Modeunabhängiges Design
Vor dem Hintergrund der ausgesprochen variablen Nutzbarkeit ist zugleich das gerade durch seinen ausgeprägten Minimalismus so augenfällige Design des Duschsystems zu sehen: Legt man die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Privatbades von 15 oder gar 20 Jahren zugrunde und stellt dem die Zyklen von Modetrends – hier: Badmöbel – von geschätzt fünf Jahren gegenüber, wird deutlich, wie schnell sich ein heute noch aktuelles Design überholt hat. Das vielleicht mit erheblichem Investitionsaufwand ausstaffierte Bad wirkt dann wie „aus der Zeit gefallen“, ist also alles andere als eine „altersgerechte“ Duschlösung. Durch die Rückführung des Designs auf die, auch für den flüchtigen Betrachter sofort erkennbaren, offensichtlich tragenden „Tubes“ und die flächigen Gläser hingegen hat Designer Ballendat die Duschserie „Tube“ aus ihrem aktuellen modischen Kontext komplett herausgelöst – am ehesten noch vergleichbar vielleicht mit der Grundidee des Bauhauses, in der Kunst und Handwerk zu einem Produkt verschmelzen, dessen Ästhetik und (künstlerischer) Ausdruck ausschließlich von der Funktion geprägt ist.
Das altersgerecht „mitwachsende“ Bad ist dadurch nicht allein auf seine Funktionalitäten reduziert, sondern bleibt durchgängig auch optisch ein innenarchitektonisch zeitgemäßer Raum, der einen nachhaltigen Beitrag zur Lebensqualität im Alltag leistet – und zwar komplett losgelöst von der Frage, ob das Bad von einem anspruchsvollen jungen Paar, einer Familie mit Kleinkind oder betagten Senioren genutzt wird.
Quellen
[1] Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)/Forsa-Studie; 2017
[2] Baufinanzierungsportal Interhyp; „Die Welt“
[3] Kaldewei/Forsa-Studie; 2018