Dallmer-Geschäftsführer Harry Bauermeister im Gespräch mit dem SanitärJournal:
Harry Bauermeister feiert „30jähriges“
Wertschätzung, Zutrauen und Förderung als zentrale Handlungsüberzeugungen
Mittwoch, 14.02.2024
Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. In diesen Betrieben finden zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und mehr als 70 Prozent der Erwerbstätigen Arbeit. Sie erwirtschaften über die Hälfte der Nettowertschöpfung und bieten mehr als 80 Prozent der Ausbildungsplätze an (Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft; IWD). Das sind die harten Fakten. Aber die Zugehörigkeit zum Mittelstand definiert sich nicht nur über quantitative, sondern genauso über qualitative Faktoren. Laut IWD beispielsweise die enge Verbundenheit der Eigentümer mit dem Unternehmen, langfristige Planungshorizonte und der regionale Standort. Also alles Tugenden von Familienunternehmen, die – wie der Entwässerungsspezialist Dallmer – die SHK-Branche prägen. Und Gründe genug sind für ein Gespräch mit Dallmer-Geschäftsführer Harry Bauermeister, denn der kann aktuell auf drei Jahrzehnte Betriebszugehörigkeit zurückblicken, davon fast ein Vierteljahrhundert in der Unternehmensführung.
Herr Bauermeister, 30 Jahre im Unternehmen, über 22 Jahre jetzt in der Geschäftsführung – das hat selbst in der familiär aufgestellten SHK-Branche Seltenheitswert. Wie gelingt so etwas?
Ein wesentlicher Faktor sind auf jeden Fall die beteiligten Menschen. Das gilt generell für Unternehmen, aber meines Erachtens ganz besonders für familiengeführte wie Dallmer. Und zwar von der Geschäftsführung mit Johannes und Yvonne Dallmer sowie mir, bis hin zu jeder Mitarbeiterin, jedem Mitarbeiter in Verwaltung und Betrieb. Wenn das Miteinander dieser Menschen von Wertschätzung und Achtung, von dem Willen zum gemeinsamen Erfolg geprägt ist, dann ist das entscheidende Fundament für eine so lange Tätigkeit im Unternehmen gelegt.
Das hört sich zunächst einmal gut an. Aber wie sieht so etwas praktisch aus?
Wie das praktisch aussieht, kann man an meinem Werdegang im Unternehmen genauso ablesen wie an der Art und Weise, wie bis heute die Mitarbeitenden bei Dallmer generell in die Prozesse mit einbezogen werden. Mein beruflicher Einstieg und Werdegang beispielsweise ist vor allem durch Johannes Dallmer geprägt worden, der mich all die Jahre als Mentor gefordert und gefördert hat. Geholfen hat dabei zweifellos die Leidenschaft zum Ingenieurwesen, die wir beide bis heute teilen. Dieses Fordern und Fördern gehört bei Dallmer grundsätzlich zur Unternehmenskultur und macht bis heute einen wesentlichen Teil des Erfolgs des Unternehmens aus.
Können Sie dafür ein Beispiel nennen?
Ein ebenso typisches wie überzeugendes Beispiel dafür sind unsere DallFlex-Duschrinnen. Mit diesen haben wir vor knapp zehn Jahren den Markt der bodengleichen Entwässerung nicht nur unter Designaspekten revolutioniert, sondern auch in Bezug auf die dahinterstehende Fertigungstechnologie: Die Rinnen sind aus Edelstahl gefertigt. Und zwar in einer Qualität aus dem Vollen gefräst, die bis heute einmalig ist. Das ermöglichte die Geschäftsführung durch die Investition in entsprechende 5-Achs-Fräsmaschinen. Die Maschinen dann zu befähigen, Duschrinnen mit einem so hochwertigen Fräsbild in Serie herzustellen – das aber lag in der Verantwortung der entsprechenden Mitarbeiter, die über viele Monate hinweg getüftelt und getestet haben, bis sie einen völlig neuen Fertigungsprozess fanden. Solche Ergebnisse lassen sich nur erzielen, wenn das gesamte Umfeld und das Miteinander im Unternehmen stimmen.
Wie schwierig ist es denn für einen familiengeführten Mittelständler, die dafür notwendigen Fachkräfte zu bekommen?
Hier gilt dasselbe wie für die geschilderte Entwicklung: Bei konventioneller Herangehensweise an die Mitarbeitergewinnung wäre es schwierig. Aber wie in der Produktentwicklung setzen wir auch dabei auf die beschriebene Unternehmenskultur, durch ein vertrauensvolles Miteinander die Potenziale der Mitarbeitenden zu entdecken und zu heben. Beispielhaft dafür steht nicht zuletzt unser eigener Werkzeugbau, der auf hohem Niveau unter anderem die Werkzeuge für unsere Kunststoff-Spritzgussmaschinen anfertigt und die entsprechenden Programmierungen vornimmt. Dahinter steht ein Team von Mitarbeitenden, die teilweise aus ganz anderen Berufsbildern kommen und bei uns an die anspruchsvollen neuen Aufgaben herangeführt wurden.
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