Viele Neubau- und Sanierungsprojekte werden derzeit aufgeschoben, vor allem von privaten Auftraggebern. Das tut der glänzenden Konjunktur in der SHK-Branche jedoch keinen Abbruch.
Trotz Stolpersteinen: SHK-Konjunktur läuft wie auf Schienen
„Aufschieberitis“ insbesondere im Heizungsbau
Mittwoch, 11.05.2022
Bau- und Sanierungsvorhaben auf die lange Bank schieben – oder gleich ganz darauf verzichten? Vor dieser wenig schönen Wahl stehen derzeit offensichtlich zahlreiche Bauherren, Projektentwickler und Sanierer. Das berichten aktuell 60 Prozent der Großhändler und Industrieunternehmen aus der SHK-Branche, laut Zusatzfrage zum SHK-Konjunkturbarometer.
Als mögliche Gründe für Verzicht und Aufschub dieser Projekte wurden genannt:
-Lieferengpässe (80 Prozent),
-erhöhte Projektkosten (65 Prozent) und
-Verunsicherung durch Änderungen bei der KfW-Förderung (13 Prozent).
Im Bereich Heizung komme es am häufigsten zu Aufschüben, schätzen die Befragten. Am geringsten seien die Auswirkungen im Bereich Kälte/Klima/Lüftung.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Gleichwohl gehen die befragten Großhändler und Industrievertreter davon aus, dass nahezu alle der jetzt aufgeschobenen Projekte, nämlich 93 Prozent, zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Damit bliebe auch künftig die Nachfrage nach SHK-Produkten und –Lösungen auf einem hohen Niveau. Offensichtlich werden vor allem Aufträge privater Bauherren im Wohnbau sowie Projekte im Nichtwohnbau aufgeschoben. Dabei sind Neubauprojekte und Maßnahmen im Bestand gleichermaßen von „Aufschieberitis“ betroffen.
Aktuell jedoch sonnt sich die SHK-Branche im strahlenden Licht einer sehr guten Geschäftslage und erwartet ein ebenso heiteres, zweites Quartal 2022 – trotz schlechter Rahmenbedingungen wie Corona und Ukraine-Krieg (siehe Grafik).