Glas fasziniert heute
In der Innenraumgestaltung hat sich Glas in den letzten Jahren zum absoluten Renner entwickelt. Kein Wunder, denn durch das transparente Material lassen sich tolle Akzente und Effekte in das Zimmer zaubern: Etwa wenn das Licht durch den geschliffenen Armaturengriff scheint und faszinierende Reflexionen an die Wand zaubert. Oder aber wenn die puristische Glasduschwand den Raum optisch vergrößert. Und nicht zuletzt auch, wenn zum Beispiel durch den Einsatz farbiger Accessoires die aktuelle Trendfarbe aufgegriffen wird und die Farben zugleich in der Sonne leuchten…
Auch wer es individuell mag, für den eignet sich Glas. Denn es gibt moderne Techniken, die völlig neue Wege öffnen: Mit eingelegten Objekten, zum Beispiel getrockneten Pflanzen, Blüten oder sogar Münzen, können Trennwandsysteme für Bäder oder andere Bereiche nach eigenen Wünschen naturgetreu gestaltet werden und verbreitet eine starke Ausstrahlung. Diese wird durch gut platziertes Licht noch zusätzlich intensiviert. So können die verschiedensten Farbtöne, Strukturen, Texturen, Fotos und viele andere Motive in die Oberfläche eingearbeitet werden.
Es gibt also viele Gründe, dem Glas über die klassische Duschwand hinaus im Bad eine Chance zu geben. Eine weitere praktische Eigenschaft von Glas ist neben der Optik die Pflegeleichtigkeit. Weitere Vorteile auf einen Blick:
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Glas vergrößert optisch den Raum
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Glasduschen statt gemauerte Wände bringen Licht ins Dunkel
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Glastrennwände sind im Verhältnis zu einer Trockenbauwand inklusive Verputzen und Fliesen preislich interessant
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Glas lässt sich leicht reinigen
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Oberflächenbeschichtungen machen Glas noch pflegeleichter
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Individuelle Spiegel und Glas nach Maß nutzen den Raum perfekt aus
… ebenso wie damals
Die Wirkung von Glas wussten auch schon unsere Vorfahren zu schätzen. Ob die Glasherstellung in Mesopotamien, in Ägypten oder an der Levanteküste erfunden wurde, lässt sich jedoch nicht mit letzter Gewissheit sagen. Die ältesten Glasfunde stammen aus Mesopotamien; ägyptische Quellen deuten für die Anfangsphase der Glasnutzung in Ägypten auf einen Import aus dem Osten hin. Die älteste textliche Erwähnung stammt aus Ugarit und wird auf etwa 1600 vor Christus datiert. Als älteste Funde gelten die Nuzi-Perlen. Das älteste sicher zu datierende Glasgefäß ist ein Kelch, der den Namen des ägyptischen Pharaos Thutmosis III. trägt und um 1450 v. Chr. entstand. Der Kelch befindet sich seit dem 20. Jahrhundert im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München. Glas wurde in Ägypten seit etwa 1450 v. Chr. zu Gefäßen verarbeitet. Der Herstellungsort dieses frühesten Glases ist allerdings unbekannt, er wird in Theben vermutet, dem heutigen Luxor.
Und so verarbeiteten unsere Vorfahren das Glas: Quarzgestein wurde zerkleinert, mit sodahaltiger Pflanzenasche vermengt, in einen Krug gefüllt und bei vielleicht 800 °C zu einer Fritte geschmolzen. Diese Fritte wurde nach dem Abkühlen vermutlich zerkleinert und in einer zweiten Schmelze in speziell hergestellten Tiegeln bei 900 bis 1.100 °C zu einem 8 bis 10 cm hohen Barren mit 10 bis 14 cm Durchmesser geschmolzen. Das Glas wurde dabei durch Beimischen von Metall-Oxiden schwarz, violett, blau, grün, rot, gelb oder weiß gefärbt. Ein konkreter Zusammenhang von Glasherstellung und Metallgewinnung ist trotz der ähnlichen Temperaturen nicht nachzuweisen. Das gefärbte Rohglas wurde in Barrenform an die weiterverarbeitenden Werkstätten geliefert, die daraus monochrome und polychrome Objekte herstellten.
Solche Glasbarren wurden im Schiffswrack von Uluburun nahe dem türkischen Bodrum gefunden, das auf das 14. Jahrhundert v. Chr. datiert ist. Die erste bekannte Rezeptur ist aus der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal überliefert, die auf ca. 650 v. Chr. datiert wird: Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas. Zu dieser Zeit wurde schon wesentlich mehr Glas verarbeitet, und es entwickelte sich eine neue Glasschmelztechnik.
(Quelle: Wikipedia)