Nix mit Storno: 95 von hundert Aufträgen werden ausgeführt

Je kleiner, desto flexibler

Dienstag, 11.04.2023

Kleine Unternehmen im Bauhandwerk leiden kaum unter Stornoausfällen. Mehr noch: Ihre Auftragsbücher sind prall gefüllt.

Alle im Wohnungsbau tätigen Unternehmen hadern mit einer gewaltigen Stornierungswelle. Wirklich alle? Nein – überraschenderweise kommen die meisten dieser Unternehmen recht glimpflich durch die Krise, zumindest was die Auftragslage angeht. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens BauInfoConsult.

Diese meisten sind die 190.000 Kleinunternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern. Und die „beklagen“ eine Stornierungsrate von durchschnittlich gerade mal fünf Prozent! Bei den kleinen SHK-Unternehmen liegt die Rate sogar noch etwas niedriger: 4,1 Prozent (siehe Grafik). Hingegen beklagt der gesamte Wohnungsbau aktuell eine dreimal höhere und historisch höchste Stornorate von 15 Prozent! Darüber berichtet das SanitärJournal hier.

Quelle: Wavin
Die haben gut lachen … Handwerkliche Unternehmer mit bis zu fünf Mitarbeitern freuen sich über volle Auftragsbücher und wenig Stornierungen.

Schaffe, schaffe – Häusle … saniere!

Darüber hinaus haben die Betriebe des baulichen Kleinhandwerks Aufträge für mehr als ein halbes Jahr in den Büchern, ergab die Umfrage. Warum aber geht diesen Unternehmen in der aktuellen Krise die Arbeit nicht aus? „Die Akteure des Baukleinhandwerks sind zu zwei Dritteln in Modernisierung, Sanierung und Instandhaltung tätig. Zudem sind sie in ihrem Auftragsportfolio laut Befragung besonders breit aufgestellt – vom Auftrag im drei- bis niedrigen vierstelligen Eurobereich bis zu Arbeiten mit fünfstelligen Auftragssummen“, so BauInfoConsult.

Quelle: BauInfoConsult
Keine explodierenden Stornierungsraten bei kleinen Handwerksbetrieben.

Deshalb sei das Kleinhandwerk weniger von der Krise im Wohnungsbau betroffen als große Baufirmen mit stärkerem Schwerpunkt beim Neubau. Zudem erwiesen sich schlanke Strukturen und Flexibilität als Vorteil: „So zeigen die Ergebnisse auch deutlich, dass diejenigen Kleinhandwerker, die als ‚Men in the Van‘ ohne feste Werkstatt und Arbeiten über die Gewerkgrenzen anbieten, noch etwas höhere Auftragspolster vorweisen können als ihre nicht generalistisch aufgestellten Mitbewerber aus dem Kleinhandwerk.“

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