Die üblichen Methoden der Lagerung taugen für das Bauhandwerk nur bedingt. Eine Lösung: die Bewirtschaftung mit Minimal- und Maximalmengen.
Goldgrube Lager…
So erspart sich der Handwerker Kosten, Arbeitszeit und Stress
Mittwoch, 26.08.2020
Ein Griff – und die Sucherei geht los… Welcher Handwerker kennt das nicht, vor allem im eigenen Lager. Da landet Ware im völlig falschen Regal. Oder ein Monteur nimmt Material mit auf die Baustelle, das für einen anderen Auftrag reserviert ist. Unsortierte Kisten, ungeöffnete Kartons, herumliegendes Material und Werkzeug… Kurz, auch hier gilt: Ordnung ist das halbe Leben. Und zudem spart ein ordentlich geführtes Lager Arbeitszeit und Kosten. Allerdings: Die üblichen Methoden der Material- und Lagerwirtschaft sind für das Handwerk nicht sinnvoll, sagt die Paulus-Lager GmbH in Greven. Das Unternehmen berät Bauhandwerker bei der Optimierung ihrer Lager.
Üblicherweise werde das Lager mit Verbuchungen bei Eingang und Entnahmen bewirtschaftet, in der Regel per Scanner. Diese Methode jedoch, so Paulus-Lager, sei für Industrie und Handel entwickelt und geeignet, tauge jedoch weniger im handwerklichen Alltag. Denn: Welcher Monteur möchte nach abendlicher Rückkehr von der Baustelle Material zurück ins Regal räumen und dabei noch einscannen? Ganz abgesehen mal davon, dass es im falschen Regal landet… Dafür bräuchte es schon einen Lageristen für das ganze Verbuchen und Scannen. Der ganze Aufwand lohne nicht, sagen die Lagerexperten.
„Befeuert wird der Wunsch nach diesen Buchungsvorgängen durch die einschlägige Branchensoftware, die ja alle angeblich Lagerverwaltung können. Die Software kann aber nicht die Prozesse bereitstellen, die man für seinen Betrieb benötigt, denn sie bieten nur die altbekannte Materialwirtschaft an. Der Grund, warum sich so viele Betriebe schwer tun im Umgang mit ihrer Software, sitzt also nicht zwangsläufig vor dem Bildschirm, sondern ist in der Software eingebaut“, erklärt Doris Paulus, Chefin von Paulus-Lager.
Und hat gleich einen Vorschlag: „Die Bewirtschaftung von Standardmaterial mit MIN- und MAX-Mengen und die Bestellung bei Erreichen des Mindestbestands ist die einzig praktikable Lösung zur Materialbewirtschaftung im Handwerk.“
Im Übrigen sei ein wirksamer Lagerprozess auch Grundlage für die Digitalisierung eines Betriebes. Und solange dieser nicht bis ins Detail definiert sei, klappe es auch nicht mit der Digitalisierung, sagen die Experten.
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