Software & Organisation

Vernetzte Pumpensysteme für die Wohnungswirtschaft

Montag, 02.07.2018

Kommerzielle Vermieter verwalten mit rund 8,3 Millionen Wohnungen heute gut 20 Prozent des gesamten Wohnungsmarktes in Deutschland (40 Millionen Bestandswohnungen). Der Wohnungswirtschaft kommt somit eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Smart Building-Marktes zu, hat sie doch maßge­b­lichen Einfluss auf die technische Ausstattung der Gebäude. Pumpen und Systeme sind zentrale Komponenten.

Wohnungs- und Immobiliengesellschaften betrachten die Investition in Smart Building-Lösungen als wichtiges Instrument der Mieter- und Kundenbindung (Stichworte: Komfort, Kostensenkung, Image). Für Verwalter sind zudem die Möglichkeiten zur individuellen Energieverbrauchsmessung und -visualisierung sowie zur Kostenabrechnung, zur automatisierten Heizungssteuerung sowie zur Kontrolle des Raumklimas (Stichworte: Sick-Building-Syndrom, Schimmelvermeidung) vorteilhaft.

Spezifisch für den Kunden entwickelte Algorithmen und das Daten-Management haben bei der Pumpe 4.0 Priorität.
Quelle: Grundfos
Spezifisch für den Kunden entwickelte Algorithmen und das Daten-Management haben bei der Pumpe 4.0 Priorität.

Smart Buildings basieren auf der intelligenten Vernetzung des technischen Equipments, auch von Systemen mit dezentraler Intelligenz wie Pumpen. Weitgehend unabhängig von der übergeordneten zentralen Leittechnik können Pumpen mit smarten Funktionen und zusammen mit Steuerungen und Sensoren, kombiniert mit Schnittstellenkarten für unterschiedlichste Feldbusse, dann bestimmte Aufgaben in eigener Regie übernehmen.

E-Pumpen: Connectivity als Qualitätsmerkmal

Was ist konkret heute schon möglich? Generell sollte in der realen Welt der Technik diese Maxime gelten: Es geht nicht darum, was man machen könnte – im Vordergrund muss stehen, was man machen sollte, um als Hersteller/Betreiber profitabler zu werden. Der Nutzen, etwa Handling-Vorteile für den Installateur, Komfort für den Endkunden, eine höhere Sicherheit/Verfügbarkeit der Technik und nicht zuletzt wirtschaftliche Vorteile, hat Priorität!

Seit Anfang 2017 stattet Grundfos die Druckerhöhungsanlage „Hydro MPC“ standardmäßig mit einem Cloud-Modem und einer Flatrate-Karte für Daten-Mobilfunk aus. Die Anlagendaten werden über eine hoch verschlüsselte (bis 2048 Bit) Mobilfunkverbindung an die Grundfos-Cloud übertragen.
Quelle: Grundfos
Seit Anfang 2017 stattet Grundfos die Druckerhöhungsanlage „Hydro MPC“ standardmäßig mit einem Cloud-Modem und einer Flatrate-Karte für Daten-Mobilfunk aus. Die Anlagendaten werden über eine hoch verschlüsselte (bis 2048 Bit) Mobilfunkverbindung an die Grundfos-Cloud übertragen.

Grundfos verfolgt mit „iSolutions 4.0“ eine mehrstufige Strategie: Hierfür wird die erforderliche Hardware bereits ab Werk in das gewählte „iSolutions“-System – beispielsweise eine „Hydro MPC“-Druck­erhöhungsanlage – eingebaut, und der Endnutzer kann zwischen vorkonfigurierten Online-Servicemodulen wählen. Dazu sind ein Cloudgate und eine Europa-Daten-SIM-Karte installiert und vorkonfiguriert. Der Nutzer registriert sich einmalig und kann dann unter diesem Zugang eine Vielzahl von unterschiedlichen IoT-vernetzten Grundfos-Produkten anmelden und verwalten.

Es gibt fünf verschiedene Module, die bereits fix und fertig vorkonfiguriert sind. Basis ist die Überwachung der Pumpeninstallation, dazu gehört das Monitoring hinsichtlich Energieverbrauch, Verschleiß, Druck, Volumenstrom etc., kombiniert mit einem Fernzugriff (Remote Management, GRM). Ein weiterer Baustein ist darauf basierend die Alarmierung des Betreibers, kombiniert mit einem Lösungsangebot, quasi die Interpretation festgestellter Fehler. Als nächster Schritt folgt die Optimierung des Systems, also Hinweise zu einer günstigeren Betriebsweise beziehungsweise das Eliminieren einer falschen Betriebsweise. Über allem steht als Ziel die vorausschauende Fehlerfrüherkennung – sie weist den Betreiber darauf hin, wann und wo in nächster Zeit ein Ausfall des Pumpensystems zu erwarten ist. Er kann dann prophylaktisch die Pumpe austauschen, um einen Betriebsstillstand zu vermeiden.

Die App „GrundfosGO“ – das smarte Werkzeug zur Fernbedienung/Konfiguration von Pumpen - bietet mit der Cloud-Funktion auch zeit- und kostensparende Servicemöglichkeiten
Quelle: Grundfos
Die App „GrundfosGO“ – das smarte Werkzeug zur Fernbedienung/Konfiguration von Pumpen - bietet mit der Cloud-Funktion auch zeit- und kostensparende Servicemöglichkeiten

„Smart“: Eine Frage des Intelligenzquotienten

Eine intelligente Gebäudetechnik macht das Leben fraglos komfortabler. Aber was ist eigentlich „intelligent“? Wenn der Rollladenantrieb des Gebäudes mit einem Helligkeitssensor verbunden ist (bei Dunkelheit schließt, am Morgen öffnet das System) – ist das bereits „smart“? Das entspricht doch eher einem niedrigen Intelligenzquotienten. Wirklich „smart“ ist Technik dann, wenn sie von selbst auf die Komfortbedürfnisse der Nutzer einzugehen vermag. Intelligent ist es demnach, wenn eine Warmwasser-Zirkulationspumpe sich nach einer kurzen Zeit auf die Bewohner einstellt, wie etwa die „Comfort PM“ von Grundfos. Das Anpassen erfolgt durch Analyse des Nutzerverhaltens: Die Pumpe speichert alle Entnahmeereignisse in einem Entnahmekalender und steuert mit diesen Informationen über einen speziellen Algorithmus den Betrieb in Abhängigkeit der Zapfgewohnheiten der Nutzer.

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