Komplettiert werden die bauseitigen Rahmenbedingungen für die Generation 60 plus in Bad Zwischenahn entsprechend durch ein Konzept des Servicewohnens, das Rüdiger Junicke und Gattin Irmgard gezielt für das Quartier „Auf Hardenberg“ entwickelt haben und jetzt sukzessive umsetzen. Das Angebot beginnt – ebenfalls wieder der Lebensphase und den Möglichkeiten der Bewohner folgend – bei einfachen Putzarbeiten oder der Gartenpflege und soll sich über Hausmeisterdienste und einen Einkaufsservice bis hin zur ambulanten Tagespflege oder ähnlichen Leistungen erstrecken. „Ideal geeignet ist dafür ein Genossenschaftsmodell“, sagt Junicke, denn auf diese Weise seien die Bewohner und Nutzer deutlich stärker in die Services integriert, als dies bei einer Fremdvergabe der Fall sei: „Das gewährleistet gleichermaßen die Akzeptanz wie das hohe Qualitätsniveau der Leistungen.“
Kostensichere Nachhaltigkeit
Um dieses Rundum-sorglos-Paket auf Dauer genießen zu können, garantiert Junicke den Bewohnern des Quartiers „Auf Hardenberg“ im Übrigen ein hohes Maß an Kostensicherheit: „Vor allem die Nebenkosten spielen bei dieser lebenserfahrenen Generation eine wichtige Rolle in der Entscheidung, welche Wohnung gekauft oder neu bezogen wird. Es wird Planungssicherheit erwartet, die deutlich über den Tag und die nächsten zwölf Monate hinausgehen muss.“
Die Konsequenz daraus: Da Energiekosten die entscheidenden Preistreiber bei den Nebenkosten sind und es wohl in Zukunft bleiben werden, hat Junicke anstelle konventioneller Wärmeerzeuger zur Energiegewinnung Sole/Wasser-Wärmepumpen installieren lassen. Über sogenannte Energiekörbe ziehen die „geoTHERM“-Wärmepumpen von Vaillant bis zu 75 Prozent ihrer 22 beziehungsweise 38 kW Leistung als kostenlose Umweltwärme aus dem Boden und speisen damit pro Haus einen 1.000 Liter-Multi-Funktionsspeicher. Junicke: „Bei der dichten, energiesparenden Bauweise der Häuser reicht die Leistung in Kombination mit einer zusätzlich aufgeschalteten thermischen Solaranlage völlig aus, den Energiebedarf von Raumwärme und Warmwasserbereitung abzudecken.“
Und die verbleibende Deckungslücke von 25 Prozent, also die Antriebsenergie für die Wärmepumpen? Die wird, wie auch die notwendige Hilfsenergie für Zirkulationspumpen und Ähnliches, im Rahmen eines ganzheitlichen Energiekonzeptes ebenfalls lokal erzeugt: über eine Photovoltaikanlage.
In der Summe ist die Siedlung „Auf Hardenberg“ damit im Prinzip energieautark – und erfüllt so einen weiteren Anspruch, den die Generation 60 plus zunehmend äußert: den nach ressourcenschonendem, nachhaltigen Wohnen.
Fazit:
Das Quartier „Auf Hardenberg“ in Bad Zwischenahn definiert allein schon durch die Lage und die Architektur der Objekte zweifellos eine Spitze generationengerechten Bauens. Gerade durch die frei finanzierte – und vermarktete – Projektentwicklung steht das Projekt aber zugleich für die maßgeblichen Trends, die künftig bedient werden müssen, um den Wünschen des überproportional stark wachsenden Anteils an Mietern der Generation 60 plus gerecht zu werden. Neben dem Abräumen psychologischer Einstiegsbarrieren (Stichwort: altersgerecht) zählen dazu mindestens gleichwertig Aspekte wie Serviceorientierung und Nachhaltigkeit. Inwieweit sich dieses Anforderungsprofil im Rahmen von Bestandsentwicklung erfüllen lässt, muss dabei aber sicherlich für jeden Einzelfall gesondert entschieden und mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit der Ertüchtigungsmaßnahmen kalkuliert werden.