Die umfassende Digitalisierung aller Bereiche des Lebens erobert zunehmend auch das Bauwesen. Eine Professur für „Digitales Bauen“ an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe soll ab 2019 diesen Prozess begleiten und fördern. Die Lehr- und Forschungsstelle wird von den Bielefelder Unternehmen Schüco und Goldbeck gestiftet.
Unternehmen fördern „digitale“ Lehre und Forschung
Stiftungsprofessur für BIM
Mittwoch, 08.08.2018
BAULAB3 – unter dieser futuristisch anmutenden Bezeichnung firmieren die Labore des Fachbereichs „Bauingenieurwesen“ der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (OWL) in Detmold. Der Hauptsitz der Hochschule mit ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt ist in Lemgo angesiedelt. Kernstück des neuen Laborgebäudes BAULAB3 mit 1.650 m2 Hauptnutzfläche ist der multifunktional nutzbare Hallenbereich mit Aufspannfeld – mehr dazu hier.
Der Fachbereich will sich jetzt der digitalen Herausforderung im Bauwesen stellen: „Bauteile, die per 3D-Druck maßgeschneidert vorproduziert werden, ganze Häuser, die aus dem Drucker kommen, die Nutzung digitaler Technologien aus unterschiedlichen Bereichen des Ingenieurbaus, geschlossene, digitale Prozessketten sowie die Mensch-Maschine-Interaktion auf dem Bau – all diese Themen werden die Zukunft der Bauwelt maßgeblich mitbestimmen und sind Bestandteile des neuen Forschungs- und Lehrfeldes „Digitales Bauen”. Dafür richtet der Fachbereich der OWL jetzt eine Stiftungs-Professur ein. Die wird in den ersten fünf Jahren zu gleichen Teilen von den in Bielefeld ansässigen Unternehmen Schüco und Goldbeck getragen.
Start im Wintersemester 2019/2020
Andreas Engelhardt von Schüco, dem Anbieter von Systemlösungen für Fenster, Türen und Fassaden, begründet das Engagement des Unternehmens: „Die Bauindustrie hinkt der rasanten, digitalen Entwicklung anderer Wirtschaftszweige noch hinterher. Mit der Stiftungsprofessur wollen wir junge Leute dafür begeistern, handwerkliches Können mit digitaler Geschwindigkeit zu verbinden.“ Die anwendungsorientierte Forschung und Lehre wiederum liegt Jan-Hendrick Goldbeck besonders am Herzen, dem Geschäftsführer von Goldbeck: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Hochschule OWL sowie Schüco und sind uns sicher, dass alle Seiten davon profitieren werden. Besonders wichtig ist uns eine anwendungsorientierte Forschung und Lehre. Unsere Fachexperten unterstützen dies, indem sie gemeinsame Forschungsvorhaben initiieren und den praktischen Bezug zu den Lehrinhalten herstellen. Im Gegenzug erhoffen wir uns frische Ideen und lösungsorientierte Forschungsergebnisse, die mit den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung einhergehen.“ Das Unternehmen Goldbeck konzipiert, baut und betreut Gewerbeobjekte.
Die Bereiche digitale Bauproduktion, digitale Erstellung und Berechnung baumechanischer und statischer Modelle sowie das Building Information Modelling (BIM) stellen die Schwerpunkte der Professur. In der Lehre werden digitale Prozesse und Technologien an die Studierenden vermittelt, als optimale Vorbereitung auf die spätere berufliche Tätigkeit. „Wenn alles plan- und wunschgemäß abläuft, wird die Professur zum Wintersemester 2019/20 bereits besetzt werden“, so Dekan Professor Christoph Nolte. Die Berufungskommission ist jedenfalls schon eingerichtet.
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