Schritt für Schritt
Folgende Arbeitsabläufe müssten beziehungsweise müssen in der „herkömmlichen“ Ausführung (mit Mörtelverguss) vollzogen werden:
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- Entfernen der Dielen inklusive inliegendem Sand, Schlacke bzw. Füllmaterialien.
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- Anbringen der Schalung (ggf. doppelt mit Fugenversatz).
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- Wenn statisch erforderlich: Wechsel einziehen.Anbringen einer umlaufenden Halteleiste.
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- Installation(en) durchführen.
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- Mörtel bzw. Beton einbringen.
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- Abschottungsprodukt anbringen.
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- Gegebenenfalls Sand, Schlacke bzw. Füllmaterialien wieder einfüllen.
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- Eventuell neu verputzen.
Alternativ stellt der Autor dem Anwender nachfolgende Systeme vor:
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- Brandschutzschaum als Vergussmasse,
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- Weichschott (Mineralwollplatten),
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- Deckenstanzer System SWS,
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- Erleichterungen für einzelne Leitungen MLAR Abschnitt 4.3.
Mit den dargestellten Lösungsvorschlägen wird eine ausreichende Sicherheit hinsichtlich der §§ 40/41 MBO geboten, da das Schutzziel erreicht wird. Sie müssen im Regelfall aber dennoch begründet werden, da entweder eine nicht wesentliche Abweichung vom Verwendbarkeitsnachweis oder von den technischen Baubestimmungen vorliegt.
Die einzelnen Systeme im Überblick:
1. Brandschutzschaum als Vergussmasse
2. Weichschott (Mineralwollplatten)
3. Deckenstanzer System SWS
4. Erleichterungen für einzelne Leitungen gemäß MLAR Abschnitt 4.3
Vorgaben:
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nicht brennbare Rohre ≤ 160 mm
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brennbare Rohre ≤ 32 mm
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einzelne elektrische Kabel ohne Durchmesserbegrenzung
Fazit
Abschottungen von Rohr- und Kabeldurchdringungen in Holzbalkendecken sind meist ein kniffeliges Problem. Sie stellen an die Betroffenen erhöhte Ansprüche und müssen sorgfältig geplant werden. Dabei sollte im Vorfeld eine Abstimmung mit den vor Ort verantwortlichen (Fach-)Bauleitern oder Brandschutz-Sachverständigen geschehen. Zudem ist eine entsprechende Dokumentation unabdingbar. Sind all diese Maßnahmen berücksichtigt, ist sichergestellt, dass sich aus dem „Sonderfall Holzbalkendecke“ keine Sonderfalle entwickelt.