Die Auswirkungen der Coronakrise kommen – durch die langen Projektlaufzeiten zeitverzögert – langsam in der Branche an.
Sorge um nachlassende Investitionsbereitschaft
VBI-Konjunkturumfrage 2021: Ingenieurunternehmen sind skeptisch!
Freitag, 05.03.2021
Insgesamt 18 Prozent der Ingenieursunternehmen verzeichneten 2020 einen Umsatzrückgang. Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor, in denen der Umsatzrückgang zwischen sechs und neun Prozent lag. Es besteht nun die Gefahr, dass sich die Lage für rund ein Fünftel der Unternehmen weiter verschärft, wenn Investitionen nicht wie geplant umgesetzt werden. Laut einer neuen Ernst & Young-Umfrage unter 300 Kommunen, rechnen 47 Prozent mit einem Haushaltsdefizit.
Dazu erklärt VBI-Präsident Jörg Thiele: „Die neuesten wirtschaftlichen Daten unserer Unternehmen sind nur eine Momentaufnahme, entscheidend für die Zukunft ist die aktuelle Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand und privater Unternehmen. Nur wenn geplante Projekte weiterhin ausgeschrieben und durchgeführt werden, bleibt die Planungs- und Bauwirtschaft der Eckpfeiler einer wirtschaftlichen Erholung nach der Krise. Auf keinen Fall dürfen die wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen dazu führen, dass Projekte verschoben oder aufgehoben werden. Das würde die Krise noch verschärfenund sich jahrelang auswirken. Die Steuerausfälle müssen komplett ausgeglichen werden.“
Bereits heute berichten sieben Prozent der Unternehmen von zahlreichen zurückgestellten öffentlichen Aufträgen und fünf Prozent von zahlreichen zurückgestellten privaten Aufträgen. 27 Prozent mussten bereits im zweiten Halbjahr 2020 einen Auftragsrückgang verzeichnen, acht Prozent der Unternehmen erwarten daraufhin einen starken Rückgang der Aufträge im ersten Halbjahr 2021.
Doch auch neben den Auswirkungen der Coronakrise gibt es nach wie vor einen Faktor, der die wirtschaftliche Entwicklung der Ingenieurbüros seit langem bremst. So nennen 31 Prozent die Coronakrise und 32 Prozent den Ingenieurmangel als wesentliche Hemmnisse ihrer Tätigkeiten. 27 Prozent der Unternehmen hätten gerne Personal eingestellt, haben jedoch keine Mitarbeiter gefunden.