Überraschung: Wohnen wird billiger!

Löhne steigen deutlich schneller als Mieten!

Montag, 23.01.2023

Der Anteil der Wohnkosten am Einkommen verringert sich stetig. Einziger Wermutstropfen sind die explodierenden Energiekosten ...

Landauf, landab erschallt der Ruf nach „Mehr bezahlbarem Wohnraum“. Wobei die Annahme mitschwingt, es gäbe (zu viel) unbezahlbaren Wohnraum. Bei einer bundesweit durchschnittlichen Leerstandquote von 2,8 Prozent im Jahr 2021, oder rund 600.000 leerstehenden Wohneinheiten, ist diese Annahme ja an sich schon fragwürdig. Offensichtlich sind ja 97,2 Prozent aller Wohnungen bezahlbar

Aber es kommt noch besser, wie eine Studie zeigt: Die Kaltmieten sind zwischen 2015 und 2021 deutlich bezahlbarer geworden – weil die Bruttolöhne gleichzeitig stärker gestiegen sind! Die Studie kommt von dem Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. Wie der Verband meldet, „sind die Löhne in dem Zeitraum durchschnittlich um 14,2 Prozent gestiegen, die Bestandsmieten jedoch nur um 7,3 und die Neuvertragsmieten um 7,7 Prozent. Durchweg bezahlbarer sind die Mieten in allen sieben A-Städten geworden.“ Das Bezahlen der Miete sei für den Großteil der privaten Haushalte also gesichert. Bei den A-Städten handelt es sich um die Metropolen Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Innerhalb der A-Städte war der Lohnanstieg mit über 22 Prozent in Berlin am höchsten. Mieten seien also bundesweit bezahlbarer geworden, rechnet der Verband: „Für Bestandsmieter haben sich die Löhne somit um 6,9 Prozent und für neu eingezogene Mieter um 6,6 Prozentpunkte schneller entwickelt als die Mieten.“

Bild zeigt die City von Berlin
Quelle: Martin
In Berlin stiegen die Löhne mit 22 Prozent mehr als in allen anderen A-Städten (2015-2020).

Bruttolohn versus Kaltmiete?

Vergleicht die Studie da nicht Äpfel mit Birnen – mag der aufmerksame Leser jetzt einwenden. Nämlich Bruttolöhne mit Nettomieten? Realistischer wäre doch ein Vergleich mit der Entwicklung des verfügbaren Einkommens mit den gesamten Wohnkosten – inklusive der inzwischen zur „zweiten Miete“ mutierten Nebenkosten? Tatsächlich ermittelt das Statistische Bundesamt (Destatis) den Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Einkommen eines Haushaltes. Demnach sind die Wohnkosten der gesamten Bevölkerung in den elf Jahren von 2009 bis 2019 um fünf Prozent gesunken. Selbst armutsgefährdete Haushalte hatten in dem Zeitraum zwei Prozent weniger für das Wohnen aufzubringen.

Auch nach dem aussagekräftigeren Vergleich von Brutto-Wohnkosten und Netto-Einkommen bleibt also das Fazit: Wohnen wird bezahlbarer!

Grafik zeigt Teuerungsraten 2015 bis 2022
Quelle: Destatis
Explodierende Energiekosten ... Nettomieten und Wohnungsnebenkosten hingegen verteuerten sich von 2015 bis 2022 recht moderat.

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