Mit Hybrid-Wohnungsübergabestationen lassen sich in einem solchen Fall der dezentralen Trinkwarmwasserbereitung alle Komfortansprüche erfüllen. Denn die integrierte elektrische Nachheizung erreicht je nach Wunsch der Nutzer höhere Trinkwarmwassertemperaturen. Gleichzeitig bleibt die Vorlauftemperatur im Primärkreis niedrig und gewährleistet den optimalen Betrieb der Wärmepumpe. Aus Sicht der Bewohner des Hauses besteht der Vorteil der Hybrid-Wohnungsübergabestationen auch darin, dass nur die Nutzer mit erhöhten Komfortansprüchen über ihre Stromrechnung dafür bezahlen. Bei sparsamen Bewohnern fällt die Stromrechnung entsprechend geringer aus und alle Hausbewohner profitieren von geringeren Heizkosten dank dem effizienten Betrieb der Wärmepumpe.
Rohrleitungen einsparen
Bei der Installation kann die dezentrale Trinkwarmwasserbereitung mit Wohnungsübergabestationen ebenfalls Vorteile bieten. Die zentrale Trinkwassererwärmung benötigt neben dem Vor- und Rücklauf für die Heizung zusätzlich noch die Rohrleitungen für die Trinkwarmwasserverteilung und Zirkulation im gesamten Gebäude und den Kaltwasseranschluss. Ein dezentrales System in der 2-Leiter-Variante kommt hingegen mit Vor- und Rücklauf für die Heizung und einem Kaltwasseranschluss aus. Rohrleitungen für die Trinkwarmwasserverteilung und die Zirkulation entfallen. Das spart Verrohrungsaufwand und führt zu einer schnelleren Installation. Bei Installationen von Heizsystemen mit einer Wärmepumpe kann es aber sinnvoll sein, ein 4-Leiter-System einzusetzen. In der 4-Leiter-Variante kommen zwei weitere Rohrleitungen für einen Hochtemperaturkreis hinzu. Dieser versorgt die Trinkwarmwasserbereitung, während der Niedertemperaturkreis die Heizwärme liefert. Dadurch kann man mit dem 4-Leiter-System die Effizienzvorteile der Wärmepumpe bei niedrigen Vorlauftemperaturen ausnutzen.
Wenn die Installation eines 2-Leiter-Systems für ein Wärmepumpenheizsystem in einem Gebäude mit erhöhten Komfortansprüchen eingesetzt werden soll, ist die Hybrid-Wohnungsübergabestation die richtige Wahl. Denn die dezentrale Trinkwarmwasserbereitung mit Hybrid-Wohnungsübergabestationen wird generell als schlankes 2-Leiter-System ausgeführt. Zusätzlich benötigen die Hybridstationen lediglich jeweils einen 400-Volt-Stromanschluss. Im Planungsstadium muss der Planer daher bereits die Anschlussleistung gemäß der Gleichzeitigkeit bestimmen, um diese in Absprache mit dem Investor beim Netzbetreiber anzumelden.
Vorabinstallation macht Montage flexibel
Bei dezentral installierten Wohnungsübergabestationen besteht die Möglichkeit, die Installationsaufgaben für den Rohbau von denen der Feininstallationen zu trennen. Bei der Vorabinstallation baut der Heizungsinstallateur in der Rohbauphase den ersten Teil der Wohnungsübergabestation ein. Diese enthält dann den Heizkreisverteiler. So kann die Fußbodenheizung bereits angeschlossen werden, die Trocknung des Estrichs erfolgen und anschließend der Einbau der Boden- und Wandbeläge umgesetzt werden. Der Trinkwasserteil der Wohnungsstation kommt dann erst mit den Sanitärinstallationen in die Wohnungen. Dieses Vorgehen schützt das Frischwassermodul in der Rohbauphase. Allerdings muss der Heizungsinstallateur zweimal vor Ort sein und die Druckprüfung vornehmen, die bei einer vollständig gelieferten Wohnungsübergabestation bereits im Werk des Herstellers erfolgt.
Trinkwasserhygiene fängt bei der Kaltwasserleitung an
In aller Regel sind Installationsschächte knapp bemessen. Bei dezentral installierten Wohnungsübergabestationen im 2-Leiterprinzip bleibt durch die Einsparung von Trinkwarmwasser- und Zirkulationsleitung mehr Platz im Versorgungsschacht und es sind größere Abstände zwischen den Rohrleitungen möglich. Für die Wasserhygiene spielt das eine große Rolle. Denn oftmals entstehen Hygieneprobleme nicht in der Warmwasserleitung sondern in der Art und Weise, wie die Kaltwasserleitungen installiert und isoliert sind. Ist der Schacht zu eng, kann die Schachttemperatur auch bei 100 Prozent gedämmten Rohrleitungen so stark ansteigen, dass sich das Kaltwasser in der Zuleitung auf über 25 °C erwärmt. Eine Einhaltung nach DIN 1988-200 3.6 ist dann nicht gewährleistet. Auch niedrige Vorlauftemperaturen tragen dazu bei, dass sich die Kaltwasserzuleitung nicht zu sehr aufwärmt.