Starker Einbruch im Wohnungsbau durch zögerliche private Bauherren.
Wirtschaftsbau ist Motor der Baukonjunktur
Verhaltener Optimismus für 2022
Montag, 14.02.2022
Schlechte Nachricht für die von Wohnungsnot gebeutelten Regionen und Menschen: Zugkräftige Lokomotive der Baukonjunktur ist der Wirtschaftsbau – und nicht mehr der Wohnungsbau. Ausgerechnet dieser Zweig der Bauwirtschaft musste im November ein Order-Minus von sagenhaften 15 Prozent hinnehmen, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie berichtet. Geschäftsführer Tim-Oliver Müller kommentiert: „Wir führen das darauf zurück, dass sich insbesondere private Hausbauer aufgrund des deutlichen Anstiegs der Neubaupreise – hervorgerufen durch starke Materialpreissteigerungen – vorerst mit Aufträgen zurückhalten, in der Hoffnung, dass es sich dabei um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Angesichts des kurzfristigen Auslaufens der BEG-Förderung könnte der Rückgang allerdings noch dramatisch verstärkt werden. Schon in Planung befindliche Projekte werden sich nicht mehr rechnen und somit nicht mehr umgesetzt.“
Ein Order-Plus von nominal knapp 12 Prozent hingegen notierten die Baubetriebe für den Wirtschaftsbau im November 2021. Aufträge (minus 6,5 Prozent) und Umsätze (minus 5,7 Prozent) des Bauhauptgewerbes insgesamt lagen 2021 allerdings deutlich im Minus (siehe Grafik). Da sich jedoch für die ersten elf Monate des Jahres 2021 trotzdem ein reales Auftragsplus von 1,3 Prozent ergeben habe (nominal 7,7 Prozent), gibt sich Müller optimistisch: „Für das laufende Jahr ist dies ein gutes Auftragspolster. Da wir davon ausgehen, dass sich die Lieferengpässe bei Vorprodukten im Laufe des ersten Halbjahres beruhigen werden, sind wir für die Produktion 2022 nach wie vor optimistisch. Wir gehen weiter von einem nominalen Umsatzplus von 5,5 Prozent, real von 1,5 Prozent aus.“