„Schlüpfrigste“ Toilette der Welt …

Lästiges WC-Schrubben bald Vergangenheit?

Mittwoch, 13.09.2023

Das lässt hoffen: Forscher wollen extrem rutschigen und lange haltbaren Belag entwickelt haben – fürs Klo

Wohl niemand schrubbt gerne Toiletten. Und für das Wegspülen allzu menschlicher Hinterlassenschaften werden in Deutschland 40 Liter kostbares Trinkwasser pro Kopf und Tag „vergeudet“. Weltweit fließen täglich mehr als 140 Milliarden Liter Wasser durch Toiletten – das sechsfache des ebenfalls täglichen Trinkwasserverbrauchs in ganz Afrika

Deshalb wird weltweit an der „Teflonisierung“ der Toilettenschüsseln gearbeitet und geforscht. Urin und vor allem menschliche Fäkalien sollen idealerweise ohne „Bremsspuren“ und mit möglichst wenig Spülwasserverbrauch ins Abflussrohr gleiten. Bisherige Entwicklungen leiden jedoch unter einem schwerwiegenden Mangel: Je öfter die Beschichtungen belastet werden, desto mehr nutzen sie sich ab – bislang funktioniert also keine Methode über einen längeren Zeitraum zufriedenstellend.

Bild zeigt Mann beim Toilette schrubben
Quelle: Villeroy & Boch
Bald überflüssig? Chinesische Tüftler lassen hoffen …

Jetzt aber sei eine Lösung gefunden, verkündet eine Gruppe chinesischer Wissenschaftler der Huazhong University in Wuhan. Sie entwickelten einen extrem rutschigen Toilettenbelag: Absolut keines der getesteten Materialien hinterließ eine „Bremsspur“ auf dem Belag, heißt es. Und der Spülwasserbedarf reduziere sich drastisch, lässt die Gruppe wissen. Dabei traktierten die Forscher ihren neu entwickelten Belag nicht nur mit synthetischem menschlichem Kot, sondern zudem mit Joghurt, chinesischem Reisbrei, Honig, Schmutzwasser und Milch. Alles rutschte in Nullkommanix in den Abfluss.

Woraus besteht nun dieses vielversprechende Material? Es setzt sich zusammen aus kleinsten Teilen von Kieselsäure und verschiedenen Kunststoffen. Die sollen dank ihrer molekularen Struktur besonders stark Wasser abweisen. Dieser Materialmix wird zusätzlich mit einem speziellen Silikon-Öl getränkt, was die Oberflächenspannung weiter reduziert. Ein 3D-Drucker trägt die kleinkörnigen Partikel schichtweise auf, ein Laser verschmilzt den Mix zu einem festen Belag.

Und wie steht es um die Haltbarkeit des Belags? Selbst tausendmaliges „Bearbeiten“ mit grobem Sandpapier konnte die rutschigen Fähigkeiten des „schlüpfrigen“ Belags nicht mindern, sagen die Wissenschaftler.

Derzeit sehen die Entwickler ihre innovative Toilette zunächst in Bussen, Bahnen, Flugzeugen und in öffentlichen Toiletten im Einsatz.

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