Warum Einhebelmischer statt Zweigriffarmatur?

Mit den richtigen Sanitärprodukten der Klima- und Energiekrise den Kampf ansagen

Donnerstag, 10.11.2022

Sparen, sparen, sparen – so lautet der Aufruf der Politik an die Bevölkerung.

Der Energiekrise den Kampf ansagen. Auch beim Wasserverbrauch. Laut Statista wurden allein im vergangenen Jahr in deutschen Haushalten rund 36 Prozent des Trinkwassers für Baden, Duschen und die Körperpflege verwendet. Etwa ein Viertel des Trinkwassers wurde durch die Toilettenspülung verbraucht. Damit wird deutlich, dass mehr als die Hälfte des Trinkwassers im Badezimmer verbraucht wird. Wobei die Tendenz im Laufe der Jahre bereits abgenommen hat: Während der Deutsche 2021 rund 129 Liter Wasser verbrauchte, waren es vor knapp 30 Jahren hierzulande noch 147 Liter pro Kopf und Tag.

Die Trinkwasserknappheit gilt unter der Bevölkerung in den EU-28-Mitgliedsstaaten laut einer Statista-Umfrage zu den wichtigen Umweltproblematiken. Und jetzt kommt auch noch die Energiekrise dazu. Es besteht also für jeden Einzelnen, aber auch für die Sanitärindustrie Handlungsbedarf. Daher erobern zunehmend neue Produkte den Markt, mit denen der Wasserverbrauch im Badezimmer gesenkt werden kann, ohne dabei auf den Wasserkomfort verzichten zu müssen.

Grafik zeigt privaten Trinkwasserverbrauch
Quelle: Statista
Trinkwasser verwenden wir in unserem Zuhause für alles Mögliche, am intensivsten jedoch für Baden, Duschen und die Körperpflege

Anders als in manch anderen Ländern kann der Wasserhahn in Deutschland bedenkenlos aufgedreht werden, ohne zu fürchten, dass kein sauberes oder sogar gar kein Wasser herauskommt. Das könnte sich im Zuge des Klimawandels allerdings ändern. Wasser wird zu einer zunehmend kostbaren Ressource, die es zu schützen gilt. Denn zwei Drittel unserer Erdoberfläche sind zwar mit Wasser bedeckt, davon sind aber nur 3,5 Prozent Trinkwasser.

Dieses kostbare Trinkwasser verwenden wir in unserem Zuhause für alles Mögliche, am intensivsten jedoch für Baden, Duschen und die Körperpflege – Tätigkeiten, die etwa ein Drittel des Verbrauchs ausmachen. Außerdem ist Warmwasser der zweitgrößte Stromfresser im Haushalt und macht etwa 12 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus. Angesichts dieser Fakten ist ein sorgfältiger Umgang mit der Ressource Wasser angeraten – so auch der Appell von Vizekanzler Robert Habeck. In erster Linie profitiert davon die Umwelt, und die Verbraucher sparen obendrein noch Geld.

Möglich werden Wassersparmaßnahmen im Badezimmer durch den Einsatz entsprechender Sanitärprodukte. Hier ein kleiner Überblick:

  • Ein Perlator beziehungsweise Strahlregler an oder bereits in der Armatur, Hand- oder Kopfbrause integriert, verringert die Wassermenge, indem der Regler dem Wasserstrahl Luft beimischt. Laut BUND reduziert sich der Wasserfluss so von etwa 15 bis 20 Liter pro Minute auf rund zehn Liter. Bei gleichem Komfort sinke der Wasserverbrauch so um 30 bis 50 Prozent.

  • Am Waschbecken empfiehlt sich der Einsatz von Einhebelmischern mit Widerstand im Hebelweg. So wird verhindert, dass mehr Wasser aus dem Hahn fließt, als benötigt wird. Ein weiterer Vorteil von Einhebelmischern: Anders als bei Zweigriffarmaturen lässt sich die gewünschte Wassertemperatur schneller einstellen, was Wasser spart. Zudem kann der Wasserdurchlauf schneller geöffnet und geschlossen werden. Gleiches gilt auch für die Dusche. Hier können laut BUND durch den Einsatz einer Mischbatterie mit Thermostat sechs bis zehn Liter (15 bis 25 Prozent) Wasser pro Duschvorgang gespart werden.

  • Generell spart man Wasser und Energie mit einem Thermostat beziehungsweise einer Thermostatarmatur, da hier die Wasser-Höchsttemperatur und die Durchschnittstemperatur konstant gehalten werden.

  • Eine Alternative sind berührungslose Armaturen. Sie verfügen über Sensoren, die die elektronische Steuerung des Wasserflusses übernehmen. Das Wasser fließt nur dann, wenn es wirklich benötigt wird.

  • Wasser spart vor allem derjenige, der sich für eine Dusche statt eines Wannenbades entscheidet. Wer aber dennoch nicht auf den Komfort einer Badewanne verzichten möchte, sollte beim Neukauf auf die Form der Wanne achten: Mit einer ergonomischen Körperformwanne oder einer Kleinbadewanne sollen bei einem Vollbad im Schnitt 15 bis 25 Liter Wasser im Vergleich zu einer anders geformten Wanne eingespart werden können.

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