Erst rein mechanisch, dann irgendwann elektrisch und in der Folge sogar mehrstufig, im Regelfalle mittlerweile elektronisch und künftig vermutlich nur noch digital – in wohl kaum einem anderen Produktbereich lässt sich die technologische Entwicklung der Haustechnik so klar ablesen wie in der Pumpenwelt.
Haustechnik goes digital – sukzessive, unaufhaltsam
Markt-Umfeld
Montag, 22.07.2019
Interessant ist dabei, wie sich dieser Markt aktuell separiert und die Hersteller gleichermaßen nach Differenzierungsmerkmalen wie nach Nischen suchen. Wobei Letzteres zugegebenermaßen auf die kleineren Anbieter zutrifft, bei denen sich augenscheinlich das Budget für Forschung und Entwicklung nur bedingt für größere Sprünge in Sachen „Digitalisierung“ eignet. Was im Übrigen nicht verwunderlich ist, wenn allein für „intelligente“ Apps schnell ein gehobener fünfstelliger Euro-Betrag auf den Tisch des Herrn – respektive des Entwicklers – gelegt werden kann, damit aber noch lange nicht die dahinter stehende Hardware abgedeckt ist. Von den notwendigen Kommunikationsmaßnahmen und Schulungen für die Umsetzer vor Ort, die Fachhandwerker mal ganz zu schweigen.
Umso interessanter war es daher beispielsweise auf der ISH, sich einen Überblick über den aktuellen Status der Pumpenwelt zu verschaffen. Dass der thematisch naturgemäß genauso breit gefächert ausfällt, liegt irgendwie nahe. Und dass er, zudem in beliebiger Reihenfolge, nicht wirklich vollständig sein kann, ebenso…
Die Deutsche Vortex (deutsche-vortex.de) macht den technologischen Entwicklungsreigen beispielsweise in historischer Retrospektive ganz vorne auf und sagt: „In manchen Heizungskellern arbeitet noch Technik aus der industriellen Frühzeit. Viele alte Trinkwasser-Zirkulationspumpen laufen, einmal angeschlossen, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr.“ Die Folge seien hohe Strom- und zusätzliche Heizkosten durch Wärmeverluste, die Lösung dafür: die Vortexpumpen der Generation „BlueOne“ mit sogenannter Autolearn-Technologie. Die verbrauchten nur noch rund ein Zehntel der Energie im Vergleich zu alten, ungeregelten „Dauerläufern“. Zusätzlich könne die Version „SL CONNECT“ per App gesteuert und überwacht werden.
Wie Historie aussieht, dazu konnten und können gerade in diesem Jahr auch die Schweizer Pumpenbauer von Biral (biral.de) etwas sagen: Das Unternehmen wurde exakt vor 100 Jahren – im August 1919 – durch Friedrich Bieri gegründet. Seit den 1960er-Jahren vermarktet Biral die innovativen und hochenergieeffizienten Produkte schweizerischer Ingenieurskunst auch auf dem internationalen Markt. Und zwar das volle Programm, Heizung/Lüftung genauso wie Kälte/Klima, Brauchwasser sowie Wassserver- und -entsorgung. Eine der aktuellen Neuentwicklungen sind die kompakten Druckerhöhungsanlagen „ComBo easy“ und „ComBo HP-E“. Erstere regelt bei variablem Wasserverbrauch besonders zuverlässig und präzise auf den gewünschten Druck und überzeugt durch eine platzsparende und schnelle Installation (plug & pump), die große Schwester mit dem angesetzten „HP-E“ ist dank bis zu vier parallel geschalteter Pumpen im Stande, sehr hohe Volumenströme bei bester Energieeffizienz (iE5) abzudecken. Ebenfalls neu: der „PumpSelector 5, der zur ISH mit weiteren Funktionen aufwartete, beispielsweise der schnellen Suche „QuickSearch“, dem Pumpenvergleich und einer verbesserten Projektverwaltung.
In das angesichts des Baubooms augenscheinlich massiv wachsende Marktsegment der Druckerhöhungsanlagen stieß zum Jahresbeginn im Übrigen auch KSB (ksb.de). Die anschlussfertigen Einheiten der Baureihe „KSB Delta Primo“ in diversen Ausstattungsvarianten arbeiten vollautomatisch. Sie sind mit zwei oder drei „Movitec“- Hocheffizienzkreiselpumpen ausgestattet. Der maximale Förderstrom pro Anlage beträgt 67,5 m3/h und die größte Förderhöhe liegt bei 134 Metern.
Die Mikroprozessorsteuerung schaltet die Pumpen entweder kaskadenartig (K-Ausführung) oder geregelt durch Frequenzumrichter (VP und SVP) zu oder ab. Dank einer Feldbus-Schnittstelle ist auch eine Bedienung über einen externen PC möglich. LEDs in den leicht verständlichen Ampelfarben auf dem Display des Schaltschrankes zeigen die Betriebszustände der Anlage an. Bei einem eventuellen Ausfall einer Betriebspumpe schaltet die Steuerung sofort auf die nächste Pumpe um. Zur Weiterleitung von Warnungen oder Alarmen an eine übergeordnete Leitwarte stehen zwei zusätzliche potentialfreie Kontakte auf Klemmen zur Verfügung.
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