Die Firma Hausmann Versorgungstechnik aus Wermelskirchen bei Remscheid hat im letzten Jahr das gesamte Firmengebäude modernisiert – inklusive Ausstellung.
Virtuelle Beratung in der realen Welt
Donnerstag, 04.02.2021
An Platz und Fläche für eine große Ausstellung hätte es nicht gemangelt. Die neue, sehr große Ausstellung braucht aber dennoch kaum Platz, denn sie wird größtenteils virtuell betrieben. Nicht nur in Zeiten von Corona stellte sich dies als Vorteil heraus, wie Rico Hausmann berichtet.
Dass die klassische Badausstellung zum stundenlangen Umherlaufen nicht die Zukunft sein kann, das war Firma Hausmann Versorgungstechnik schon vor Jahren klar. „2018 haben wir auf einem Arbeitskreis vom Konzept ‚Virtuelle Bad-Ausstellung‘ gehört und uns das vorstellen lassen“, erinnert sich Rico Hausmann. „Wir erkannten schnell, dass dies wohl die gesuchte Lösung sein muss – und auch schon fertig entwickelt war vom Startup immersight“, führt Hausmann weiter aus. Als dann die Modernisierung der eigenen Firmengebäude anstand, wurde das Konzept durch den Innenarchitekten natürlich mit integriert.
Badberatung 4.0 – mitmachen statt vormachen
„Interaktive Präsentation“ könnte man das nennen, was man als Endkunde bei Hausmann erlebt – und erleben ist hierbei wörtlich gemeint. Die Endkunden machen es sich bei einer Tasse Kaffee am Beratungsplatz gemütlich und dürfen mitmachen. „Mitmachen statt vormachen“, sagt Rico Hausmann und ergänzt, „dass die Interessenten viel aufmerksamer sind, wenn sie nicht nur zuhören müssen.“ Kundenberatung wie Frontalunterricht in der Schule mit Bildchen in Katalogen anschauen, das will Hausmann nicht. Wer nur zuhören darf und selber nicht mitmachen kann, verliert irgendwann die Aufmerksamkeit – und die ist bei komplexen Produkten und Beratungen sehr wichtig.
Bäder erleben statt Einzelteile
„In einer klassischen Badausstellung findet man häufig einzelne Produkte oder verschiedene Anwendungen, aber im Prinzip geht es eben immer nur um reine Produktpräsentation mit zugehöriger Produktinformation“, meint Rico Hausmann. „Wenn Sie ein Auto kaufen gehen, dann befasst man sich doch auch nicht gleich mit dem Lenkrad, sondern erstmal werden ganze Autos angeschaut, und dann geht es in die Details“, sagt Hausmann. Und genau nach diesem Prinzip funktioniert nun auch die Beratung in seinem Unternehmen. Der Kunde soll sich wie in anderen Branchen auch das ganze Produkt anschauen – also ganze Bäder. Aber ein und dasselbe Bad passt doch nicht für jeden und jedes Bad ist doch individuell, mag nun mancher kritisieren. „Stimmt“, sagt Hausmann und ergänzt: „aber bevor wir über die Gestaltung der Waschtischkeramik philosophieren, gibt es doch erstmal Grundsätzlicheres zu klären, wie zum Beispiel Stilrichtung, ob Badewanne oder nicht, Fliese oder fugenlos und natürlich die Budgetfrage!“
In einer Beratung zum Thema Bad wird bei Hausmann schon ganz früh das Thema Budget angegangen, aber nicht wie üblich mit der Budgetfrage, sondern mit Budgetinfos. So, wie im Autohaus hinter jeder Windschutzscheibe der Preis steht, so sind die ganzen Bäder in der Virtuellen Ausstellung von Hausmann mit der Gesamtbudgetinformation ausgestattet. Schon direkt in den ersten Minuten der Beratung erlebt der Interessent also nicht nur ganze Bäder, sondern auch gleich, was man für ein Bad dieser Kategorie ungefähr für ein Budget braucht – und damit die Wertigkeit. „Was uns das Internet schon lange lehrt: Kunden möchten einen einfachen Zugang zu Produkten und Dienstleistungen, dazu gehört ganz selbstverständlich auch der Preis.“ Interessenten werden bei Firma Hausmann im Übrigen zum ersten Termin nicht mehr vor Ort besucht, sondern der Interessent wird zu Hausmann eingeladen, um dort alles Wichtige zu erfahren und eine große Auswahl an Badinspirationen selbst zu erleben.
Woher kommen die virtuellen Bäder?
Sobald ein neues Kundenbad fertiggestellt wurde, wird von diesem echten Badezimmer ein digitaler Zwilling für die Ausstellung angefertigt. Was kompliziert klingt, ist in Wirklichkeit sehr einfach. Dank der 3D-Scan-App von immersight entstehen mit einer Rundumkamera 360°-Aufnahmen der Räume. Kurz vor Übergabe an den Endkunden nimmt also ein Mitarbeiter von Hausmann diese Kamera mit vor Ort und mit nur einem Knopfdruck wird der gesamte Raum fotografiert – und das dank automatischer Bildverbesserung in besonders guter Qualität.
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