sie in einem Werkvertrag nicht mehr wirksam vereinbart werden. Als Schutzziel umfasst diese Norm lediglich den Gesundheitsschutz vor unzumutbarer akustischer Belästigung. Veraltet ist auch die fehlende akustische Beurteilung des Eigenbereichs.
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VDI 4100 mit den Schallschutzstufen SSt II und SSt III ist als maßgebliche Richtlinie für erhöhten Schallschutz von diversen Gerichten bestätigt worden. Sie liefert entsprechende werkvertraglich relevante Anforderungen. Leitmotiv ist der Schutz der Privatsphäre. Als zeitgemäßer Erwartungshorizont gilt: keine störende Wahrnehmung von Geräuschen von außen oder von benachbarten Wohnbereichen.
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DEGA Empfehlung 103 wird häufig als Basis für Gebäudezertifizierungen (z. B. DGNB) verwendet. Es findet eine Klassifizierung des Schallschutzes von Wohnungen in sieben Stufen statt. Die für erhöhten Schallschutz definierten Werte liegen zum Teil über dem Anforderungsniveau der VDI 4100. Mit insgesamt drei Abstufungen EW 1, EW 2 und EW 3 erhält Schallschutz im eigenen Wohnbereich große Bedeutung.
Die Grafiken dienen der Vergleichbarkeit der schalltechnischen Anforderungen im fremden und eigenen Bereich.
Bestimmte Anwendungsfelder und Bauweisen in Haustechnik, technischer Gebäudeausrüstung und Industrie sind in besonders hohem Maße auf einen universellen Schutz vor Körper- und Luftschallübertragung sowie Schwitzwasserbildung angewiesen.
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Durch Komfortbauten geführte Abwassersysteme: Ziel ist es, zeitgemäße Schallschutzmaßnahmen in Form von luftschallreduzierenden und körperschallkontaktmindernden Systemen zum Einsatz zu bringen. Dasselbe gilt für Abwassersysteme, die durch Räume führen, deren Nutzung sich geändert hat (Beispiel: früher = Werkstatt, heute = Yogaschule).
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Frei verlegte Abwasserleitungen: Bei derart exponierten Rohren kommt es oftmals zu hoher Luftschallabstrahlung. Aufwändige Verschalungsarbeiten und mühevoller Schachtbau sind notwendig. Viel einfacher: eine kombinierte Luft- und Körperschalldämmung als vorgefertigter Dämmschlauch zur akustischen Optimierung.
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Innenliegende Regenwasserleitungen: Ausführung oftmals als frei verlegte Rohre. Häufiges Fallbeispiel sind moderne Bürotower und hochwertige Wohnquartiere bzw. Bauwerke in Terrassenbauweise. Zusätzlich zum Körper- und Luftschallproblem kommt hier das Risiko von Schwitzwasserbildung am Rohr hinzu, da statt Abwasser Regen- bzw. Tauwasser durch die zimmerwarme Leitung fließt.
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Industrieanlagen: Zur Einhaltung arbeitsschutzrechtlicher akustischer Emissionswerte (beispielsweise von Feststoffleitungen in Kunststoffgranulat-Anlagen) ist eine besonders leistungsfähige und hochwirksame Luftschalldämmung erforderlich.
Und in der Praxis?
Erst wenn sich akustische Optimierung, zertifizierte Sicherheit und Praxistauglichkeit in einem modernen Schallschutzsystem bündeln, kann dieses alle wichtigen Anwendungsbereiche erfolgreich bestehen. Ein Produkt-Leistungsprofil sollte sich an diesen Anforderungen orientieren: