Hygienegerechte und wirtschaftliche Installationen

Abgestimmte Systemtechnik als Voraussetzung

Donnerstag, 05.12.2019

Die Anforderungen an die hygienisch einwandfreie Auslegung und Installation von Trinkwasseranlagen, einschließlich deren bestimmungsgemäßem...

...Betrieb, sind in den vergangenen Jahren auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse massiv gestiegen. In der Praxis kollidieren diese berechtigt hohen Anforderungen aber immer wieder mit wirtschaftlichen Zwängen. Durch den Einsatz entsprechend abgestimmter Systemtechniken für eine schnelle und dennoch in jeder Hinsicht qualifizierte Installation können die Zielkonflikte jedoch vergleichsweise einfach aufgelöst werden.

Hygienisch einwandfreie, komfortable Trinkwasserinstallationen sind eine Frage der qualifizierten Planung – und des geeigneten Systems, über das die Trinkwasseranlage ganzheitlich gedacht wird, bis hin zur Installation
und dem bestimmungsgemäßen Betrieb.
Quelle: Uponor
Hygienisch einwandfreie, komfortable Trinkwasserinstallationen sind eine Frage der qualifizierten Planung – und des geeigneten Systems, über das die Trinkwasseranlage ganzheitlich gedacht wird, bis hin zur Installation und dem bestimmungsgemäßen Betrieb.

Vor rund 30 Jahren gab die DIN 1988 – Teil 4 für die SHK-Fachwelt so etwas wie den Startschuss, bei der Installation von Trinkwasseranlagen auf einige grundlegende Aspekte zum Schutz des Trinkwassers zu achten. Rückfließen, Rückdrücken und Rücksaugen als Einstieg in ein Thema, das dann spätestens durch die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) 2001 deutlich an Fahrt aufnahm und mit der novellierten TrinkwV 2018 in einem vorläufig umfassenden Anforderungsrahmen mündete, der – ebenso umfassend wie komplex – von der Auslegung über die Installation von Trinkwasseranlagen bis hin zum bestimmungsgemäßen Betrieb reicht.

Um diesen anspruchsvollen Anforderungskanon in komplexeren Trinkwasseranlagen – wie Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten oder Objekten mit gemischter Nutzung – qualifiziert erfüllen zu können, ist der Einsatz entsprechender Systemtechnik nahezu unerlässlich: Nur dann kann beispielsweise schon bei der (softwaregestützten) Auslegung mit reduzierten Gleichzeitigkeiten und den realen Zeta-Werten eines definierten Rohrleitungssystems gearbeitet werden, um über geringere Rohrdurchmesser auch das Volumen der Trinkwasseranlage zu reduzieren. Eine mindestens genauso große Rolle spielen darüber hinaus die technischen, also die „installationsseitigen“ Details eines Rohrleitungssystems, denn spätestens hier bekommt die trinkwasserhygienisch optimierte Planerleistung eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche (und praktische!) Dimension.

Bei der softwaregestützten Auslegung ist die frühzeitige Systemfestlegung
vorteilhaft, um von Anfang an beispielsweise das über Rohrleitungssysteme
oder Installationskomponenten mögliche Optimierungspotenzial von Trinkwasseranlagen auszuschöpfen.
Quelle: Uponor
Bei der softwaregestützten Auslegung ist die frühzeitige Systemfestlegung vorteilhaft, um von Anfang an beispielsweise das über Rohrleitungssysteme oder Installationskomponenten mögliche Optimierungspotenzial von Trinkwasseranlagen auszuschöpfen.

Die Schnelligkeit und Sicherheit in der Verarbeitung eines Systems gehören ebenso dazu wie eventuelle Sonderbauteile oder der Umfang des Systemzubehörs für außergewöhnliche Aufgabenstellungen. Dies gilt umso mehr, wenn, wie aktuell in Zeiten des Fachkräftemangels, die realisierbare Wertschöpfung maßgeblich von der Geschwindigkeit abhängt, in der Baustellen auf hohem Qualitätsniveau abgewickelt werden können.

Das Rohrleitungssystem

Jede wasserführende Installation basiert auf einem Rohrleitungssystem. Das hört sich im ersten Moment trivial an. Bei näherer Betrachtung bekommt die Festlegung, welches Rohrleitungssystem dazu verwendet werden soll, aber gerade für Trinkwasseranlagen eine maßgebliche Bedeutung. Denn hier entscheidet sich nicht nur, wie trinkwasserhygienisch die Anlage ausgeführt wird, sondern auch, wie schnell und damit wirtschaftlich sie installiert werden kann.

Die Installation von Waschtisch-Anbindungen u. Ä. ist durch die
Installationsboxen Uponor Smart ISI in nur fünf Minuten möglich.
Quelle: Uponor
Die Installation von Waschtisch-Anbindungen u. Ä. ist durch die Installationsboxen Uponor Smart ISI in nur fünf Minuten möglich.

Im Gegensatz zu starren metallenen Rohrleitungssystemen können flexible Mehrschichtverbundrohre wie Uponor Uni Pipe PLUS in der Dimension 16 bis 32 mm zum Beispiel auch werksseitig mit 4, 6 oder 10 mm vorgedämmt direkt von der Rolle verlegt werden. Die Dämmstärken entsprechen dabei der DIN 1988-200 für Kalt- und Warmwasser. Die vorgedämmten Rohre können also von der Rolle beispielsweise mit 4 mm sowohl für Trinkwasser kalt/warm in Stockwerks- und Einzelzuleitungen in der Vorwand genauso eingesetzt werden wie im Fußbodenaufbau. Der weite Einsatzbereich der vorgedämmten Rohre in der Stockwerksinstallation trägt damit direkt zur Qualitätssicherung bei. Außerdem sparen diese Rohre gerade unter beengten Platzverhältnissen, zum Beispiel in einer knapp bemessenen Vorwand, Zeit bei der Installation. Dank der kleinen Biegeradien von 2,0 bzw. 2,5 x d (je nach Nennweite) entfallen zudem die Kosten für zusätzliche Bögen und Verbinder (s. Tabelle 7). Im Gegensatz zu anderen Verbundrohren am Markt hat das fünfschichtig aufgebaute System Uponor Uni Pipe PLUS zudem eine nahtlos gezogene Aluminiumsperrschicht, die nicht nur für die notwendige Diffusionsdichte sorgt, sondern gleichzeitig bemerkenswert geringe Rückstellkräfte hat. Ein von Hand oder mit der Biegezange auf 90° voreingestelltes Rohr behält also dauerhaft diese Form. Das garantiert saubere und passgenaue Installationen.

Von Matthias Hemmersbach
Uponor GmbH
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