Nachgefragt in der SHK-Branche: Trends und Herausforderungen

Mittwoch, 29.04.2020

Thomas Werner
persönlich haftender Gesellschafter 
der Cordes & Graefe KG, der Holding der GC-Gruppe
Quelle: Martin
Thomas Werner, persönlich haftender Gesellschafter der Cordes & Graefe KG, der Holding der GC-Gruppe.

„Um die Klimawende erfolgreich zu gestalten, müssen wir Antworten auf die Frage finden, wie wir das Notwendige mit dem Möglichen verbinden.“

Geschäftliche Aussichten 2020

Wir erwarten für das laufende Jahr grundsätzlich ein stabiles Wachstum. Allerdings befinden wir uns in dynamischen Zeiten und sind abhängig von verschiedenen externen Faktoren: Welchen Einfluss nimmt beispielsweise die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auf unsere Branche? Wie werden die Förderungen der Bundesregierung das Heizungsgeschäft beflügeln? Und schließlich: Wird es unseren Kunden vom Fachhandwerk in diesem Zusammenhang gelingen, mehr Kapazitäten aufzubauen, um mehr Aufträge annehmen und umsetzen zu können?

Zu erwartende Trends

Vor dem Hintergrund des Nachwuchsmangels im Fachhandwerk stehen verstärkt innovative Lösungen im Fokus, die dem Handwerksbetrieb in seinem Tagesgeschäft helfen, Prozesse effizienter und schneller zu machen. Für mehr Kapazität und mehr Freiräume. In diesem Bereich haben wir in der Logistik mit „CarLoad“, der Direktlieferung in das Monteurfahrzeug und mit unserem Service „GC24-EXPRESS“ bereits im letzten Jahr zwei zukunftsweisende Lösungen im Markt etabliert. Darüber hinaus wollen wir das Fachhandwerk massiv bei der Heizungssanierung unterstützen. (…) Mit unserer Hybridlösung „System Sanierung“ bieten wir einen risikolosen Übergang in ein zukunftssicheres und deutlich CO2-einsparendes Heizsystem, das mit einfachen Mitteln ermöglicht, einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Herausforderungen

Die eingangs erwähnte Kapazitätsfrage und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gerade im Bereich der Klimapolitik werden die Branche weiterhin begleiten. Alle Partner der Fachschiene sind hier gefragt, gemeinsam effiziente und zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln. Um die Klimawende erfolgreich zu gestalten, müssen wir Antworten auf die Frage finden, wie wir das Notwendige mit dem Möglichen verbinden.

Reiner Pauli, Geschäftsführender Gesellschafter der MEPA – Pauli und Menden GmbH.
Quelle: Martin
Reiner Pauli, Geschäftsführender Gesellschafter der MEPA – Pauli und Menden GmbH.

„Es ist unerlässlich, dass zum Beispiel Migranten ausbildungs- und arbeitstechnisch schneller integriert werden.“

Geschäftliche Aussichten 2020

Das Marktumfeld ist hierzulande stabil, die Baukonjunktur boomt. Daran wird sich meines Erachtens auf unserem Heimatmarkt auch dann nicht viel ändern, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage wider Erwarten deutlich verschlechtern sollte. Und da wir bei MEPA mit unserer Produkt- und Geschäftspolitik für die Zukunft gut aufgestellt sind, bin ich für 2020 insgesamt durchaus optimistisch.

Zu erwartende Trends

Ich möchte zunächst einen Trend nennen, der uns als Pionier in der Wanneneinbautechnik direkt betrifft und auf den wir uns frühzeitig eingestellt haben: Duschen werden nicht nur immer flacher, sondern auch größer. Für eine komfortable Walk-In-Dusche, die noch dazu barrierefrei vorbereitet und generationsübergreifend nutzbar ist, verzichten heute viele Endkunden auf eine Badewanne. Für den stabilen und schallgedämmten Einbau von Duschen bieten wir mit unseren Montagerahmen handwerkerfreundliche Qualitätslösungen, bei denen unsere legendären Wannenfüße nach wie vor eine zentrale Rolle spielen. Der Montagerahmen ist sozusagen der Wannenfuß von heute. Generell rechne ich damit, dass sich die Wertigkeit des privaten Bades noch stärker in Richtung wohnliches Bad mit Wellnesscharakter weiterentwickeln wird. Beim Thema „Smartes Bad“ bin ich vorsichtig. Umfragen haben kürzlich ergeben, dass eine digitale Vernetzung des heimischen Domizils bei den Endkunden ziemlich weit unten auf der Wunschliste steht.

Herausforderungen

Nummer eins ist ohne Frage der Fachkräftemangel. Auch auf Grund der steigenden Bevölkerung in Deutschland ist der Bedarf an neuem und saniertem Wohnraum immens hoch. Bei Kindertagesstätten, Schulen und vielen anderen Gebäuden sieht es nicht viel anders aus. Da jedoch Bauunternehmen und fast alle Gewerke des Handwerkes nach wie vor durch gewaltige Kapazitätsengpässe belastet werden, kann der immense Bedarf nicht annähernd gedeckt werden. Es ist daher unerlässlich, dass zum Beispiel Migranten ausbildungs- und arbeitstechnisch schneller integriert werden. Darüber hinaus ist es notwendig, verstärkt Umschulungsmaßnahmen anzubieten für Personen, die in „aussterbenden“ Berufen beziehungsweise Branchen tätig sind/waren. Luft nach oben sehe ich außerdem in der dualen Ausbildung.

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