Starkregen und Hochwasser sind keine Seltenheit mehr und können Jeden und Jede treffen.
Rückstausicherungen als lohnende Investition
Sonntag, 02.10.2022
Insbesondere Immobilienbesitzer sind von den Auswirkungen betroffen, da die Wahrscheinlichkeit vollgelaufener Keller und Erdgeschosse stetig steigt. Ein Grund: Durch die immer stärkere Versiegelung unserer Böden durch Straßenbau, Gebäude und intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen kann das Wasser nicht mehr optimal absorbiert werden und fließt schneller ab in Flüsse, Bäche und die Kanalisation. Somit werden Hochwasser und Starkniederschläge immer unberechenbarer für Heim- und Grundbesitzer.
Auch die klimatischen Bedingungen haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Aufgrund von Klimaerwärmung durch Treibhausgase wie CO2 werden Starkniederschläge in Zukunft noch häufiger zu erwarten sein. Zudem sind unsere Infrastrukturen und Kanalsysteme zum größten Teil vor Jahrzehnten konzipiert und gebaut worden und hinken daher den Gegebenheiten hinterher.
Rückstau bei Abwassersystemen kann dazu führen, dass das Wasser aus der Kanalisation zurückfließt und somit Keller oder Erdgeschosse überflutet. Das führt nicht nur zu Geruchsemissionen, sondern hat zudem hohe Kosten und Aufwände zur Folge. Hinzu kommen Schäden an Gegenständen, die oftmals nicht ersetzt werden können. Untergeschosse, häufig als Hobbykeller oder Serverräume genutzt, treiben mit ihrem Mobiliar und Einrichtungen die Schäden noch weiter in die Höhe. Die geräuschintensiven Bautrockner während den Trocknungsarbeiten dröhnen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten lautstark in den Wohn- oder Arbeitsbereichen und mindern den Erholungsfaktor zuhause. Auch ein Wertverlust der Immobilie ist zu befürchten, wenn durch den Wasserschaden die Bausubstanz geschädigt wird. Daher gilt es, einen Wasserschaden möglichst zu vermeiden.
Für jede Situation das passende Rückstausystem
Um zu verhindern, dass Wasser aus der Kanalisation in das Untergeschoss zurückdrücken kann, können verschiedene Rückstauverschlüsse zum Einsatz kommen und halten das Wasser noch in der Kanalisation zurück. Hierbei gibt es unterschiedliche Systeme, welche sich vor allem in ihrer Funktionsweise voneinander unterscheiden: elektronisch, mechanisch oder komplett autonom.
Elektronische Rückstausysteme
Die elektronischen Rückstausysteme bestehen meist aus zwei Klappen, welche in der Regel immer geöffnet sind, so dass das fäkalienhaltige Wasser ohne Widerstände abfließen kann. Sollte es zu einem Rückstau kommen und das Wasser fließt von der Kanalisation in Richtung des Hauses, wird mittels Sensor der Anstieg des Wassers gemessen und löst einen Mechanismus aus, bei welchem dedizierte Klappen geschlossen werden.
Mechanische Rückstausysteme
Mechanische Sicherungen hingegen funktionieren gemäß dem Prinzip der Schwerkraft und der Wasserkraft. Diese Systeme sind ständig geschlossen und stehen daher stets in Bereitschaft, den Rückstau abzuhalten. Diese Klappen hängen in der Rohrleitung und werden nur durch Druck des Abwassers geöffnet. Sobald dieser Druck nachlässt, schließt die Klappe automatisch wieder.
Autonome Rückstausysteme
Bei den autonomen Rückstausicherungen besteht das Funktionsteil nicht aus einer mechanischen Klappe, sondern aus einer adaptiven Gummimembrane. Diese Membrane ist permanent geschlossen und verhindert daher einen Rückstau. Diese Sicherung benötigt einen gewissen Abwasserdruck, damit die Membrane angehoben werden und das fäkalienhaltige Wasser mit einer erhöhten Geschwindigkeit unter der Membrane durchfließen kann.
Welche Rückstausicherung ist nun passend?
Grundsätzlich sind rein mechanische Klappen nicht zu bevorzugen, da diese schnell verstopfen. Durch die schnelle Öffnung der mechanischen Klappe fließt das Wasser rasant ab und die Feststoffe bleiben bei der Klappe hängen, so dass diese außer Funktion gesetzt wird. Handelt es sich allerdings um eine fäkalienfreie Leitung können mechanische Klappen eine kostengünstige Lösung sein.
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!