Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen nächsten. Steht im Buch der Bücher. Nutzt aber weder was im gelebten Alltag noch im alltäglichen Geschäftsleben, wie jeder aus eigener Erfahrung weiß. Und: Was heißt eigentlich „falsch Zeugnis“? Es reicht ja schon, wenn der Eindruck erweckt wird, das beispielsweise nur PE-Xc-Rohre...
Volles Rohr, jeder gegen jeden...
...und alles in Kunststoff
Montag, 26.09.2016
... dass beispielsweise nur PE-Xc-Rohre das Gelbe vom Ei oder das Senkrechte selbst in der waagrecht verlegten Kellerverteilung sind. Statt Rohr mit dem kleinen a-Zusatz, oder dem entsprechenden b. So stand es in Ausgabe 4 des SanitärJournals – und forderte massives Widersprech heraus.
Warum? Weil es Leute, Fachleute in diesem Fall beispielsweise in persona eines planenden Ingenieurs und Geschäftsführers eines ausführenden Fachhandwerks gibt, die mit Kunststoffrohrsystemen generell Probleme haben. Im Alltag, und zwar unabhängig von den Alleinstellung beanspruchenden Alphabetisierungsversuchen zwischen A und X einzelner Rohrveredler.
Geruch und Geschmack werden inkriminiert, zudem die Migration möglicherweise gesundheitsgefährdender Stoffe. In der Langfassung steht das alles in der aktuellen Printausgabe des SanitärJournals. Inklusive der schwer wiegenden Frage, „ob das bedruckte Papier von irgendwelchen DVGW-Zertifikaten und Prüfungen überhaupt die Druckertinte wert ist“.
Ist das tatsächlich so? Oder wird auf dem aktuellen Stand der Technik vieltausendfach im Lande jeden Tag nur das verarbeitet, was nach eben diesem Stand der Technik auch Stand der Technik ist? Und alles andere geht in die akademische Diskussion hinein und sollte auch daselbst behandelt werden? Bis tatsächliche Klarheit herrscht, wie es weitergehen kann – ohne gesundheitliche Risiken beispielsweise, wenn Kunststoffrohrleitungen in Trinkwasser-Installationen eingebaut werden – wie manche fordern. Oder wird von eben der Fraktion nicht einfach nur der Versuch unternommen, ein Thema unter den Teppich zu kehren, bei dem Aufklärung dringend Not täte?
Fakt ist: So oder so ist die Frage der Einsetzbarkeit von Kunststoffen in Trinkwasser-Installationen eine zu wichtige, als dass man sie den Werbetextern aus den Marketingabteilungen überlassen könnte. Der Planer, der Fachhandwerker, letztlich auch der Betreiber als Endverantwortlicher haben einen Anspruch darauf, verlässlich planen, installieren und betreiben zu können. Und es muss Gremien geben, die genau das garantieren (können). Kann es der DVGW tatsächlich? Oder der VDI? Oder irgendeine Material-Prüfungsanstalt? Oder im Moment eigentlich gar keiner mehr, weil sich über die Europäische Union ganz neue Kräfteverhältnisse und Zuständigkeiten bei der Zulassung von Produkten und System ergeben? Was meinen Sie?