Robust und stetig werden sich die Umsätze der SHK-Branche auch im neuen Jahr entwickeln. Allerdings setze die hohe Auslastung der Handwerksbetriebe dem möglichen Wachstum enge Grenzen. Trendforscher empfehlen umsatzfördernde und zeitsparende Digitalisierungsmaßnahmen für das Handwerk.
Selbst auferlegte Fesseln schmälern Erfolg
Ausblick 2018: Stabiles Wachstum für SHK-Branche
Mittwoch, 17.01.2018
2,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr – diese vom ifo-Institut prognostizierte Steigerung des Umsatzes der SHK-Branche auf dann 25 Milliarden Euro hört sich erstmal recht erfreulich an. Das Haar in der Suppe: Die Steigerung ist nominal, nach Abzug der derzeitigen Preissteigerungsrate (laut Destatis ) bleiben davon noch karge 0,7 Prozent reales Wachstum - eher ein solides Verharren auf hohem Niveau.
SHK-Handwerk voll ausgelastet
Die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) adressierte auf ihrer Mitgliederversammlung im Dezember einen wachstumshemmenden Bremsklotz: Die unveränderte und im Prinzip natürlich erfreuliche Vollauslastung des Handwerks verhindere einen noch kräftigeren Aufschwung. Die Lösung des Kapazitätsproblems bleibe daher eine zentrale gemeinsame Aufgabe.
Zudem thematisierte die Versammlung eine Reihe branchenrelevanter Herausforderungen:
- Demografischer Wandel
- Bedeutung von Gesundheit und Wellness
- Selbstbestimmung und Individualität (auch im Alter)
- Der onlineaffine „Konsument von morgen“
- Digitalisierung
Insgesamt aber „verfüge die SHK-Branche neben einer günstigen Ausgangssituation über eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Der dadurch erhärtete Kompetenzstatus der Profi-Schiene beim Verbraucher sei eine ‚ausgezeichnete Basis‘ für den Erfolg einer gezielten Bedarfslenkung. Darauf komme es in der gegenwärtigen Marktphase wohl in erster Linie an“, betont der Verband.
Mehr Umsatz durch „vernünftige“ Digitalisierung
Auch der 14. Querschiesser-Trendkongress (LINK) sieht in der Montagekapazität des SHK-Handwerks das entscheidende Nadelöhr für den künftigen Erfolg. Trotz bester Auftragslage und brummender Konjunktur sieht der Kongress das SHK-Handwerk in einem engen Korsett: „Neue, aber bereits etablierte Vertriebswege für SHK-Produkte lassen Margen für den Fachhandwerker schmelzen. Stundensätze, die für Endkunden bereits an der oberen Akzeptanzgrenze kratzen, reichen nicht aus. Bereits heute leisten 45 Prozent aller Handwerksbetriebe materiallosen Service. Nicht berechnetes Aufmaß, nicht berechnete Badplanungen und umfassende Beratungen mit zunehmend ‚pingeligeren‘ Kunden treiben das SHK-Handwerk an die (wirtschaftlichen) Grenzen.“
Der Geschäftsführer der Querschiesser Unternehmensberatung, Hans-Arno Kloep, schlägt vor, die Handwerker durch intelligente Digitalisierung zu unterstützen: „Mehr Zeit. Mehr Geld. Weniger Risiko. Nur, wenn ein Digitalisierungsansatz alle drei Bedingungen erfüllt, stellt er eine echte Hilfe dar. Digitalisierung in der Branche bedeutet nicht, dass der Katalog nun digital geblättert werden kann.“ Derzeit hingegen sähen die meisten Handwerksbetriebe in der Digitalisierung nur eine Bedrohung für die Kundenbindung, einen Mehraufwand und gleichzeitig keine echte Umsatzchance.