Regenwasser für trockene Zeiten zu sammeln befürworten immer mehr Akteure der Wasserwirtschaft, so eine Umfrage.
So wird die Stadt zur Schwammstadt
Ressource Regenwasser besser nutzen
Dienstag, 08.08.2023
Trockenperioden und Starkregenereignisse gab es zwar schon immer. Im Zuge des Klimawandels ist jedoch damit zu rechnen, dass sie öfter eintreten. Auch wenn angesichts des aktuellen Wetters daran mancher zweifeln mag. Das rückt den Umgang mit Regenwasser zunehmend in den Fokus. Hierzu sind sinnvolle Konzepte gefragt, um Regenwasser zu sammeln und so Trockenperioden auszugleichen. Und das zu viel anfallendes Regenwasser zurückhalten. Derzeit jedoch bleibt insbesondere in Städten mit ihren vielen versiegelten Flächen das Regenwasser nicht vor Ort, sondern wird über die Kanalisation geradezu verschwenderisch abgeleitet.
Zu dem Thema „Umgang mit Regenwasser“ befragte jetzt die Mall GmbH Akteure der Siedlungswasserwirtschaft. Das Unternehmen aus Donaueschingen bietet Systemlösungen für die Regenwasserbewirtschaftung. An der Umfrage beteiligten sich über 6.000 Teilnehmer aus Planungsbüros, Handwerk, Behörden, Hochschulen und dem Baustoffhandel. Auffällig sei laut Umfrage, dass die Zustimmung zum dezentralen Umgang mit Regenwasser sich weiter verstärkt habe, verglichen mit einer Umfrage aus 2020. Drei Viertel der Befragten befürworten die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung und sehen hier ein Top-Thema der Zukunft.
„Eine wassersensible Stadtentwicklung berücksichtigt dabei das Prinzip der Sponge City (Schwammstadt) und nutzt die Methoden, die ein dezentraler Umgang mit Regenwasser, Stadtbegrünung und Entsiegelung eröffnen“, lässt Mall wissen. Die Idee „Schwammstadt“ sei in der Branche angekommen, so Mall. Denn: Die natürliche Versickerung des Regenwassers ist auf versiegelten Flächen nicht mehr möglich. Daher ist es für das Mikroklima in Städten förderlich, wenn Regenwasser vor Ort zurückgehalten und genutzt wird. Dafür können beispielsweise Zisternen eingesetzt werden. So steht das Regenwasser für Trockenzeiten zur Verfügung. Auch die Begrünung von Dächern und Fassaden hält das Regenwasser in der Stadt und verbessert das lokale Klima.
Alles in allem soll die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung:
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die Versiegelung neuer Flächen verhindern,
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Abwässerkanäle entlasten,
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den Hochwasserschutz verbessern,
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Kosten für Trink- und Abwasser senken,
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Trinkwasservorräte schonen und
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das Grundwasser schützen.
Das Unternehmen zieht ein Fazit: „Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig. Die Entscheidungsträger der Wasserwirtschaft setzen heute mehr denn je auf eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung. Das bestätigt eindrucksvoll den Paradigmenwechsel im Umgang mit Regenwasser.“