SHK-Systemtechnik

Wasser marsch – und dabei Energie sparen

Donnerstag, 27.10.2022

Installationsbetriebe werden meist gerufen, wenn Not am Mann ist. Wenn Rohrleitungen verstopft sind und die Heizung, Haushaltsgeräte, Wasch- oder Spülmaschinen nicht mehr funktionieren.

Das Bild zeigt den Einbau eines Aquabions.
Quelle: Jürgen Schwerdtfeger, Firma Boenigk und Althaus GmbH, Copyright: Alexander Vejnovic
Die Boenigk und Althaus GmbH hat mittlerweile über 1.500 der Aktivanoden in unterschiedlichen Größen eingebaut.

Eine Ursache dafür ist Verkalkung oder Rost in den Rohrleitungen. Und Land unter ist im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es zu einem Rohrbruch oder einem Rohrinfarkt kommt. Mit einem eher unscheinbaren Gerät, dem patentierten Kalkwandler „Aquabion“ der ION Deutschland GmbH, machen Installateure seit vielen Jahren gute Erfahrungen.

Es betrifft jeden Privathaushalt, jedes Mehrfamilienhaus, jede Wohnanlage, jedes Gewerbe von der Arztpraxis über die Hotellerie bis zum Industriebetrieb und jede öffentliche Institution: Rohrleitungen, durch die rund um die Uhr Trinkwasser fließt, setzen sich oft im Laufe der Jahre mit aggressiv ausfällendem Kalk zu und/oder korrodieren. Es macht also Sinn, sein Trinkwasser direkt nach dem Hausanschluss zu behandeln, vor allem wenn man in Städten wohnt, in denen hartes Trinkwasser durch die Leitungen fließt, wie in München, Leipzig, Köln oder Düsseldorf. Wer sich hier um seine Rohrleitungen nicht kümmert, muss früher oder später mit teuren Sanierungsarbeiten rechnen, sich mit Versicherungen auseinandersetzen, aufgestemmte Wände, Lärm und Schmutz in Kauf nehmen. Es gibt seit Jahren viele Produkte, die Kalk aus dem Trinkwasser filtern oder ihn behandeln, auf dem Markt. Gängig ist die Wasserenthärtung mithilfe von Ionentauschern. Viele Wohnungsbaugesellschaften, Eigenheimbesitzer oder Wohnungsgesellschaften unterhalten Salzanlagen oder Ionentauscher. Diese Systeme arbeiten mit Salz, Chemie und Strom. Jürgen Schwerdtfeger, Installateur und Heizungsbaumeister bei der Firma Boenigk und Althaus GmbH, suchte schon vor vielen Jahren nach einer Alternative zu herkömmlichen Aufbereitungsanlagen für Trinkwasser. Ohne Chemie sollte diese auskommen, weil er das einfach nicht mehr zeitgemäß fand. Eine „nachhaltige Lösung“ sollte her. Vor 18 Jahren stieß er so auf den patentierten Kalkwandler „Aquabion“ der ION Deutschland GmbH und arbeitet seitdem mit dem Düsseldorfer Unternehmen zusammen.

Das Bild zeigt Jürgen Schwerdtfeger.
Quelle: Jürgen Schwerdtfeger, Firma Boenigk und Althaus GmbH, Copyright: Alexander Vejnovic
Jürgen Schwerdtfeger, Installateur und Heizungsbaumeister bei der Firma Boenigk und Althaus GmbH, arbeitet bereits seit 18 Jahren mit der ION Deutschland GmbH zusammen.

„Die Konkurrenzprodukte verbrauchen alle Strom, Chemie und Salz und müssen einmal im Jahr aufwendig gewartet werden. Da kommen für jeden Haushalt zusätzlich zum Anschaffungspreis, dem Salz und Chemikalien für den laufenden Betrieb der Anlagen pro Jahr noch circa 150 bis 200 Euro Wartungskosten hinzu“, rechnet Schwerdtfeger vor. Was ihn ebenfalls störte: Bei Enthärtungsanlagen muss die Salzlake zwei- bis drei Mal in der Woche freigespült werden. Das ist nicht gerade umweltfreundlich – und kann bis zu 20 Prozent mehr an Frischwasser- und Abwasserkosten erzeugen.

Funktionsweise des Kalkwandlers

Der Installateur machte sich mit dem Prinzip des „Aquabion“ vertraut. Der Kalkwandler beruht auf einem galvanischen Verfahrensprinzip, das elektrolytisch mit einer hochreinen Anode arbeitet. Sofort nach dem Einbau in die Wasserleitung wird ein kontinuierliches elektrisches Spannungsdifferenzial von bis zu einem Volt zwischen Anode und Kathode erzeugt. Der Aktivanode sind spezielle Verwirbelungskörper vor- und nachgeschaltet, die das Wasser und die mitgeführten Schwebstoffe starken Scherkräften aussetzen. Das führt zu einer chemischen Reaktion, durch die im kalten Wasser der noch flüssige Kalk ausgefällt wird. Da Kalk nur einmal ausfällt, wird er so neutralisiert. Schwerdtfeger begann erste Erfahrungen zu sammeln und die Kalkwandler in unterschiedlichen Wohngebäuden und Industrieanlagen zu installieren. Mittlerweile hat er über 1.500 dieser Aktivanoden in unterschiedlichen Größen eingebaut. Die Installation hängt immer von der Einbausituation ab, aber funktioniert mit dem nötigen Know-how wie am Schnürchen. In ein bis zwei Arbeitsstunden bei fehlenden Absperrungen ist der Einbau in der Regel erledigt.

Das Bild zeigt einen 1 Zoll „Aquabion“ für ein Mehrfamilienhaus mit vier bis sechs Wohneinheiten.
Quelle: Jürgen Schwerdtfeger, Firma Boenigk und Althaus GmbH, Copyright: Alexander Vejnovic
Der 1 Zoll „Aquabion“ für ein Mehrfamilienhaus mit vier bis sechs Wohneinheiten.

Hierzu muss die Anlage entleert werden, bei einem Neueinbau werden die Rohre unmittelbar hinter der Wasseruhr auseinandergeschnitten und der „Aquabion“ in das vorhandene Rohrsystem eingepasst. Je nach Größe des Objektes werden die Anoden auch von ihrer Leistungsfähigkeit angepasst. Erhältlich sind sie von ½ bis 10 Zoll.

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