„Unke“ ist ja echt ein Existenzform, die in breiten Bevölkerungskreisen nicht so wirklich beliebt ist. Zum einen, weil die Kröten aus der Gattung der Froschlurche mit ihrem plumpflachen Körper ästhetisch noch gewaltig Luft nach oben haben. Und zum anderen, weil ihr (euphemistisch als „melancholisch“ bezeichnetes) Unkenrufen einen ausgesprochen negativen Beiklang hat: Da ist ein Pessimist unterwegs, da wird geklagt.
Aber es hilft alles nichts: Eben diese Unkenrufe sind auch in der SHK-Branche mittlerweile unüberhörbar. Denn entweder gibt es kein Material. Oder das ist richtig, richtig teuer geworden. Oder es fehlen die Fachkräfte des Handwerks, die es einbauen. Oder, wenn nichts vom Vorgenannten greift, hat irgendwer in der Leistungskette gerade Corona ...
Tendenz: immer schlimmer werdend.
Angeblich zahlt beispielsweise ein Fertighaushersteller seinen Wohl-bald-Ex-Kunden mittlerweile eine fünfstellige Summe, wenn sie aus einem bestehenden Vertrag aussteigen! Da wird also gewissermaßen der Schlüssel umgedreht, bevor mit dem schlüsselfertigen Bauen überhaupt begonnen wurde. Und im Südwesten warnten jüngst die Experten, dass bei weiterer Verschärfung der Lage massive Kurzarbeit im Handwerk droht, weil es – Variante a) – nichts zu verbauen gibt oder – Variante b) – die Bauherrn die Reißleine ziehen und ihre Baustelle mangels verfügbarer Mittel temporär ruhen lassen. Was wohl irgendwann auch dem bauleitenden Architekten der Wohnungsgenossenschaft droht, der zwar 1,2 Millionen in energetische Verbesserungsmaßnahmen im Bestand stecken möchte – aber keinen SHK-Handwerker mehr findet, der das auf Monate angelegte Großprojekt ohne Preisgleitklausel bzw. ohne bis zu 40prozentigen (!) „Sicherheitsaufschlag“ anbietet ...
Es wird, steht zu erwarten, in den kommenden Monaten einen richtig brutalen Bereinigungsprozess im Markt geben.