In der klimagerechten Stadt kommen Ästhetik, Bedürfnis nach der Verwirklichung eigener Lebensstile und Lebensqualität mit der Transformation der Infrastrukturen zusammen. Die Stadt kann nicht als individuelles Projekt begriffen werden, sondern in ihr treffen verschiedene Bedürfnisse, Sichtweisen und Disziplinen aufeinander. Durch den gemeinsamen Austausch kann Transformationswissen erzeugt werden, welches den Weg in Richtung einer klimagerechten Stadt ermöglicht. Insbesondere in Städten und urbanen Regionen mit Bevölkerungszuwachs entsteht häufig ein Interessenkonflikt zur Nutzung von noch bestehenden Freiflächen. Während Investoren und Entscheider häufig für Nachverdichtung votieren, ist den Bewohnern der Erhalt grüner Inseln sehr wichtig. Durch eine multifunktionale Vernetzung der einzelnen Bereiche entstehen neue Denk- und Möglichkeitsräume für die Integration technisch funktionaler mit ästhetischen Lösungen.
Fazit
Die klimagerechte Stadt ist eine große Herausforderung für die Politik und die Zivilgesellschaft. Sie lässt sich dann zukunftssicher gestalten, wenn der Forschungs- und Umsetzungsbedarf rechtzeitig erkannt wird. Höhere Resilienz und Adaptivität kann nur durch integriertes Planen von Klimagerechtigkeit, Ressourcen und Energie erreicht werden. Wasser als Lebenselement, Transport- und Gestaltungsmedium übernimmt hierin eine Vermittlerrolle. Daher sollte das Thema der klimagerechten Stadt synergetisch geweitet in die zentralen Förderprogramme eingehen, sowohl in der Forschung als auch im Städte- und Wohnungsbau, fordern die Experten.
Memorandum als Aufruf
Mit einem Memorandum zum Forschungs- und Umsetzungsbedarf machen die Wissenschaftler nun auf ihr Anliegen aufmerksam. Dabei richten sie sich nicht nur an Vertreter der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Vielmehr möchten sie auch die verschiedenen Fachverbände, kommunalen Spitzenverbände und Fachgesellschaften für die Anforderungen einer klimagerechten Stadt der Zukunft sensibilisieren und sie auffordern, in einen Austausch zu treten.