Sicherheit, Komfort und eine effizientere Nutzung von Energie sind die wesentlichen Triebfedern des Smart Home Marktes.
Intelligentes Sanitär-Netzwerk für erfolgreiche Gebäudeautomation
Montag, 28.10.2019
Trotzdem bleibt die Entwicklung in der Praxis vergleichsweise zögerlich hinter dem Potential zurück. Ein wesentlicher Grund dafür sind die bislang gängigen, consumergetriebenen Ansätze. Einen we-sentlich höheren Mehrwert und damit zugleich deutlich mehr Investitionsbereitschaft beim Endkunden verspricht stattdessen der systemische Einstieg über die Gebäudehydraulik.
„Smart Living“ und „Smart Home“ sind – für die generell schon seit Jahren bestens ausgelastete Baubranche – zweifellos hoch interessante Wachstumsbereiche. 2018 lag der Umsatz bei etwa 2,5 Milliarden Euro, bis 2022 soll er sich mehr als verdoppelt haben (Quelle: statista). 20 Prozent Wachstum per anno, das hört sich zunächst einmal sehr gut an. Aber zur Einordnung: 2017 wurde allein in den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung und Klima ein kumulierter Umsatz von 57 Milliarden Euro erwirtschaftet (Quelle: ifo-Institut). In ähnlicher Größenordnung lag im selben Jahr der Umsatz des Elektrohandwerks, wobei die Energie- und Gebäudetechnik für gut zwei Drittel des Umsatzes (67,4 Prozent; Quelle: Handwerkszeitung) verantwortlich war. Erst mit großem Abstand folgten die Informations- und Telekommunikationstechnik (10,3 Prozent) sowie die Automatisierungstechnik (4,8 Prozent).
Hintergründe
Dass sich der Zukunftsmarkt „Smart Home“ – richtiger: der Gebäudeautomation (GA) im Wohnbau – trotz des ungeheuren Potentials mit konkret fassbarem Kundennutzen nach wie vor so unbefriedigend entwickelt, hat dabei vor allem drei Gründe:
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Die schon seit Jahren durch die Niedrigzinsphase und die entsprechende Nachfrage entstandene, generelle Hochkonjunktur in der Baubranche. Das SHK-Fachhandwerk ist mit den konventionellen Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klima-Installationen bereits bestens ausgelastet. Für die Erweiterung des Geschäftsfeldes auf GA, inklusive dem entsprechenden Qualifizierungs- und gegebenenfalls Investitionsaufwand, wird häufig keine Notwendigkeit gesehen.
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Die am Markt konkurrierenden Angebote diverser GA-Initiativen wirken gegenüber dem Endkunden (als Kaufentscheider) und dem Fachhandwerk (als Entscheidungsvorbereiter) fast ausnahmslos wie ein „geschlossenes System“. Sind vom Kaufentscheider präferierte Markenanbieter hier nicht gelistet, scheidet das gesamte GA-Paket automatisch aus.
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Die für eine GA geeigneten (Installations)Komponenten fügen sich nicht nahtlos in die erprobten Planungs- und Installationsprozesse des Fachhandwerks ein. Sie verursachen stattdessen häufig schon in der Auslegung deutlich mehr Aufwand, der sich in der Installation – beispielsweise durch die notwendige Einbindung in ein lokales Netzwerk LAN bzw. WLAN) oder die Vernetzung untereinander – fortsetzt.
Hinzu kommt: Der versprochene Kundennutzen mit „Sicherheit“ an Position 1 und „Komfort“ an Position 2 ist zwar vergleichsweise einfach zu kommunizieren. Beide Benefits satteln aber aus Endkundensicht nur auf originäre Funktionalitäten (z. B. elektrische Rollladenantriebe und deren Erweiterung zur Verschattung) auf. Sie können also möglicherweise durch vermeintlich einfache Baumarkt-Angebote kostengünstiger und mit geringerem Aufwand eingekauft werden als die professionellen Lösungen des Fachhandwerks.
Die Option, über GA die Energieeffizienz zu steigern, ist wiederum eher abstrakt; sie setzt also eine längere Argumentations- und Verständniskette voraus. Das Fachhandwerk muss hier damit erst aufwändige Überzeugungsarbeit leisten…
Lösungsvoraussetzungen
Wesentlich erfolgversprechender als die konventionelle Herangehensweise, zum Beispiel über Alarm-, Licht- oder Rolladensteuerung, ist damit der Ansatz, der (ohnehin zu planenden und zu installierenden) Hydraulik im Gebäude die Zusatzfunktion eines Türöffners für die GA intelligent zuzuordnen. Das lässt sich unmittelbar sowohl aus den grundlegenden Funktionalitäten dieser Installationen als auch aus den sich daraus ergebenden Wirkzusammenhängen (also künftigen Aufwendungen oder Risiken für den Betreiber) ableiten.
Weiterführende Informationen: https://www.syr.de
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