Weitere Verarbeitungsvorteile sind aus Sicht des Fachhandwerkers das Ablängen des Verbundrohres ohne Entgraten oder Kalibrieren. Stattdessen werden nach dem Ablängen die durchflussoptimierten S-Press Plus-Fittings direkt aufgesetzt und verpresst (s. unten). Die günstigen Zeta-Werte, die deutlich unter denen vergleichbarer Kunststoffrohrsysteme liegen, reduzieren in komplexen Trinkwasseranlagen die Gesamt-Druckverluste. Wie in der VDI 6023 gefordert, kann also die Nennweite der Rohrleitungen gegebenenfalls kleiner gewählt und darüber hygienisch vorbildlich das Gesamtvolumen der Trinkwasseranlage verringert werden: Kapitel 6.1 Allgemeine Planungsregeln – Jede Trinkwasser-Installation ist so zu planen, dass sie das minimal mögliche Wasservolumen enthält (Dimensionierung und Länge der Einzelzuleitungen).
Während die Ringware besonders flexibel und damit leicht zu verarbeiten ist, weist das Stangenmaterial durch seinen besonderen Aufbau eine Festigkeit auf, die in etwa der eines metallenen Rohres entspricht. Deswegen müssen selbst in einer brandschutztechnisch sensiblen Installationsumgebung nicht mehr Befestigungspunkte als bei Kupfer- oder Edelstahlrohren gesetzt werden (s. Tabelle 9)! Auch Steigstränge können aus demselben Rohrleitungssystem aufgebaut werden. Beides trägt zusätzlich zur Reduzierung des Installationsaufwandes bei.
Für die Stockwerksverteilung bietet sich häufig eine Durchschleif-Ringinstallation an. Sie gewährleistet den hygienisch erforderlichen Wasseraustausch in allen Leitungsteilen, auch bei Nutzung einzelner Entnahmestellen, und kommt gleichzeitig mit kleinstmöglichen Leitungsquerschnitten aus.
Die Reiheninstallation eignet sich dagegen eher für eine geringe Anzahl an Entnahmestellen, wie zum Beispiel ein Gäste-WC, bei denen der Hauptverbraucher immer am Leitungsende installiert sein sollte.
Die Installationskomponenten
In der Vollkostenbetrachtung einer Installation hat der Faktor Zeit einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtkosten. Dementsprechend zeichnet sich ein zeitgemäßes Installationssystem durch abgestimmte Systemkomponenten und vorgefertigte Systemmodule aus, die den Materialfluss optimieren und die Montagezeit reduzieren.
Ein typisches Beispiel dafür sind die anschlussfertigen Installationsboxen Uponor Smart ISI. Vorkonfektioniert mit den notwendigen Fittings und Rohrabschnitten reduziert sich damit die Installationszeit, beispielsweise eines kompletten Waschtischanschlusses in einer Trockenbauwand, auf nur 5 Minuten. Ähnlich vorteilhaft sind speziell für den Trockenbau entwickelte Montagewinkel oder Wandscheiben, die besonders einfach an Gipskartonplatten montiert werden können.
Die Peripherie
Auslegung und Installation einer Trinkwasseranlage sind aber, unter Hygieneaspekten ganzheitlich gedacht, nur die eine Seite der Medaille. Der bestimmungsgemäße Betrieb ist die andere, um die Trinkwassergüte nachhaltig sicherzustellen. Auch hier sind mittlerweile einbaufertige Komplettsysteme der Standard, die durch ihre Variabilität sowohl im Geschosswohnungsbau wie in Alten-und Pflegeheimen oder im gewerblichen Umfeld eingesetzt werden können. Durch die Spülstation Uponor Smatrix Aqua PLUS ist beispielsweise der regelmäßige Wasseraustausch mindestens alle 72 Stunden im gesamten Rohrleitungsnetz als Grundanforderung an den Hygieneerhalt in einer Trinkwasseranlage komplett automatisiert. Eine Sensorik überwacht dabei permanent die Trinkwasser-Installation eines Sanitärraumes und spült bedarfsgerecht, entweder temperatur- oder zeitgesteuert. Selbstverständlich können die Spülmengen und -zeiten individuell angepasst werden.
Und auch hier gilt zusätzlich der Anspruch einer vereinfachten Montage. Die Spülstationen sind werkseitig für die Warm- und/oder Kaltwasserleitungen in Trinkwasser-Installationen mit S-Press-Anschlüssen für Uponor-Verbundrohre der Dimension 16 und/oder 20 mm ausgestattet. Für die sofortige Inbetriebnahme ohne Parametrierung, um zum Beispiel einzelne Bauabschnitte eines Großprojektes trinkwasserhygienisch abzusichern, sind die Grenzwerte nach VDI/DVGW 6023 voreingestellt.