Besonders in viel genutzten öffentlichen und halböffentlichen Duschräumen stehen Funktionssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Hygiene im Mittelpunkt.
Professionelle Verbundabdichtung von Wandeinbau-Armaturen
Mittwoch, 30.10.2019
Entspannung nach sportlichen Aktivitäten, angenehm warmes Wasser auf der Haut oder ein kalter Guss zur Erfrischung – jeder Mensch verbindet andere Wünsche mit einem belebenden Duscherlebnis. Modernste Armaturentechnik unterstützt die sparsame, hygienische und gleichzeitig komfortable Ausstattung unterschiedlicher Duschräume, vom Fitnessstudio bis zu Schwimm- und Sporthallen. Solch innovative Systemlösungen sind seit Jahrzehnten das Markenzeichen von Franke Water Systems.
Bei Sanitärräumen, insbesondere im öffentlichen und gewerblichen Bereich, sind Maßnahmen erforderlich, um das Bauwerk vor eindringender Feuchtigkeit und Durchfeuchtungsschäden zu schützen. Als wasserabweisende Wand- und Bodenbeläge werden im Sanitärbereich überwiegend Fliesen eingesetzt. Die Fugen von Fliesen-, Keramikbelägen und Bauwerksfugen sind jedoch nicht uneingeschränkt wasserdicht. Daher wird unterhalb eines keramischen Wandbelags eine Abdichtung zum Schutz des Gebäudes vor eindringender Feuchtigkeit angebracht.
Zum Anschluss von Sanitärinstallationen wie etwa Mischbatterien muss die Wandabdichtung durchstoßen werden. Laut ZDB-Merkblatt des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband Deutsches Baugewerbe („Verbundabdichtungen – Hinweise für die Ausführung von flüssig zu verarbeitenden Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich“) sind solche sogenannten Durchdringungen vorzugsweise mit einem Flansch und/oder einer Dichtmanschette (laut DIN 18195 „Formteil zum Anschluss der Abdichtungsschicht an eine Durchdringung“) wasserdicht mit der Abdichtungsschicht zu verbinden. Bei der Unterputzmontage von Armaturen werden hier vor allem flanschlose Konstruktionen mit übergezogener Dichtmanschette eingesetzt.
In Reihenduschanlagen von Arbeits- und Sportstätten kommt es aufgrund der sehr hohen Wassereinwirkung durch Nassreinigung und Brauchwasser (Strahlwasser vom Duschen) immer wieder zu teuren Bauschäden. Eine häufige Schadensursache ist die mangelhafte Abdichtung von Wandeinbauarmaturen gegen Durchfeuchtung. In der Praxis stellt der wasserdichte Anschluss des Rohbausets (Einbauteil) an die Wandabdichtung, welches die Abdichtungsschicht in der Wand durchdringt, insbesondere im Trockenbau ein hohes Schadensrisiko dar.
Sachverständigengutachten belegen, dass in einer Vielzahl der Fälle die Schadensursache in einer fehlerhaften Produktauswahl begründet liegt. Oft handelt es sich um Wandeinbauarmaturen, welche für die Verwendung im Wohnungsbau – mit geringer beziehungsweise mäßiger Wassereinwirkung – bestimmt sind. Durch die teilweise zweckentfremdete Produktverwendung in öffentlich-gewerblichen Duscheinrichtungen – mit häufiger beziehungsweise lang anhaltender Wassereinwirkung – kann das Produkt, welches für die häusliche Verwendung bestimmt ist, die deutlich höheren Anforderungen an die Abdichtung nicht erfüllen.
Ebenso nachteilig erweisen sich Rohbausets einiger namhafter Sanitärarmaturenhersteller, auf deren Außenfläche der Seitenwände eine Dichtmanschette aus elastischem Material aufgeschoben wird. Die dem Rohbauset üblicherweise beiliegende Dichtmanschette wird in Schadensgutachten teilweise als wirkungslos bewertet, da Wasser über Spalten in die Wandkonstruktion dringt und die Abdichtung unterwandert. Eine Ursache dafür ist das bauseitige Verkleben der Dichtmanschette mit dem Rohbauset. Der wasserdichte Anschluss des Rohbausets an die Wandabdichtung erweist sich als nicht ausreichend prozesssicher, da die Arbeitsgangqualität der Klebeverbindung von der manuellen Tätigkeit des Installateurs beziehungsweise Fliesenlegers abhängig ist. Verschmutzte Klebeflächen, welche in der Baustellenpraxis nicht untypisch sind, können in der Folge zu Durchfeuchtungsschäden führen. Hier wird das Gewährleistungsrisiko vom Armaturenhersteller an den Verarbeiter delegiert.
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!