Mit der Einführung der neuen EU Positiv-Liste setzt die EU einen bedeutenden Schritt zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene in Gebäuden.
Trinkwasserhygiene in Gebäuden
Neue Anforderungen der EU Positiv-Liste
Montag, 02.09.2024
Diese Liste, die eine Vielzahl von Materialien und Produkten zur Verwendung in Trinkwassersystemen auflistet, zielt darauf ab, die Wasserqualität und die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.
Die EU Positiv-Liste stellt sicher, dass nur Materialien und Produkte verwendet werden, die keine gesundheitsschädlichen Stoffe an das Trinkwasser abgeben. Dies ist ein entscheidender Fortschritt für die Wasserqualität und die öffentliche Gesundheit in Europa. Die Liste umfasst spezifische Anforderungen an die Zusammensetzung und Verarbeitung der Materialien, um höchste Hygienestandards zu gewährleisten.
Sicherstellung durch Wissenschaft
Anhand der neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen konzentriert sich die Aktualisierung der Trinkwasserrichtlinie (TWR) durch die Europäische Kommission hauptsächlich auf Materialien, die mit Trinkwasser in Be-rührung kommen. Die Änderungen führen aktuelle Qualitätsstandards für mikrobiologische, chemische und Indikatorparameter ein, einschließlich neuer Anforderungen an die Bleikonzentration in Leitungswasser. Die Umsetzung der TWR 2020/2184 ist seit Januar 2023 für EU-Staaten verpflichtend und die neuen Parameter müssen bis Januar 2036 erfüllt sein.
Wie Blei die Veränderungen vorantreibt
Die grundlegenden Änderungen der TWR beinhalten Artikel 11 und strengere Standards für alle Materialien, die mit Trinkwasser in Berührung kommen. Besonders hervorzuheben ist, dass die zulässigen Bleikonzentratio-nen von dem derzeitigen Maximum von 10 µg/l am Wasserhahn auf 5 µg/l halbiert wurden.
Zur Stärkung dieser Aktualisierungen von Artikel 11 hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) eine EU-Positivliste erstellt, die im Dezember 2026 in Kraft tritt. Diese Liste schreibt Hygieneanforderungen für wasserberührende Materialien wie Rohre und Armaturen vor und arbeitet in Verbindung mit Artikel 11, um das Wasser von der Quelle bis zum Wasserhahn zu schützen. Die Liste legt fest, dass diese Werkstoffe maximal 0,1 Prozent Massenanteil für Blei in bleihaltigen Legierungen wie Messing, Bronze und Rotguss aufweisen dürfen. Wavin geht diese Neuerung proaktiv an und verwendet ausschließlich Materialien, die den kommenden Anforderungen entsprechen. So auch das neue Axial Press-System „Wavin Tigris MX“, das aus entzinkungsbeständigem bleifreiem Messing (CW724R) besteht.
Neue Produkte müssen ab Dezember 2026 der Liste entsprechen, neue Siegel werden voraussichtlich 2028 auf den Markt kommen. Diese Logos richten sich speziell an Trinkwasseranforderungen und werden daher viele bestehende Qualitätszeichen ergänzen, anstatt sie zu ersetzen. Bestehende Produkte müssen bis 2032 konform sein, das heißt aktuelle Zertifizierungen, nationale Hygienetests, Registrierung auf der UBA-Liste und anerkannte Siegel wie DVGW, KIWA und IIP bleiben bis dahin alle gültig – es sei denn, die Mitgliedstaaten entscheiden etwas anderes.
Dem Wendepunkt voraus sein
Für die EU-Mitgliedstaaten liegt der Fokus nun auf der Entwicklung geeigneter Aktionspläne, um die Einhaltung der aktualisierten TWR bis 2036 sicherzustellen. Diese Pläne werden umfassend sein und den Austausch von Rohren und Armaturen, Informationsinitiativen für Verbraucher sowie die Zeit, die Trinkwasserproduktion zu testen und zu überwachen, bevor der neue Grenzwert von 5 µg/l in Kraft tritt, umfassen.
In Anerkennung der Bedeutung der Richtlinie verpflichten sich einige Staaten bereits, die Änderungen zu beschleunigen. Deutschland beispielsweise wird die neuen Grenzwerte ab Januar 2028 in die Trinkwasserverord-nung des Landes übernehmen.
Unterstützung von sicherem Trinkwasser
Bei Wavin (Orbia Building & Infrastructure) werden die Vorgaben der EU unterstützt unterstützt und der Hersteller setzt sich dafür ein, Trinkwasser von höchstem Standard zu liefern. Wavin geht die Änderungen der TWR proaktiv an.
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!